Them – Manor Of The Se7en Gables

“Bleiben auch mit dem zweiten Streich im Kopf!“

Artist: Them

Herkunft: USA, Deutschland

Album: Manor Of The Se7en Gables

Spiellänge: 55:01 Minuten

Genre: Heavy Metal, Power Metal, Thrash Metal

Release: 26.10.2018

Label: Steamhammer / SPV

Link: https://www.facebook.com/thembandofficial/

Bandmitglieder:

Gesang – KK Fossor
Gitarre – Markus Ullrich
Gitarre – Markus Johansson
Bassgitarre – Alexander Palma
Keyboard – Richie Seibel
Schlagzeug – Angel Cotte

Tracklist:

  1. Residuum
  2. Cricuitous
  3. Refuge In The Manor
  4. Witchfinder
  5. A Scullery Maid
  6. Ravna
  7. As The Sage Burns
  8. The Secret Stairs
  9. Peine Forte Et Dure
  10. Maleficium
  11. Seven Gables To Ash
  12. Punishment By Fire

Drei Jahre ist es schon wieder her, als mir durch Zufall Sweet Hollow in die Hände fiel. Damals war ich vom Debütalbum überrascht worden – diesen Vorteil hat Manor Of The Se7en Gables nicht mehr und muss ganz alleine unter Beweis stellen, dass die Amerikaner und Deutschen von Them keine Eintagsfliege gezeugt haben. Als Vorbild dient weiterhin im weitesten Sinne King Diamond, von dem sie durch das Album Them zum Bandnamen kamen. Was machen die sechs Musiker anders, als andere? Das ist und bleibt die große Frage und ist doch relativ simpel zu erklären. Erst einmal sparen sie nicht mit Inszenierungen. Das Intro Residuum darf man als solches wirklich bezeichnen. Wo andere luschig ein paar Klänge zusammenmixen, schieben sie direkt eine ergreifende Sequenz aus den Boxen, die einfach nur Lust auf mehr macht. Horror Rock könnte man auch aus dem Hause Rob Zombie erwarten, der ein Großmeister seines Faches ist.

Klassischer Heavy Metal mit einer US-Ausrichtung trifft frischen Power Metal, der durch freche Thrash Metal Riffs aufgepeppt wird. Die Inspiration reicht von Alice Cooper, Rob Zombie zu Nevermore oder gar Gloryhammer, wenn man genug Fantasie hat. Was macht das Sextett noch besonders? Ein Gewand, das nicht jedem passt und was trotzdem extrem weit ist, dass viele drunter schlüpfen können. Gesanglich kann Frontmann KK Fossor in allen Belangen überzeugen und setzt mit seinen Vocals noch ein markantes Wiedererkennungszeichen. Doch nicht nur die teils extrem gekeiften Lyrics blieben hängen – auch de Kunst an den Instrumenten. Markus Ullrich und Markus Johansson an den beiden Äxten haben eine markante Spielart, die nicht nur im Kollektiv funktioniert, sondern auch Ausbrüche erlaubt, die Them weiter aufwerten. Power Schock Metal mit dem Potenzial die ganzen Großen zu beerben, wenn die international geformte Gruppe weiter an ihren Stücken arbeitet. Manchmal darf es noch schauriger zugehen, und die Thrash Metal Riffs à la Annihilator wirken, um einen Schauder auf den Rücken zu zaubern, zu glatt. Trotzdem bleibt nicht nur das gelungene Artwork im Kopf, denn der wilde Haufen hat enorm viel Potenzial und gilt hoffentlich nicht nur für mich als einer der spannendsten Newcomer, wenn es darum geht, aus dem mittlerweile klischeebehafteten Power Genre zu auszubrechen und was Neues zu kreieren.

Fazit: Eine Portion Dramatik, ein kleiner Schritt aus bekannten Gefilden und der Versuch aus ruhigen Fahrwassern in tosende Meere vorzudringen, gelingt mit Manor Of The Se7en Gables ein zweites Mal sehr gut. Ich persönlich würde gerne mal live ein Auge auf die Künstler werfen. Schaffen sie es, wie auf der Platte im schaurigen Antlitz zu erstrahlen und bringen dann ihre Werke auch noch tight aus den Boxen? Dann kann man tatsächlich von einer größeren Karriere ausgehen. Auf dem Silberling schaffen sie es, ihr erstes Album ein Stück weit zu verbessern und unterstreichen die erste Leistung im positiven Sinne. Hört also rein, wenn ihr auf bereits genannte Gruppen steht oder allgemein auf ausgefallenen Heavy bzw. Power Metal abfahrt.

Anspieltipps: Ravna und The Secret Stairs
Rene W.
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