Valosta Varjoon aus Bayern haben in diesem Sommer ihr drittes Studioalbum Boarisch Grattlig veröffentlicht. Mit einer Spielzeit von fast 50 Minuten versuchen die Deutschen möglichst schnell die Klinge an die Kehle des Hörers zu bekommen. Mit einem eher mäßigen Intro Beervaria steigen sie in den neuen Silberling ein, der über Folter Records veröffentlicht wurde. Der Sound ist skandinavisch, geht bis in die ganz frühen Neunziger des Black Metal und lebt vom Krächzen und Knarren. Punkig, wild und mit einem Underground-Klangbild drehen die Musiker ihre Kreise. Spaß haben sie hörbar an ihrer Kunst, die den Hörer jedoch nur bedingt erreicht. Für mich persönlich agieren sie in vielen Momenten zu einfach. Der kleine Funke, der erzeugt wird, erlöscht dabei viel zu schnell im Benzin, als ein Feuerinferno entfachen zu können. Frostig kalt kreist Der Hammerwurf über die Köpfe. Das Schlagzeug haut einen ebenfalls nicht wirklich vom Hocker. Die Vocals sind gut, können die genannten Punkte aber nicht ausblenden.
Auch der zweite Part der Scheibe bleibt auf ähnlichem Niveau. Längere, recht platte Werke greifen ineinander. In Dieser Welt setzt in den rasenden Modus, ohne zwingend gefährlich zu werden. Stumpf ist Trumpf und Back To The Roots der Schlüssel zum Erfolg. Ganz so einfach kann man es sich nun mal nicht machen. Der Anspruch der Black Metal Fraktion ist in den letzten drei Jahrzehnten ordentlich gewachsen, da muss man schon mehr liefern, als nur mit den Ketten zu rasseln. Dennoch kann man Merkmale erkennen, die im deutschen Underground-Sektor funktionieren können. Die deutschen Lyrics dürften auf offene Ohren stoßen und den einen oder anderen Corpsepaint-Fanatiker zum Umkippen bringen. Trotz der Kritik ist Boarisch Grattlig von Valosta Varjoon nicht unhörbar. Wer auf einen rohen Sound steht, kann ihr gerne mal ein Ohr riskieren.
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