In dieser Kolumne präsentieren wir euch die „besten Alben aller Zeiten“. Direkt aus den Plattenregalen unserer Redakteure und ungeachtet der Erfolge oder dem Einfluss auf die Musikszene. Persönlich geschrieben, für die schönste Nebensache der Welt.
Wie bist du zum Metal gekommen?
Es waren die 80er, ich war jung und solche Sachen wie Kabel-/Satellitenfernsehen hielten Einzug, Musikvideos im TV bzw. zusammengeschnitten auf VHS-Tapes lösten die Aufnahmesessions am Radio-/Kassettenrekorder ab. Über ein solches VHS-Tape, das mein Bruder zum Kopieren geliehen hatte, bin ich auf Twisted Sister gestoßen – welcher Zwölfjährige (oder 13?) kann sich denn bitteschön der Faszination des We’re Not Gonna Take It Videos entziehen? Gleichzeitig suchte ich die Flucht aus dem elterlichen Haushalt, der mir Schlager, Freddy Quinn und Shantys auf den Lebensweg mitgeben wollte, in den örtlichen Jugendraum in der hessischen Provinz. Hier gab es u. a. einmal wöchentlich eine gewählte Hardrock/Metal-Hitparade.
Band: Metallica
Album: Master Of Puppets
Release-Datum: 03.03.1986
Genre: Thrash Metal
Was verbindest du mit dem Album?
Rock Am Ring 2006 – ich versuche vier Tage lang, allen mir über den Weg laufenden bekannten und unbekannten Menschen zu erklären, dass MOP nicht nur das beste Metallica-Album, sondern auch das beste Metalalbum überhaupt ist und dann das: Zum 20-jährigen Jubiläum und zum ersten Mal überhaupt spielt die Band das Album komplett am Stück live. 15 Jahre später hat sich an meiner Meinung nichts geändert: Die brachiale Power bläst mich nach wie vor aus den Socken und selbst der Sound begeistert mich immer noch. Da geht nichts drüber!
Band: Annihilator
Album: King Of The Kill
Release-Datum: 10.10.1994
Genre: Thrash Metal
Was verbindest du mit dem Album?
Seit dem 89er-Release Alice In Hell begleiten mich Annihilator bzw. Jeff Waters musikalisch durch mein Leben mit mal mehr, mal weniger genialen Thrash und Speed Krachern, unzähligen Livekonzerten, Besuch im Proberaum und anschließendem Pizzaessen. Bier im Tourbus (na gut, ich habe ein Bier getrunken, während Jeff Waters eine Mandarine gefuttert hat) und schlussendlich einem anlässlich der Musikmesse von mir geschossenen Foto, das meine Initialzündung zur Konzertfotografie und hin zu Time For Metal war. Diese vierte Veröffentlichung der Band ist das erste Album, auf dem Jeff Waters auch noch den Gesang übernommen hat. Es ist weder die bekannteste noch die erfolgreichste LP/CD, für mich sticht sie jedoch aufgrund der durchgehend hammermäßigen Songs heraus und der Titeltrack fordert und lässt meine Lungen wie kein anderer Song brennen.
Band: Kreator
Album: Gods Of Violence
Release-Datum: 27.01.2017
Genre: Thrash Metal
Was verbindest du mit dem Album?
Kreator liefen bei mir nach Coma Of Souls bzw. ab Renewal irgendwie nur noch nebenher, auch wenn sie live stets hochklassig lieferten. So auch zunächst mit Gods Of Violence. Rund um mein London Apocalypticon-Review (klick) Anfang April 2020 hat es dann bei mir plötzlich klick gemacht. Seitdem gab es bestimmt keine fünf Tage, an denen das Album oder einzelne Songs davon nicht bei mir zu Hause, unterwegs im Auto, per Fahrrad oder zu Fuß meine Hörorgane malträtiert hat und Hilfe war, durch diese Dreckspandemie zu kommen.