Skeleton Pit – Lust To Lynch

Die Pit Brothers vereint - Mosh, Circle und Skeleton....

Artist: Skeleton Pit

Herkunft: Deutschland

Album: Lust To Lynch

Spiellänge: 39:47 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 23.10.2020

Label: MDD Records

Link: https://www.facebook.com/skeletonpit/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Patrick Options
Bassgitarre – Doyle Fascinator
Schlagzeug – Lizzard Chandler

Tracklist:

  1. Lust To Lynch
  2. Violent Raid
  3. Plague Of Violence
  4. Skullsolitting Attack
  5. Thrashorcism
  6. Like Vultures
  7. Awaken The Claw
  8. Last Blood
  9. Challenge To Kill
  10. The Evil Horde

Im Grunde spielen die drei Burschen von Skeleton Pit bereits seit 2005 zusammen – die Band Skeleton Pit gibt es aber erst seit 2014. Zuvor agierten sie unter dem Namen Pissdolls, brachten ein Demo, ein Album und eine EP heraus und waren musikalisch im Heavy Thrash Metal anzusiedeln. Mit Änderung des Namens wurde der Thrash auch anders. 2015 haute man dann das Album Chaos At The Mosh – Reactor raus. Man konnte einen Deal mit MDD Records ergattern und nun also Album Nummer zwei rausbringen.

Lust To Lynch beginnt als kleines, bedrohliches und verträumtes Intermezzo. Nach kurzer Zeit setzen Gitarren und Drums ein und warnen vor dem, was kommen mag. Dann wird es wieder ruhiger und nach neunzig Sekunden geht der Spaß mit Violent Raid so richtig los. Gleich von der ersten Sekunde an wird klar, worum es hier geht: Thrash Metal, Thrash Metal, Thrash Metal!

Feine Uftataparts, Midtempo und natürlich ganz viel Energie, die man dann beim Moshen loswerden kann, denn dazu lädt der Song förmlich ein. Gangshouts sind am Start und ein feines Solo. Wieder ins Midtempo mit einem Moshpart. Der Gesang hält sich bei diesem Song ein wenig zurück. Dieser wird natürlich schön gallig und thrashig vorgetragen. Am Ende erhöht man das Tempo und fertig ist die Soße.

Plague Of Violence knallt ordentlich aus den Boxen. Drumvorspieler, Gitarrenvorspieler und alle zusammen zum Kampf gegen das Universum. Mit gutem Riffing geht es dann aber eher im Midtempo weiter und bietet wieder Platz für Shouts. Sehr moshig und teilweise sehr druckvoll – begeistert mich aber eher nicht so. Das melodische Solo kommt ganz gut und die Begleitung der Rhythmusgitarre passt auch – aber irgendwie zieht der Song so an mir vorbei, ohne dass er jetzt wirklich schlecht ist.

Immer dann, wenn sie die schnelle, thrashige Uftatadrum einbauen, gefallen sie mir am besten – so wie beim nachfolgenden Song Skullsolitting Attack. Auch hier dürfen die anderen beiden im Chor wieder mitbrüllen.

Ein ziemlich geiler Songname ist ja wohl Thrashorcism – und dieser muss natürlich nach vorne losgehen. So ist der Song zu Anfang recht fix und geht dann in einen moshigen Part zu einem Midtempo Refrainpart über. Der Background agiert mit „Oheoh“ und dann folgt der Refrain. Live sicherlich immer wieder eine Bank. Der Song bollert dann so vor sich hin, bis es wieder in den Refrainpart geht. Gutes Riffing, welches recht langsam, aber schon beinahe technisch vorgetragen wird. Und dann ist der Song auch schon aus. Jo, hat was.

Like Vultures kommt da schon wesentlich aggressiver um die Ecke und gefällt mir um einiges besser. Das Aggressionspotenzial wird schön ausgenutzt. Schockt. Jo, der sitzt und präsentiert schöne Tempovariationen mit geilem, thrashigem und teilweise moshigem Riffing.

Die restlichen vier Songs reihen sich ordnungsgemäß ein.

Die Pit Brothers vereint. Mosh, Circle und Skeleton. Ob Brad (Pitt) ein Fan der Band ist, ist nicht bekannt, aber naheliegend.

Und so thrasht man sich durch zehn Songs. Skeleton Pit stammen zwar aus Deutschland, haben aber nicht den Teutonenthrash im Blut – bis auf einige Anleihen von Kreator. Hier schaut man eher in Richtung USA und verarbeitet einige Crossovergeschichten. Macht absolut Laune, aber alles haut mich nicht vom Hocker. Die Songs werden live aber ordentlich für Nackenschmerzen sorgen, da bin ich mir sicher. Vierzig Minuten Moshpitrodeo. Ich hätte mir hier und da mehr Uptempoparts gewünscht, aber trotzdem geht das Album absolut ab. Volle Kanne, Hoschi!

Das Teil wurde in Eigenregie aufgenommen und von Marcel Kühn im Clydefrog Studio gemixt und gemastert. Sehr stimmige und druckvolle Produktion. So soll es sein. Das Old School Feeling kommt gut durch!

Skeleton Pit – Lust To Lynch
Fazit
Skeleton Pit sind auf ihrem zweiten Album mal wieder in den Achtzigern unterwegs. Der Thrash ist straight und recht simpel, aber nie stumpf oder sinnlos. Gegenüber dem Vorgänger hat man in puncto Aggressivität noch mal einen draufgesetzt. Mit sehr viel Energie und Power versehen, zelebriert man irgendwie eine Mischung aus Dark Angel, ein wenig Kreator, Slayer, Gang Green, Deathrow und Municipal Waste. Eine Tour mit Municipal Waste könnte ich mir recht durstig vorstellen. Wer auf die genannten Bands abfährt, kann zugreifen.

Anspieltipps: Plague Of Violence, Thrashorcism und Like Vultures
Michael E.
7.6
Leser Bewertung1 Bewertung
8.5
7.6
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