Soulcarrion – Infernal Agony

Neun qualvolle Reisebegleiter für eine infernalische Seelenwanderung

Artist: Soulcarrion

Herkunft: Polen

Album: Infernal Agony

Spiellänge: 30:31 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 09.02.2022

Label: Godz Of War Productions

Link: https://godzovwarproductions.bandcamp.com/album/infernal-agony

Bandmitglieder:

Gesang – Sibila (Sesssion)
Gitarre – Greg
Gitarre, Bassgitarre und Schlagzeug –Michal

Tracklist:

  1. Piles Of Ashes
  2. Realm Of Pain
  3. Depth Of Fear
  4. Oblivion
  5. Revenge Is Mine
  6. Cage Of Nothingness
  7. Infernal Agony
  8. Night Ceremony
  9. World Of Putridity

Über diese beiden polnischen Protagonisten ist nicht wirklich viel bekannt. Muss ja auch nicht. Sie konnten immerhin einen Deal mit Godz Ov War Productions abschließen und das ist doch auch schon einmal etwas. Im Jahre 2019 fing man an, Material für ein Full Length zu schreiben und aufzunehmen. Zwei Jahre hat dieser Prozess gedauert und nun liegt das Ergebnis vor. Sibila wurde als Gastsänger und als Texter eingespannt. Mal sehen, was uns diese neun Eruptionen so bringen.

Piles Of Ashes entführt uns in eine Mischwelt, in eine Death Metal Mischwelt. Verschiedene geografische Stile werden miteinander vermengt, aber dieses spielt im Grunde auch keine Rolle. Ein paar Abstriche muss man beim Sound machen, ist aber nicht tragisch und irgendwie auch recht geil, weil man den Bass ordentlich wahrnimmt. Nicht so sehr, dass man ihm vom Druck her spürt, sondern vielmehr, dass man ihn raushört. Zügig prescht man vorwärts und hat immer die alte Schule im Auge. Wilde Soli werden immer wieder mit eingebaut. Klingt im Ganzen recht geil, vor allem, wenn man ein Riff lang zieht. Dazu kann man herrlich bangen, aber es fehlt ein wenig der Kick, wie ich finde. Ist aber nicht schlecht. Guter Death Metal halt.

Realm Of Pain zieht mich von der ersten Sekunde an schon eher in seinen Bann. Schön straight forward, drückende und treibende Drums mit coolen Riffs. So läuft das Business. Wildes Gitarrenspiel dazu und da geht er hin. Herrlich. Dann wird auf die Bremse getreten und man schleppt sich förmlich in die nächste Runde. Langsame und kraftvolle Riffs bauen dieses Part auf. Dieser klingt dann ein wenig nach Morbid Angel. So geht es weiter – in dieser Kombination macht der Song richtig Laune und bleibt auch hängen. Am Ende nimmt man dann noch einmal Fahrt auf und ehe man sich versieht, ist dieses schöne Liedchen auch schon zu Ende.

Depth Of Far kommt auch recht wild und geil zu Beginn. Die Gitarren heulen am Anfang und dann startet man wieder mit diesen langen Riffs und den böllernden Drums. Das Riffing klingt melodiös. Die tiefen Vocals passen ohne Ende. Dann gibt’s wieder dieses höher gestimmte Gitarrenspiel, kombiniert mit einem Solo. Langsam schleppt man sich dann weiter und drückt ganz ordentlich. Das kommt gut, denn der Bass, so wie ich es schon beschrieben habe, kommt wieder gut zur Geltung. Eine Gitarre schwirrt wieder sehr hoch durch den Raum und dann wird erneut Fahrt aufgenommen.

Wenn der Gesang gedoppelt wird, klingen sie immer am stärksten, wie ich finde, auch ansonsten kann man den zügigen Death Metal sehr gut hören. Zu 100 % überzeugen können sie mich, aber Songs wie Oblivion und Cage Of Nothingness bleiben hängen. Gerade der zuerst genannt Song knallt total, denn hier passt das Wechselspiel sehr gut zusammen.

Mit einem richtigen fetzigen Kracher namens World Of Putridity beendet man dann das Debütalbum. Auch hier kann man überwiegend mit dem lang gezogenen Riffing überzeugen. Die Drums preschen nach vorne und ballern gut weg, aber immer, wenn man das Tempo ein wenig herausnimmt, klingt man eher ein wenig merkwürdig. Dieses mag auch dem Sound geschuldet sein. Das langsame Stakkato-Riffing kommt dann nicht wirklich so bei mir an. Natürlich darf auch hier das obligatorische Solo nicht fehlen. Der doppelte Gesang kommt auch hier wieder recht geil. Guter Ausklang.

Soulcarrion – Infernal Agony
Fazit
Das polnische Duo Greg und Michal habt sich einen Gastsänger geschnappt, sich verschanzt und neue Songs für dreißig Minuten aufgenommen. Schön brachial, aber es fehlen so die richtigen Kracher und auch beim Sound muss man kleine Abstriche machen. Eine solide und teilweise geile Mischung aus Florida Death Metal und skandinavischen Klängen. Es spielt sich natürlich alles im old schooligen Bereich an.

Anspieltipps: Realm Of Pain und Oblivion
Michael E.
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