Artist: Skyryder
Herkunft: England
Album: Vol. 2
Spiellänge: 23:51 Minuten
Genre: NWOBHM, Power Metal
Release: 27.03.2020
Label: High Roller Records
Links: https://www.facebook.com/bodycountofficial/
Bandmitglieder:
Gesang – Luke Mils
Gitarre – Adam Thorpe
Gitarre – Jonny Stern
Bass – Luke Williams
Drums – Andy Macknight
Tracklist:
1. Virtual Humanity
2. Dead City
3. Midnight Ryder
4. Mistress Of Darkness
5. Take The Night
In 2018 gab die Band Skyryder aus Newcastle mit der EP Vol. 1 ein erstes Lebenszeichen. Der Mix mit Elementen aus traditionellem Heavy Metal, NWOBHM, Power Metal und Speed Metal kam in der Szene durchaus gut an, auch wenn die Reichweite noch sehr gering war – was sich auch an den Klickzahlen bei Youtube festmachen lässt. Das technisch versierte Organ von Sänger Luke Mils und die sehr gute Instrumentierung mit zum Teil an Iron Maiden erinnernden Gitarren hoben die Band zumindest aus der unfassbar großen Masse an debütierenden Bands heraus. Hören kann man das Teil (aktuell zumindest) auch auf YouTube. Ursprünglich sei das Ganze nur als Projekt gedacht, so Gitarrist Adam Thorpe in einer Pressemitteilung. „Es sollte also eigentlich nur eine einzige Veröffentlichung geben. Aber am Ende hatten wir das Gefühl, dass die Story einfach noch nicht abgeschlossen war. Das haben wir mit Vol. 2 jetzt nachgeholt. Die Geschichte ist nun vollendet. Für Vol. 3 (und ich bezweifele, dass das der endgültige Titel sein wird) ist derweil noch nichts in Stein gemeißelt. Alle Türen stehen uns offen. Mal sehen, was dabei herauskommt.“
Die Songs auf Vol. 2 nehmen musikalisch den Faden von der Vorgänger-EP auf. Das klingt alles mehr als nur gut und versprüht einen sehr old-schooligen Charme. Kaum zu glauben, dass diese Musik nicht Ende der 80er produziert wurde. Von der Instrumentierung her erinnern die fünf neuen Tracks an eher vertracktere Bands wie zum Beispiel (The Lord Weird) Slough Feg – nur mit deutlich besserem Sänger. Luke Mils schafft es, mit seiner Stimme eine gewisse Atmosphäre zu erzeugen, erklimmt mühelos Höhen, ohne dabei zu übertreiben (wie so viele andere Sänger neueren Datums, die meinen, der neue Rob Halford oder Bruce Dickinson sein zu wollen und damit leider mehr nerven als punkten), hält sich aber meist in angenehmen, wenn auch durchaus aggressiven Tonlagen. Definitiv ein guter Mann.
Einzelne Songs herauszupicken, fällt schwer, da keiner wirklich heraussticht. Jedes Mal denkt man, ja, jetzt packt es einen! Und dann biegt die Truppe doch noch in eine Richtung ab, die zwar okay ist, aber wohin man eher nicht mit will. So startet der Opener Virtual Humanity zum Beispiel wunderbar atmosphärisch mit einer lieblich-verträumten Gitarrenharmonie, die in ein Maiden-artigen Rhythmus übergleitet, um dann wunderbar abzugehen. Auch der sich daran anschließende Teil ist nicht schlecht. Nur kommt das starke Gefühl auf, dass da noch mehr drin gewesen wäre. Das liegt wohl in erster Linie daran, dass die Refrains nicht so recht zünden wollen. Zwar ist die Mucke von Skyryder nicht allein auf die Refrains ausgerichtet, denn es gibt daneben sehr viel mehr zu entdecken, die Strophen und instrumentalen Passagen sind vom Arrangement der Songs her eher bedeutender als die Refrains. Als Beispiel dafür höre man sich das wirklich sehr, sehr gelungene Break mit sich wieder aufbauender Dynamik bei Take The Night an. Richtig stark! Nur hakt halt irgendwas im Zusammenspiel mit den Refrains und dem Rest. Das funzt nicht so richtig zusammen.