Thaumaturgy – Tenebrous Oblations

Vertonte Melancholie und spürbarer Seelenschmerz

Artist: Thaumaturgy

Herkunft: USA

Album: Tenebrous Oblations

Spiellänge: 40:32 Minuten

Genre: Death Metal, Black Metal

Release: 20.01.2023

Label: Adirondack Black Mass

Link: https://thaumaturgy.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre und Bassgitarre – KT

Tracklist:

  1. Carrion Depths
  2. Gift Of Blight (Blank Spirit Transmutation)
  3. Rites Of Uncreation
  4. Blood Of Ageless Serpent
  5. Null Cosmic Womb
  6. Plaguearchon
  7. Withered Flesh Effigy

KT ist der Mastermind hinter diesem Projekt bzw. dieser Band. Alle Instrumente wurden von ihm eingespielt, bis auf die Drums, die kommen aus der Konserve. Seit 2021 lässt er seinen Ideen freien Lauf. Gleich nach Gründung veröffentlichte er eine EP namens Chamel Gnosis und nun folgt das Debütalbum via Adirondack Black Mass, einem Undergroundlabel aus den USA.

Los geht es mit Carrion Depths. Ein gelungenes und bedrohliches Intro. Man hat das Gefühl, dass sich das Böse irgendwie versteckt hat.

Gift Of Blight (Blank Spirit Transmutation) kommt sehr schwer und heavy aus den Boxen. Die tiefe Gitarre kommt mit düsterem Sound aus den Katakomben gekrochen und bringt eine Stimme mit, die tief aus der Hölle zu scheinen kommt. So treibt der Song vorwärts und pflügt den Morast auf Links. Eine verzweifelte Dunkelheit wird heraufbeschworen. Die Totenstille wird mit einigen Blastattacken aufgelockert, bleibt aber ansonsten vorhanden. Das Riffing ist sehr beklemmend und die Art des Vortragens ruft bei mir Erinnerungen an die kongenialen Incantation wach. Sehr zerstörend, wie ich finde und ein wenig morbide.

Ich mag eine Mischung aus Doom und Death Metal, gar keine Frage, aber bei langen Songs habe ich so meine Probleme. So auch bei Rites Of Uncreation, auch wenn die langsame Geschwindigkeit schon zermürbend ist und diese melancholische Melodie einem ein wenig Gänsehaut verschafft. Diese Rhythmuswechsel sind auch nicht schlecht, keine Frage. Der Song ist im Ganzen nicht schlecht. Der Übergang zu Beginn vom langsamen, doomigen Bereich zum Ballerpart hat es absolut in sich. Auch der nachfolgende Death Metal schockt. Nur im Ganzen ist mir der Song mit acht Minuten einfach ein wenig zu lang und ausgereizt.

Blood Of Ageless Serpent geht mit knappen fünf Minuten ins Rennen und diese Länge sagt mir dann schon eher zu. Das Riffing zu Beginn erinnert dann wieder an Incantation. Diese langgezogene Parts machen Laune und KT scheint gerne mal McEntee und Co. zu hören. So schreitet er vor sich hin und erzeugt eine Atmosphäre, die dunkler nicht sein könnte. Zwar ist der Gesang gleichbleibend, aber dieser passt natürlich absolut ins Nachtgeschehen. Auch hier wechselt man das Tempo und kann mich überzeugen.

Argh, der Beginn von Null Cosmic Womb ist so herrlich dunkel. Aus den Gräbern hört man förmlich die verzweifelten Schreie der gequälten Seelen und man möchte einfach nur daneben stehen und diesen Schreien weiter lauschen. Der Song wird dieses Mal richtig geil aufgebaut und man wird von einer Welle dunkler Atmosphäre und Traurigkeit einfach überrollt. Puh.

Plaguearchon bezeugt dann, dass er auch den Blastbeat nicht vergessen hat. Pures Geknüppel zu Beginn des Songs passt entsprechend gut zum Song davor. Eine gelungene Abwechslung. Ein penetrantes Riff wird zum Besten gegeben, bis er dann auch hier in doomige Momente verfällt und wieder eine gewisse Art von Traurigkeit erzeugt. Aber nun baut er den Song mit schnellerem Drumming wieder auf und verwendet dazu wieder ein langgezogenes Riff, kombiniert mit kurzen Gitarrenanschlägen. Gute Idee, guter Song.

Mit Withered Flesh Effigy endet dieses von Qualen besetzte Album. Mehrere Rhythmuswechsel kennen wir schon und diese kommen auch hier zu Tragen. Dieses hat er absolut drauf. Sieben Minuten Schmerzen. Hellulujah.

Thaumaturgy – Tenebrous Oblations
Fazit
Der Musiker KT macht ein Geheimnis um seine Person und genauso geheimnisvoll ist auch seine Musik. Diese Schwere und Traurigkeit ist schon ergreifend und absolut spürbar. Dunkelheit und Melancholie waren schon immer rätselhafte Partner. Eine derbe Mischung aus Doom und Death Metal, die vor allen Fans von Incantation begeistern dürfte, denn Blastbeats mag der Herr KT ebenfalls.

Anspieltipps: Gift Of Blight (Blank Spirit Transmutation) und Null Cosmic Womb
Michael E.
8
Leser Bewertung1 Bewertung
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Punkte