Winterhorde – Neptunian

Die Israelis servieren nach sieben Jahren ein opulentes Werk

Artist: Winterhorde

Herkunft: Haifa, Israel

Album: Neptunian

Genre: Melodic Black Metal, Progressiv Metal

Spiellänge: 53:26 Minuten

Release: 08.12.2023

Label: Noble Demon

Link: https://www.facebook.com/winterhorde

Bandmitglieder:

Gesang (harsh) – Zed Destructive
Gesang (clean) – Yoni „Oblivion“ Oren
Gitarre – Moshe Benofel
Gitarre – Omer „Noir“ Naveh
Keyboards – Oleg „Olgerd“ Rubanov
Bass – Alexander „Celestial“ Latman
Schlagzeug – Alex Zaitsev

Gastmusiker

Gesang (bei Angels In Disguise)Kobi Farhi / Orphaned Land
Gesang – (bei A Harvester Of Stars) – Davidavi Dolev / Subterranean Masquerade
Schlagzeug – Nir Nakav / u.a. Nail Within, Salem

Tracklist:

  1. Amphibia
  2. Neptunian (As Trident Strikes The Ice)
  3. Angels In Disguise
  4. The Spirit Of Freedom
  5. Alone In The Ocean
  6. The Garden
  7. Ascension
  8. A Harvester Of Stars
  9. With Bare Hands Against The Storm
  10. The Greatest Plague Of Earth (Vinyl Bonus Track)

Wer vermutet hinter dem Bandnamen Winterhorde denn Israelis!? Aber ja, die Israelis von Winterhorde schippern bereits seit 2001 in melodischen (Symphonic) Black Metal und Progressiv Metal Gefilden. 2022/2023 hat das Septett einen großen Umbruch erlebt. Es heuerten gleich vier neue Bandmitglieder an. Jetzt, kurz vor Weihnachten, ist die Band nach Maestro und siebenjähriger Abstinenz mit dem Album Neptunian wieder im oben beschriebenen Fahrwasser unterwegs. Über das Label Noble Demon wird Neptunian auf CD und als Vinyl erhältlich sein.

Wer die Band bisher schon kannte, wird auch dieses Mal mit ziemlich aufgeblähtem, symphonischem und melodischem Black Metal gerechnet haben. Und ja, das kann ich gleich beim Anhören des ersten Songs Amphibia bestätigen. Neptunian ist irgendwie schon ein außergewöhnliches Album. Ich selbst bin dann auch irgendwie hin- und hergerissen. Ziemlich massig und mit viel Bombast an allen Ecken bläht sich das Album zunächst einmal auf. Zumindest hat man beim ersten Durchhören dieses Gefühl. Trotz dieses Bombastes, vielleicht auch wegen dieses Bombastes, hat Neptunian allerdings einen gewissen Reiz. Manchmal denke ich dann: Weniger könnte an der einen oder anderen Stelle etwas mehr sein, weil es dann geradezu erschlägt. Oder ist es doch dieser Bombast, der das Album so anziehend macht!?

Fans von Bombast Metal mit harsh und clean Voices und symphonischen Attitüden wird Neptunian voll und ganz überzeugen, da bin ich mir sicher. Auch mir gefallen solche Songs wie Amphibia, Angels In Disguise (hier wirkt Kobi Farhi von Orphaned Land noch als Gast mit) oder The Garden recht gut, obwohl sie mich manchmal regelrecht erschlagen. Allerdings ist immer dieser Reiz vorhanden, wenn es recht progressiv wird. Als besonderes Beispiel möchte ich hier den letzten Track With Bare Hands Against The Storm nennen.

Manchmal erschlägt es mich aber auch regelrecht. Ok, das ist wahrscheinlich auch das passende Gefühl, wenn man Alone In The Ocean unterwegs ist und With Bare Hands Against The Storm kämpft. Es wirkt doch sehr melodramatisch, was sicher auch so gewollt ist.

Auf jeden Fall ist Neptunian eine sehr reife Leistung der Israelis Winterhorde. Das Septett vermag es, mit seinem neuen Werk den Missing Link zwischen Melodic / Symphonic Black und Progressiv Metal herzustellen.

Winterhorde – Neptunian
Fazit
Winterhorde servieren ein erstaunliches, melodramatisches Werk aus Melodic Black Metal und Progressiv Metal in einem Guss. Ich bin es allerdings gewohnt, großartige Musik von israelischen Metallern wie Orphaned Land und Subterranean Masquarade (die Sänger beider Bands haben auf Neptunian Gastauftritte) zu hören und weiß daher, dass es in Israel großartige Bands gibt, die diverse Einflüsse in ihre Musik einfließen lassen. Das, was Winterhorde hier auf Neptunian machen, ist gewiss keine leichte Kost und wird auch dem einen oder anderen Metalhead noch länger auf hoher See wie einen Neptunian schippern lassen und weiter Rätsel aufgeben. Auf jeden Fall vermögen es Winterhorde, mit ihrem neuen Werk den Missing Link zwischen Melodic / Symphonic Black und Progressiv Metal herzustellen.

Anspieltipps: Amphibia, The Garden und With Bare Hands Against The Storm
Juergen S.
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