Resurrection – Soul Descent / March Of The Death

“Eine der Death Metal-Enttäuschungen des Jahres!?“

Artist: Resurrection

Herkunft: Tampa, USA

Album: Soul Descent / March Of The Death

Spiellänge: 20:30 Minuten

Genre: Death Metal, Old School Death Metal, Florida Death Metal

Release: 25.04.2014

Label: OSM, H’art

Link: www.facebook.com/resurrectionflorida

Bandmitglieder:

Gesang, Bass – Damian Chavez
Gitarre – John Astl
Gitarre – Michael Estes
Schlagzeug – Gabriel Lewandowski

Tracklist:
1. Cannibalized
2. March Of Death
3. Rain Of Ashes
4. Bringer Of Death
5. Betrayal
6. The Trooper

Resurrection - Soul Descent-Cover

Gegründet wurden Resurrection bereits 1990, nach zwei Demos, einer EP und dem Debütalbum war aber schon Mitte der Neunziger wieder Schluss mit dem Death Metal-Projekt, da sich seine Mitglieder woanders austobten. Erst zehn Jahre später wurden die vereinzelten Songs wieder reanimiert und es entstand doch tatsächlich noch eine EP und der zweite Longplayer Mistaken For Death. Für eine Bandgeschichte von 25 Jahren ist das dann doch nicht allzu viel, wenn man überlegt, was die anderen Kollegen der Florida Death Metal-Szene in der Zeit auf das kleine Abspielmedium gebracht haben.

Nach nur sechs Jahren haben sich Resurrection wieder ins Studio gewagt, sich die verstaubten Kutten zurecht gelegt und ihre Death Metal-Keule ausgepackt. Das Ergebnis: Die sechs Songs auf Soul Descent / March Of The Death. Schon der Blick auf die Spielzeit lässt den aufgeweckten Käufer etwas die Stirn runzeln. Die EP der Band kommt nur auf zwanzig Minuten Spielzeit, wovon über vier Minuten für das Iron Maiden-Cover The Trooper draufgehen. Ohne jetzt auf die Qualität einzugehen, ist das für eine Pause von acht Jahren zwischen diesem und der letzten Veröffentlichung etwas armselig. Erste Entschädigung ist der Opener Cannibalized, der wenigstens hält, was er verspricht: Hart angerührter Todesblei, der Gott sei Dank nicht vergessen hat, aus welcher hochdotierten Zeit er stammt. March Of Death, der 40 sekündige Trommelwirbel, ist völlig billig und Zeitverschwendung noch dazu. Nun gut, irgendwie muss Resurrection ja auf eine Spielzeit von zumindest zwanzig Minuten kommen. Rain Of Ashes ist technisch wieder ganz nett gestaltet und der Gitarrensound ist phasenweise sehr fett angerichtet. Die Kohlen aus dem Feuer kann der Track aber auch nicht mehr holen. Ebenfalls als Katapult in die frühen Neunziger werden Bringer Of Death und Betrayer eingesetzt, die ebenfalls gut ins Ohr gehen, aber über den Schmerz der anderen Faktoren nicht hinwegtrösten können.Ein Highlight ist da vielleicht doch noch das Iron Maiden-Cover The Trooper, welches jedoch zu ironisch aufgenommen werden dürfte.

Fazit: Irgendwie schleicht sich das Gefühl bei Soul Descent / March Of The Death ein, dass Resurrection versuchen, den hartgesottenen Anhänger ganz billig abzuservieren. Vier eigene Songs nach acht Jahren ist kein positives Aushängeschild. Da wird mal eben March Of Death und The Trooper vorgelegt und dann seht zu, wie ihr damit klar kommt. Ganz nach dem Motto "Friss oder stirb" eine EP auf die treuen Headbanger loszulassen, kann auch einer Old School-Band wie Resurrection das Genick brechen. Einziger positiver Aspekt: Das, was die vier Amerikaner abgeliefert haben, hat zumindest KIasse, ohne Frage. Der Sound ist ansprechend, genau wie das Songwriting. Nach hinten raus ist das, was Resurretion hier abliefern, aber einfach zu mager.

Anspieltipps: Bringer Of Death
Rene W.
5
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