Artist: Savatage
Herkunft: Tampa, USA
Album: Gutter Ballet (Vinyl Re-Release)
Genre: Progressive Metal, Heavy Metal, Power Metal
Release: 06.05.2022
Label: earMUSIC/Edel
Link: https://savatage.com/
Bandmitglieder:
Gesang, Keyboard, Klavier – Jon Oliva
Gesang – Zachary Stevens
Gitarre – Chris Caffery
Gitarre – Al Pitrelli
Bass – Johnny Lee Middleton
Schlagzeug – Jeff Plate
Tracklist:
- Of Rage And War
- Gutter Ballet
- Temptation Revelation
- When The Crowds Are Gone
- Silk And Steel
- She’s In Love
- Hounds
- The Unholy
- Mentally Yours
- Summer’s Rain
Nach dem glorreichen Album Hall Of The Mountain King legten die Amerikaner Savatage im Jahr 1989 mit Gutter Ballet nach. Den Weg vom thrashigen Heavy Metal hin zum Progressive Metal mit Power Metal Elementen wurde weiter konsequent fortgesetzt und dabei in noch düstere Ebenen vorgedrungen. Die Karriere klingt nicht nur beeindruckend, sondern wird in diesem Jahrtausend auch gerne mal unterschätzt – die zwölf Studioalben und unzählige Liveauftritte haben in der Szene dennoch nachhaltig Eindruck hinterlassen. Die Kreativität, Wandlungsfähigkeit in Kombination mit der konsequenten Umsetzung ihres Schaffens und der Kurskorrektur zeigen, wie wichtig Jon und Criss Oliva das eigene Wohlbefinden beim Komponieren der Werke war. Nachdem der Sänger und Songwriter Jon Oliva ein Jahr vor Veröffentlichung von Gutter Ballet mit dem Produzenten Paul O’Neill das Musical Das Phantom der Oper besucht hatte, brachten Savatage im Anschluss weitere neue und dunkle Gedanken in ihrem Power Metal unter, zudem übernahm erstmals O’Neill das Songwriting am Silberling.
In zehn Songs brachten die Amerikaner ihren neuen Kurs in fast 53 Minuten zum Ausdruck. Den Startschuss setzt Of Rage And War, in dem mehr Keyboardpassagen für Impulse sorgen. Ähnlich aufgebaut, lässt der Titeltrack Gutter Ballet die Muskeln spielen. Mystisch, mit dem Blick zum Song Hall Of The Mountain King, sollte Of Rage And War den verwöhnten Fan des Vorgänger-Longplayers direkt um den Finger wickeln. Mittendrin statt nur dabei: Criss Oliva, der mit seiner Gitarre die melodische Lanze bricht. An vorderster Front agiert abermals Jon, dem in den späten Achtzigern sehr viel Verantwortung übertragen wurde. Der Gesang ist absolute Geschmackssache und diesen dann derart in den Fokus der progressiven Power Metal Kunst zu stellen, hat ganz sicher auch für negatives Feedback gesorgt. Die Einflüsse des Opernbesuchs spürt man spätestens beim Titeltrack, der die Dramatik pulsierend aufbaut und den Hörer damit förmlich überfällt. Zwischen nörgelnden Stimmen lebt noch heute die Euphorie um Gutter Ballet. Bei verschiedenen Nennungen der besten Metalalben aller Zeiten, dringt die Produktion in hohe zweistellige Gefilde vor und übertrumpft sogar meine Lieblingsplatte Hall Of The Mountain King. Über Geschmack lässt sich somit nicht streiten und Qualität setzt sich immer durch. Im Schulterschluss zum später kommenden Symphonic Metal und der Wunsch, der klassischen Musik näherzukommen, vereinen die Werke wie When The Crowds Are Gone, Silk And Steel oder The Unholy verschiedenste Emotionen. Instrumental zieht zum Beispiel die kurze Session Temptation Revelation die Fäden. Ein durch und durch komplexes Album, das auf seiner Basis keine Möglichkeiten auslässt.