Oz – Transition State

“80ies Metal der melodischen Sorte!“

Artist: Oz

Herkunft: Schweden (früher Finnland)

Album: Transition State

Spiellänge: 57:24 Minuten

Genre: Heavy Metal

Release: 20.10.2017

Label: AFM Records

Link: http://www.ozofficial.com

Produktion: Appendix Studio in Pori/Björneborg, Finnland von Oz und Mika Borgersen

Bandmitglieder:

Gesang – Vince Koivula
Gitarre und Backgroundgesang– Juzzy Kangas
Gitarre und Backgroundgesang– Johnny Cross
Bass und Backgroundgesang – Peppi Peltola
Schlagzeug – Mark Ruffneck

Tracklist:

  1. Bone Crusher
  2. Restless
  3. Heart Of A Beast
  4. Drag You To Hell
  5. Whore Of Babylon
  6. The Witch
  7. In A Shadow Of A Shotgun
  8. Never Close Your Eyes
  9. The Mountain
  10. Demonized
  11. We´ll Never Die
  12. Midnight Screams
  13. Sister Red

Oz sind eine der Bands, die in den 80ern trotz guter bis sehr guter Alben nie großen Erfolg hatten, weil der Vertrieb und die Promotion zu schwach waren. Nach ihrer Reunion im Jahr 2010 erschien 2011 mit Burning Leather ein neues Album, das je zur Hälfte aus neu aufgenommenen Klassikern und neuen Songs bestand. Das Album bekam gute Kritiken, weil die neuen Songs neben den Klassikern bestehen konnten. Inzwischen ist vom damaligen Line-Up jedoch nur noch Schlagzeuger und Originalmitglied Mark Ruffneck am Start. Wahrscheinlich hat es deswegen auch sechs Jahre gedauert, bis das neue Album erschien.

Trotz der personellen Umbesetzungen hat sich musikalisch nicht viel verändert. Nach wie vor herrscht der kraftvolle, melodische Heavy Metal, wie Oz ihn schon vor 35 Jahren gespielt haben. Traditionsbewusste Metalheads werden Freude an den Riffs, den melodischen Soli und dem hohen Gesang haben, der jedoch ab und an eine Spur zu hoch liegt. Vor allem dann, wenn die starken Chöre dazu kommen wie bei Heart Of A Beast.

Oz haben sich dafür entschieden, bodenständig zu bleiben und das zu machen, was sie können. Böse Zungen könnten ihnen Stagnation vorwerfen, aber wenn eine Band das Recht hat, ihrem Stil treu zu bleiben, dann ein Act, der seit 40 Jahren in der Szene ist (mit einer Unterbrechung von 1991 bis 2010). Die Gitarre und der Gesang stehen auf der Scheibe im Vordergrund und man hört dem Album an, dass es für diese Instrumente geschrieben wurde. Das erkennt man auch daran, dass die beiden Gitarristen sowohl die Musik als auch die Texte im Alleingang geschrieben haben. Gerade die Gitarrenarbeit ist herausragend: Melodien, Riffs und Soli werden dem traditionsbewussten Headbanger begeistern.

Obwohl die Grenzen im klassischen Metal meist enger gesteckt sind, gleichen sich die Songs hier kaum. Egal ob der flotte Metal-Opener Bone Crusher, das hardrockende Restless, das an Saxon und Judas Priest erinnernde Heart Of A Beast, dessen Solo bei Iron Maiden entlehnt zu sein scheint oder das ultralangsame Whore Of Babylon – diese Songs können überzeugen. Die zweite Hälfte der Platte fällt jedoch etwas ab, ist nicht mehr so zwingend und bietet mit der gelungenen Halbballade The Mountain und dem flotten Demonized nur noch zwei Highlights.

Ärgerlich übrigens für die Vinyl-Sammler, dass auf der LP-Version des Albums, die auf 250 Stück im schicken Gatefold limitiert ist, mit Whore Of Babylon, Sister Red und Midnight Screams gleich drei Songs fehlen.

Fazit: Der geneigte Oz-Fan, dem nach neuen Songs seiner Helden dürstet, bekommt, was er hören möchte. Diese Scheibe atmet den puren 80ies Metal-Spirit, wie ihn eine neue Band kaum reproduzieren kann. Wer darauf steht, wird mit der Scheibe glücklich werden. Der Rest eher nicht.

Anspieltipps: Bone Crusher, Whore Of Babylon, The Mountain und Demonized
Hans-Jörg D.
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