Slimelord – Moss Contamination (EP)

Morbide Klänge aus den dunklen Gassen von Leeds

Artist: Slimelord

Herkunft: England

Album: Moss Contamination (EP)

Spiellänge: 26:57 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 03.09.2021

Label: Dry Cough Records, Seed Of Doom Records, Sewer Rot Records

Link: https://slimelord.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Andy Ashworth
Gitarre – Krystian Zamojsk
Gitarre – Alexander Bradley
Bassgitarre – John Robert Riley
Schlagzeug – Ryan Sheperson

Tracklist:

  1. Noitanimatnoc Ssom Gnittor
  2. Day Of The Triffids
  3. Puddle Dweller
  4. Epithelial Contaminant (Amphibious Dirge)
  5. Loretta’s Bane

Hm, Leeds, da war doch was? Genau. Sewer Fiend hatte ich neulich auf dem Plattenteller und John Riley, ein Teil des Duos, zockt auch noch bei Cryptic Shift, genauso wie Xander Bradley und Ryan Sheperson. Ja und diese drei sind ein Teil der 2019 gegründeten Band Slimelord. So klein ist die Welt. Das Quintett schmiss 2019 eine EP auf den Markt, ließ 2021 eine Single folgen und nun wurde es Zeit für eine weitere EP.

Nach einer düsteren Zukunft klingt das Intro Noitanimatnoc Ssom Gnittor. Eine Klanglandschaft wird aufgebaut und einige verwirrte Stimmen erledigen Rest. Nach neunzig Sekunden ist diese Einleitung erledigt.

Day Of The Triffids ist der erste richtige Song auf dieser EP. Langsam und melodisch verspielt, aber natürlich dunkel und bedrohlich kommt es zu Beginn aus den Boxen gekrochen. Das Unheil kann seinen Lauf nehmen. Sehr destruktiv und vernichtend. Klingt gut. Dann nimmt man Fahrt auf und knüppelt ein wenig. Der Doom geht in Death Metal über. Die Growls sind absolut tief. Diese Erholungsphase ist aber nur von kurzer Dauer, denn dann nimmt man wieder Tempo raus, wechselt ins langsame Midtempo und holt zu einem fast schon psychedelischen Gitarrenschlag aus. Dann wieder das Midtempo und nach einem Break erhöht man das Tempo wieder, ohne schnell zu werden, sondern erzeugt Druck durch eine durchdrehende Doublebass. Ja, fetzt wohl. Es wird dann aber mal wieder Zeit für doomige Klänge, aber auch diese werden nur kurz angepriesen bzw. wechseln sich mit langsamem Midtempo inklusiver Doublebass-Attacke ab. So langsam wie man begonnen hat, so langsam hört man auch auf.

Puddle Dweller folgt. Genauso düster und mit einem sicken Riff geht die Wanderung auf dunklen Pfaden weiter. Hier regiert der Doom. Ein lang gezogener Growl folgt. Der Gesang wird sporadisch verwendet, bis man dann wieder langsam das Tempo ein wenig erhöht und mit der Doublebass Härte entwickelt. Der Gesang darf dann auch mehr erzählen. Dieses Vorgehen wiederholt sich, bevor man dann in einen schnellen Uftata-Part wechselt, danach sogar knüppelt, wieder die schnelle Uftata parat hat, dazu ein melodisches Lead verwendet, wieder knüppelt und wieder die Uftata bedient. Geil. Macht Laune. Der ganze Sound ist so etwas von schmutzig und düster. Danach nimmt man natürlich das Tempo wieder raus und bietet ein schräges Riff. Dann wird man ganz langsam. Der Zuhörer wird zum Ausruhen verdammt. Aber den Song baut man noch einmal wild auf. Krasse Stilwechsel und dadurch entsteht das totale Chaos. Ein Solo verdunkelt den Tag und die Vocals geben einem dann den Rest. Obwohl der Song fast acht Minuten geht, kommt er einem recht kurz vor. Geiler Song.

Epithelial Contaminant (Amphibious Dirge) ist ein dunkles, aber verträumtes Instrumentalstück.

Loretta’s Bane kommt mit kurzen Vorspielern und gleich einem Knüppelpart zu Beginn, geht dann wieder in einen doomigen, aber groovigen Part über und wird dann wieder schneller. Auch hier wechselt man gekonnt zwischen Doom und Death Metal hin und her und kommt mit geilen Soli bzw. melodischen Leads um die Ecke.

Ich muss sagen, echt eine geile Mischung aus Doom und Death Metal, was uns die Engländer hier anbieten. Die eine oder andere technische Spielerei hätte man zwar weglassen können, aber ansonsten zieht einen das Material positiv runter.

Slimelord – Moss Contamination (EP)
Fazit
Die Engländer von Slimelord bieten hier eine interessante Mischung aus Doom und Death Metal. Eine morbide und höhlenartige Atmosphäre wird erschaffen. Wahnsinnige Leads und donnernde Bässe erzeugen einen psychedelischen Effekt. Die Vocals sind schön tief und mit Hall versehen. Das Tempo wird variiert und so bleibt man interessant, da das chaotische Songwriting am Ende einen Sinn ergibt.

Anspieltipps: Day Of The Triffids und Puddle Dweller
Michael E.
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