Wisent – The Acceptance. The Sorrow.

Leipziger Post-Hardcore-Riese Wisent

Artist: Wisent

Herkunft: Leipzig, Deutschland

Album: The Acceptance. The Sorrow.

Genre: Post Hardcore

Spiellänge: 32:59 Minuten

Release: 01.12.2023

Label: Devil Duck Records

Link: https://www.facebook.com/wisentband

Bandmitglieder:

Gesang –  Stephen Lyons
Bass – Morris Duff
Gitarre – Mathias Bauer
Schlagzeug – Oliver Ruß

Tracklist:

  1. Lullaby To The Lost
  2. Invicible
  3. Scars That Remain
  4. Martyr
  5. A Sea To Scream At
  6. Withered Away
  7. Burden
  8. Alone In The Nothingness
  9. The Last Scavenger
  10. Over The Horizon

Im Jahre 2013 wurde im nordrhein-westfälischen Rothaargebirge eine achtköpfige Wisentherde ausgewildert. Damit leben nun erstmals seit einem halben Jahrtausend wieder Wisente frei auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands … Die Hälfte der Gruppe dieser Wisente scheint wohl nach Leipzig weitergezogen zu sein 😉 Nein, mal Spaß beiseite, das hier vorliegende Wisent ist ein Quartett aus Leipzig, bestehend aus dem irischen Sänger Stephen Lyons, dem Bassisten Morris Duff, dem Gitarristen Mathias Bauer und dem Schlagzeuger Oliver Ruß, welches nicht nur ihre Heimatstadt Leipzig mit Post Hardcore beeindrucken will.

Das Debütalbum The Acceptance. The Sorrow. erscheint am 01.12.2023 über das Hamburger Label Devil Duck Records und wird als Vinyl und CD verfügbar sein. So wie das Vinylalbum zwei Seiten hat, hat auch das Debüt der Leipziger Post Hardcore Band ein zweiseitiges Konzept. Das lässt auch bereits der Titel The Acceptance. The Sorrow. vermuten.

Da ist die Band auch aufnahmetechnisch dann recht konsequent herangegangen. Nicht nur textlich und musikalisch, sondern auch vom soundtechnischen her. Beide Seiten wurden jeweils separat aufgenommen und gemischt, damit wollen Wisent den Hörern in beiden Teilen jeweils ein anderes Gefühl und eine andere Perspektive eröffnen. Also ein Album mit zwei verschiedenen Teilen, oder aus meiner Sicht evtl. auch zwei EPs, die sich zu einem Album vereinigen.

Auf der ersten Seite The Acceptance geht es darum, das Unvermeidliche zu akzeptieren, während man auf der anderen Seite The Sorrow dazu übergeht, das Leiden zu thematisieren. Das kann der Verlust von geliebten Menschen sein; oder auch die Distanz, die zu Menschen besteht, die früher mal enge Freunde waren. Diese Stimmungen einzufangen, gelingt dem Quartett richtig gut. Während sich The Acceptance beginnend mit dem Opener Lullaby To The Lost, über Invicible, Scar That Remain und Martyr bis hin zu Sea To Scream At eher die latent hoffnungsvollere Seite ist, kommt es im zweiten Teil The Sorrow beginnend mit Withered Away, über Burden, Alone In The Nothingness, The Last Scavenger bis zum abschließenden Over The Horizon, dann doch eher zu einem (musikalischen) Aufschrei. Insgesamt wird es doch ein Stück kräftiger und wüster, wobei die Kraft im ersten Teil auch zu keiner Zeit fehlt. The Sorrow / Das Leid als ein musikalischer Aufschrei gefällt mir persönlich ein Stück mehr als die musikalische Akzeptanz; wobei natürlich beide Seiten ihre Berechtigung und ihren Charme haben.

Sänger Stephen Lyons entpuppt sich auf dieser Scheibe wahrlich als ein Post Hardcore Goldkehlen. Mir persönlich gefällt sein roher und kehliger Gesang richtig gut. Er keift und bellt und versucht erst gar nicht, einen glatten, melodischen Ansatz hineinzubringen. Toll unterstützt wird er hierbei von den Gitarren und der Rhythmusfraktion, die es richtig gut schaffen, ein rotziges, punkiges Hardcorefeeling in die Songs hineinzubringen. Besonders hervorheben möchte ich meinen persönlichen Lieblingssong Alone In The Nothingness, der wunderbare Fragmente mit Piano und cooler Trompete vorweist. Insgesamt eine recht starke Scheibe der Leipziger, bei der mir der zweite Teil The Sorrow in sich abgeschlossen am besten gefällt.

Lt. Beschreibung können Wisente verhältnismäßig schnell galoppieren … und müssen in der Regel anschließend schwer atmend pausieren. Das passt auch perfekt zu unserem Leipziger Wisent.

Wisent – The Acceptance. The Sorrow.
Fazit
Post Hardcore der Leipziger Wisent konzeptionell in zwei Teilen, nämlich The Acceptance und The Sorrow, präsentiert. Mächtig stark, schnell, aber auch schwer atmend. Ursprünglich und ausgewildert wie sein Namensgeber zeigt sich die Band, da ist nichts glattgebügelt und das ist gut so!

Anspieltipps: Alone In The Nothingness, The Last Scavenger und Over The Horizon
Juergen S.
8.8
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