The Dead Daisies – Radiance

The Dead Daisies mit Glenn Hughes oder doch ein Glenn Hughes Album mit den Dead Daisies?

Artist: The Dead Daisies

Herkunft: Australien/Amerika

Album: Radiance

Spiellänge: 36:45 Minuten

Genre: Hard Rock, Rock

Release: 30.09.2022

Label: The Dead Daisies PTY LTD./SPV

Link: https://thedeaddaisies.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre  – Glenn Hughes
Gitarre  – David Lowy
Gitarre – Dough Aldrich
Schlagzeug – Brain Tichy

Tracklist:

  1. Face Your Fear
  2. Hypnotize Yourself
  3. Shine On
  4. Radiance
  5. Born To Fly
  6. Kiss The Sun
  7. Courageous
  8. Cascade
  9. Not Human
  10. Roll On

Nach nur gut einem Jahr erscheint das zweite The Dead Daisies Album mit Glenn Hughes am Mikro und am Bass. Das Bandkarussell hat sich, wie schon zu Beginn der Daisies angekündigt, erneut gedreht und Drummer Brain Tichy hat die Position des Felle-Verdreschers erneut übernommen. War das letzte Album gesanglich eigentlich in weiten Fällen noch auf den damaligen Sänger John Corabe abgestimmt, sind die neuen Songs diesmal passend für die Stimmgewalt Hughes. Seine markante Stimme führt aber auch dazu, dass die Songs der Daisies genauso gut auf einem Soloalbum des genialen Musikers mitgewirkt haben könnten. Das macht der Platte aber gar nichts aus und so kommen hier zehn Songs aus den Boxen, die es teilweise schon ordentlich krachen lassen. Natürlich haben sie mit den Gitarristen Aldrich und dem Gründer und einzigem ständigem Mitglied David Lowy zwei Meister ihres Faches dabei.

Mit Face Your Fear, unter anderem auch bereits die vierte Singleauskopplung, geht die Scheibe in die insgesamt 37 Minuten Spielzeit. Bei dem Track wird man unweigerlich an Burn oder Stormbringer Zeiten erinnert. Der Fachmann weiß dann auch sofort, dass es die beiden Platten von Deep Purple sind, bei denen der damals noch unbekannte Glenn mitgewirkt hatte. So gesellen sich zu den rockigen Tönen auch Funk und Soul Elemente – die Dinge, die auch damals bei DP Einzug hielten. Locker, flockig geht es mit Hypnotize Yourself (böse wäre, wenn ich jetzt schreibe, der Song hypnotisiert sich selbst) weiter. Nein, so schlimm ist es nicht. Der Song passt sich Hughes Stimme wie eine zweite Haut an. Es geht eher beschaulich zu Werke, nicht übermäßig schnell, eher mit einer lässigen Art. Dazu gesellen sich Dough und David und lassen die Sechssaiter kurz anglühen. Ganz anders Shine On. Da geht es voran. Die markante Stimme von Glenn ist ganz klar das dominante Instrument. Aber das wird auf einer soliden Heavy Rock Basis gespielt. Dazu immer wieder Ausbrüche von Aldrich und Lowy.

In diesem Stil geht es durch die Stücke. Keins ragt heraus, keins fällt ab. Gleichbleibend hohes Niveau, wobei der eine oder andere Song deutlich rockiger rüberkommt als noch beim Vorgänger Holy Ground (Review hier). Der Titeltrack stampft so dahin und wird mit mächtigem Bass getrieben. Born To Fly ist ein aufs Wesentliche eingestampfter Rocker. Kiss The Sun mit viel Tieftöner-Anteil und das komplexere Courageous schließen sich an. Das sind alles gute Songs, die aber nicht wirklich beißen. Auch Cascade ist eher mäßig, wobei dann aber Not Human wieder punkten kann. Der Track ist eher riffgetrieben und zeigt die basstechnischen Qualitäten von Glenn Hughes. Das obligatorische Aldrich-Solo fehlt nicht und so ragt der Song zumindest etwas heraus. Mit dem abschließenden Roll On endet die Platte. Hier wird mit der Akustischen gespielt und das tut dem Song richtig gut. Dazu kommt nochmals ein Hughes mit all seiner Virtuosität in der Stimme. Mit einer meiner Favoriten, da es hier auch nicht ganz so rockig zugeht. Es ist ein Hughes Song.

The Dead Daisies – Radiance
Fazit
Bereits ein Jahr nach dem letzten Output werden die Songs nun auf den Frontmann zugeschnitten. Musste Hughes bei Holy Ground noch die für Corabe gedachten Songs übernehmen und performen, passen die zehn Songs auf Radiance zu seinem Stimmvolumen. Ob es sich beim neuesten Werk um ein Dead Daisies- oder ein Hughes-Album handelt, ist müßig zu klären. Insgesamt mehr als nur solide, auch wenn es einige Schwächen zu verzeichnen gibt.

Anspieltipps: Roll On, Face Your Fear und Shine On
Kay L.
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