“Wenn im instrumentalen Crossover Tal die progressiven Wolken vorbeiziehen“
Artist: Trinity Xperiment
Herkunft: Deutschland
Album: Aneasthesia
Spiellänge: 66:39 Minuten
Genre: atmosphärischer Crossover-Prog Rock, Instrumental
Release: 29.09.2017
Label: Afraid Of Sunlight Records
Link: https://www.facebook.com/pg/trinityxperiment/about/?ref=page_internal
Bandmitglieder:
Gitarre – Franz Holtmann
Bassgitarre, Sound – Stephan „Gudze“ Hinz
Keyboard, Hammond, Synthesizer – Matthias Krauss
Tracklist:
- Anaesthesia Suite
- Tango Obscuro
- Follow Me
- Try This At Home
- Madras feat. Radha
- Transylvanian Trip
- Continuous Spiral
Gitarrist Franz Holtmann und Keyboarder Matthias Krauss, früher bei den Kult-Combos Triton und Matalex, kehren mit einem instrumentalen Crossover-Prog Rock Werk mit dem Titel Anaesthesia zurück. Unter dem Deckmantel Trinity Xperiment zelebrieren sie gemeinsam mit Bassist Stefan „Gudze“ Hinz (H-Blockx) die gesangslose Kunst. Als Gastmusiker konnten sie zudem Schlagzeuger Jost Nickel und Geiger Neyveli S. Radhakrishna überzeugen. Seit September steht der Silberling über Afraid Of Sunlight-Label im Vertrieb von Cargo Records bereit. Mit über einer Stunde Spielzeit in sieben einzelnen Segmenten teils eine langwierige Geschichte, die gerne in tiefe progressive Höhlen fällt. Das zweite Album der Formation kann man als CD, Doppel-LP und in digitaler Form erwerben.
Dem zehn-Minuten-Brecher Anaesthesia Suite folgt ein dreizehn-Minuten-Ritt in Form von Tango Obscuro. Mit einem Blick über den Tellerrand wollen wir direkt einen Vergleich zu den instrumentalen Rock bzw. Metal Bands wie My Sleeping Karma oder Long Distance Calling ziehen. Trinity Xperiment verwenden deutlich weniger hochtrabende atmosphärische Passagen. Schnelle Stimmungswechsel findet man ebenfalls keine, dafür greifen sie stets progressive Elemente auf. Die Bezeichnung Crossover kann man stehen lassen, spiegelt allerdings nicht die ganze Wahrheit wider. Viel mehr dringt das Trio mit ihren Unterstützern in den Progressive Rock ein und hat dabei sogar eine klitzekleine Blues Note à la Joe Bonamassa. Die windigen Effekte von Stephan „Gudze“ Hinz und Matthias Krauss blasen graue Schleierwolken im richtigen Moment weg. Stagnation findet man auf Aneasthesia keine, genauso wenig wie härte Riffs, die dem Metal nahekommen würden. Daher eher eine Platte für unsere Rock Leser, die in den über 60 Minuten auf ihre Kosten kommen. Anspruchsvoll verpackt Follow Me und Try This At Home, die, wie der letzte Track Continuous Spiral, unter zehn Minuten klarkommen. Malerische Melodien wie bei Madras feat. Radha laden zum Träumen ein. Im Sommer im Schatten der Veranda im Winter vorm knisternden Kamin – für alle Jahreszeiten haben Trinity Xperiment etwas parat. Das Experiment der Dreieinigkeit hat erneut gezeigt, dass sie funktioniert und man sie als Instrumentalflüsterer auf dem Zettel haben darf.