Träumen von Aurora – Sehnsuchts Wogen

 

“Weich wie Samt“

Artist: Träumen von Aurora

Album: Sensuchts Wogen

Spiellänge: 48:02 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 25.05.2012

Label: Trollzorn Records

Link: http://traeumenvonaurora.de/news.html

Bandmitglieder:

Gitarre – Camilo Hernandez
Schlagzeug – Michael Fischer
Gesang – Patrick Wunsch
Gitarre – Kavi Kanes
Bass – Torben Becker
Maike Thomaier – Keyboards

Tracklist:

  1. Insomnia
  2. Parfüm
  3. Neontot
  4. Flucht
  5. Firn
  6. Reflektionen
  7. Nie ist alles schon gesagt
Träumen_von_Aurora_Sehnsuchtswogen_Cover

Träumen von Aurora aus dem nicht-existenten Bielefeld praktizieren nun seit nunmehr fünf Jahren zusammen und veröffentlichen jetzt im Jahre 2012 ihre erste Veröffentlichung überhaupt, Sehnsuchts Wogen, und überspringen somit die Demophase direkt. Doch die hat das Sextett auch nicht nötig.

Denn Träumen von Aurora klingen abgeklärter als viele ihrer Kollegen, die erst zahlreiche Veröffentlichungen auf den Markt werfen, bevor sie ihre eigene Signatur gefunden haben. Träumen von Aurora gehört zu der „ich habe die Musik zwei Sekunden gehört und weiß sofort, um wen es sich handelt“-Fraktion, denn wäre der scharfe Kreischgesang nicht, könnte man die Jungens (und die Dame) als „gemäßigten Metal“ bzw schon fast „Soft Rock“ bezeichnen, ohne das jetzt unbedingt abwertend zu meinen. Denn das Album klingt meistens butterweich, vor allem in der zweiten Hälfte. Das zwölf Minuten lange Reflektionen, welches – nebenbei erwähnt – ein paar Minuten zu lang ist, ist stellenweise meilenweit vom ursprünglichen Klangbild des Black Metals entfernt und bündelt das gesamte Können der Band in ein Lied.

Die Produktion unterstützt meine „Soft Black Metal“-These übrigens: Die Gitarren klingen nie aggressiv, das Schlagzeug klingt sogar bei den Doublebasspassagen harmlos, das Klavier steht im Fokus (und drängt sich eine Spur zu sehr auf) und der Bass gliedert sich in das Konstrukt gut ein. Patrick Wunsch kann sogar klar klingen, sodass ich nach mehreren Durchläufen die ruhigen Parts auf der Scheibe sogar am besten finde.

Fazit: Dass ich das noch erleben darf: Obwohl das Album so weich, fast sanft klingt, hat es mir Spaß gemacht, diese CD zu hören, da sie sich erfrischend vom Einheitsbrei abhebt und bewusst Akzente setzt, die in der Szene vielleicht verschrien sein mögen, aber dafür auch für Gelegenheitshörer reizvoll sein können. Träumen werde ich von Aurora vielleicht nicht, aber sie hat mich auch nicht um meinen Schlaf gebracht. Anspieltipp: Flucht, Nie ist alles schon gesagt
Gordon E.
7.5
7.5