Pariser Trauer im völlig zerstörten Frankreich – dieser Eindruck wird dem Hörer von Owl Cave auf Broken Speech förmlich ins Ohr gelegt. Mit dem One-Hit-Wonder will S., der Hexer des Projekts, für Furore sorgen. Er betoniert die einzige Nummer in einen über 40 Minuten starken Sarg ein und hofft, dass dieser nie wieder geöffnet wird. In einem gewaltigen Bastard aus Sludge, Post und Doom Metal walzen die schier niemals endenden Riffs durch die Unterwelt seiner Heimat. Licht und gute Gefühle werden aufgesogen und ins Schlechte umgedreht. Leben und Liebe verachtet S., denn alles steht im Zeichen eines tödlichen Strudels, der die Gehirnwindungen zum Rotieren bringen soll. Über Time Tombs Production, in Zusammenarbeit mit dem Kultlabel Season Of Mist entstand im September ein monotones Intermezzo, bei dem es nur Verlierer gibt. Lange macht Brocken Speech nämlich nicht Spaß. Extrem geht es zwar zur Sache, nur wird der Hörer diesem Manifest bereits nach einer Viertelstunde überdrüssig. Da hat der Macher eindeutig zu lange im Corona-Lockdown die Punkte seiner Raufasertapete gezählt. Das Ergebnis ist ähnlich aussagekräftig wie das erste Ergebnis seines neuen Projektes. Am Ende bleibt nur Schatten und das Licht weit weit oben in der blühenden Zivilisation von Paris. Starke Nerven und Spaß an der Selbstzerstörung dürften nötig sein, um die 43 Minuten ertragen zu können und dabei vielleicht noch einen Ansatz von Freude zu empfinden. Ansonsten kann und muss man hier ganz fett den Rotstift ansetzen. Hätte es was gebracht, den Mammutsong weiter zu untergliedern? Auch diese Lösung hätte schlussendlich die harte Nuss von Owl Cave nicht geknackt. Es bleibt dabei – der Franzose lebt in einem ganz eigenen Kosmos und wird damit nicht viele Freunde finden!
HIER! geht es für weitere Informationen zu Owl Cave – Broken Speech in unserem Time For Metal Release-Kalender.