“Klare Weiterentwicklung und ungebrochene Spielfreude!“
Artist: Suicidal Angels
Herkunft: Athen, Griechenland
Album: Divide And Conquer
Spiellänge: 49:51 Minuten
Genre: Thrash Metal
Release: 10.01.2014
Label: NoiseArt Records
Link: http://www.suicidalangels.com/
Klingt wie: Kreator und Slayer
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Nick
Gitarre – Chris
Bass – Angel
Schlagzeug – Orfeas
Tracklist:
- Marching Over Blood
- Seed Of Evil
- Divide And Conquer
- Control The Twisted Mind
- In The Grave
- Terror Is My Scream
- Pit Of Snakes
- Kneel To The Gun
- Dignity
- Wizard
Von Kultbands beeinflusst, haben die Thrash Metaler Suicidal Angels aus Griechenland seit ihrer Gründung 2001 in Athen an Klasse gewonnen und stehen immer einen Schritt hinter den ganz Großen der Szene, die aufgrund ihres zeitlichen Vorsprunges nicht mehr vom Treppchen zu vertreiben sind. Die arrangierten Südeuropäer rocken in Kreator– und Slayer-Manier das Clubkonzert genauso wie einen großen Festivalauftritt .
Lange galten sie als die Newcomer der Szene, doch aus dieser festgefahrenen Situation katapultierten sie sich spätestens mit Dead Again, das durch die Bank weg schlagkräftige Songs auf Lager hatte. Mit dem letzten Album Bloodbath ist die Kombo – man könnte es fast sagen – „erwachsen“ geworden. Ebenso gereift präsentieren sich Suicidal Angels auf Divide And Conquer: Ein Hauch Slayer und eine Portion Kreator verspürt man zwar immer noch – z.B. besonders bei Bleeding Holocaust, dennoch ist die Band eigenständiger geworden. Lockere Einspielungen, flexiblere Geschwindigkeitswechsel und der Mut zu geschickt eingesetzten Einzelleistungen lassen die Band ein Stück von den Kultbands abrücken und ein eigenes Gesicht aufsetzten.
Gestartet wird das neueste Trash Inferno mit Marching Over Blood. Treibende Riffs dominieren den Opener, der sich durch das bereits in der Vergangenheit bewährte Zusammenspiel aus Nicks starkem Gesang und den Vocals seiner Kollegen im Hintergrund kennzeichnet. Seed Of Evil überrascht durch einen recht zerfahrenen Beginn, der das Ganze etwas chaotisch starten lässt und von eingängigen Headbang-Passagen abgelöst wird. Trotz des eigenwilligen Beginns von Seed Of Evil macht der Song, je länger er läuft, umso mehr Spaß – und, meine Freunde, ein bisschen Sodom–Feeling ist bei Seed Of Evil inklusive!
Divide And Conquer der Titeltrack des fünften Werkes besinnt sich an die Stärken von Sanctify the Darkness, das damals noch über Nuclear Blast veröffentlicht wurde. Schelles Drumming, rasante Gitarrenanschläge und ein guter Kick-Ass Faktor. Es sind nur drei Minuten, die der Titeltrack braucht, um dem Hörer einzuheizen und das als noch nicht einmal stärkste Komposition des Albums. Control The Twisted Mind hingegen begeistert von Anfang an und zeigt ganz deutlich den neuen Glanz der Band auf, die sich durchaus kleine Spagate und Spielereien zutraut. Der Abwechslung tut das ungemein gut und auch das eigene Gesicht bekommt dadurch immer mehr eigene Züge, denn wer möchte immer der Kreator, Slayer und Sodom-Klon sein?
Suicidal Angels kann man ganz ernsthaft ein Kompliment aussprechen. Sie versuchen ganz deutlich sich frisch und clever zu präsentieren, lassen ihre Gitarren aufheulen, Breaks für sich sprechen und Nick agiert sehr tight, ohne bekannte Gesangsfarben überzustrapazieren. Ein weiteres Highlights ist z.B. der Song Terror Is My Scream, der ohne Vorspiel zündet und ohne Kompromisse attackiert, während das Schlagzeug interessante Beckensounds zum Besten gibt.
Songs zum Vergessen sind zum Glück in den knapp fünfzig Minuten nicht zu finden, daher bleibt der Hörspaß auch zum Schluss bei Dignity und Wizard auf einem angenehm hohem Niveau. Zu erkennen ist jedoch wieder: Je länger der Suicidal Angels-Silberling läuft, umso berechenbarer werden die Griechen.