Artist: Unhinged
Herkunft: Koblenz, Deutschland
Album: Upon Blackened Shores
Genre: Extreme Metal
Spiellänge: 44:41 Minuten
Release: 01.12.2023
Label: Independent
Link: https://m.facebook.com/Unhinged
Bandmitglieder:
Schlagzeug – Marc Freesmeier
Gesang – Mirco Ginsberg
Gitarre – Jannis Glatz
Bass – Dietrich Tschutschkin
Tracklist:
- Upon Blackened Shores
- Stillborn
- Realm Of Human Madness
- Gottlos
- Interlude
- Grind
- Disgust
- Forgotten
- Reaper
- Trapped In Shadows
Fast auf den Tag genau erhielt ich Anno Domini 2020, ein Jahr, welches durch Corona völlig außer Kontrolle geriet, die erste EP von den Koblenzern Unhinged zum Review. Realm Of Human Madness nannte sich die EP, auf der sich zunächst 2018 die drei Ms (Marc, Marco und Mirco) aus Koblenz zusammenfanden. 2020 erweiterten sie sich bereits zum Quintett, denn die beiden Js (Jannis und Josh) stießen zu dieser unkontrollierten Truppe. Die unbarmherzige Rex Corona Worldwide Tour ist an der Band nicht spurlos vorbeigegangen. Geblieben sind Marc, Mirco und Jannis und die Band ist zurzeit ein Quartett, welches wohl jedoch noch einmal durch die Inklusion eines zweiten Gitarristen zum Quintett mutieren möchte.
In der aktuellen Besetzung als Quartett hat man es jedoch geschafft, mit dem vorliegenden Upon Blackened Shores das Debütalbum einspielen, welches dann auf den Punkt genau drei Jahre nach der EP am 01.12.2023 veröffentlicht wird. Physisch wird das Album als CD in einer limitierten Auflage von nur 100 Stück erhältlich sein. Die Releaseparty wird zeitnah am 02.12.2023 im Haus Metternich in Koblenz sein.
Das Debütalbum nennt sich dann bezeichnenderweise Upon Blackened Shores. Ja, an dunklen/geschwärzten Ufern ist die Band mit ihrem Extrem Metal angekommen. Blackened Deathcore ist wohl das Genre, welches die Band für sich in Anspruch nehmen möchte. Es ist ein recht eigenartiges schwarzes Gemisch, was die Band mit ihren insgesamt acht Songs auf Upon Blackened Shores anrichtet. Am besten wohl als Extreme Metal einzuordnen, der mit Elementen aus Deathcore, Black Metal, Death Metal, Thrash Metal, einer Prise Hardcore daherkommt und manchmal auch sehr sludgy wirkt.
Zehn Songs sind es, die die Gehörgänge des geneigten Hörers regelrecht zermürben. Sorry, ich muss mich korrigieren, denn eigentlich sind es nur neun Songs, denn die Jungs haben da als Zwischenspiel noch ein Interlude von fast zwei Minuten eingefügt.
Den Opener bildet allerdings das Titelstück Upon Blackened Shores, welches durchaus eine starke death/doomige Ausrichtung hat. Für mich direkt am Anfang schon ein Killersong. Mit Stillborn zieht die Band den Death Metal Knüppel. Man geht hier auch einmal regelrecht in die Vollen. Meist sind die Songs im Midtempo gehalten, das zeigt auch der nachfolgende Song Realm Of Human Madness. Das ist gleichzeitig der Titel der vorangegangenen EP, die allerdings keinen Song mit diesem Titel enthielt.
Mit Gottlos wütet man wieder schneller und das auch noch mit deutschem Text. Eine Religionskritik im Gesamten und mit einer eindeutigen Aussage: „… Gott ist tot!“ OK, das hat Nina Hagen auch schon mal besungen und festgestellt „… the Lord ist fort!“ Ein ganz schön heftiger Song. Da brauchen Unhinged wohl dann doch noch mal eine Besinnung und es folgt das bereits erwähnte instrumentale Interlude. Die brauchte man wohl auch, um mit Grind dann die Mucke so richtig anzuheizen. So richtig ekelig schlammig wird es dann mit Disgust.
Während Forgotten so schön vor sich hinwalzt, kommt mit eiskaltem Schnitt schon der Reaper herbeigeeilt. Und klar, schneidet der mit seiner Sense alles regelrecht entzwei. Am Ende hat man sich irgendwie in seinen (musikalischen) Schatten verfangen, kämpft dagegen regelrecht an und findet sich Trapped In Shadows an den geschwärzten Ufern wieder.
Anspieltipps: Upon Blackened Shores, Stillborn und Trappes In Shadows