Worthless – Melancholic Rites

Die Todsünde Melancholie kombiniert mit finnischer Traurigkeit

Artist: Worthless

Herkunft: Finnland

Album: Melancholic Rites

Spiellänge: 35:44 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 06.11.2020

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/Worthlessofficial

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarren, Bassgitarre  – Toni Pekkala
Schlagzeug – Petri Hartikainen

Tracklist:

  1. Carnival Of Sin
  2. Seeds Of Degeneration
  3. Vantablack
  4. Melancholia Metamorphosis
  5. Lunatic
  6. Choreomania
  7. The Mighty Madness
  8. The Last Exit

Worthless aus Tampere/Finnland gibt es bereits seit 2009 und dürften den meisten kein Begriff sein. Death Metal Underground Freaks eventuell. Ich hatte mal die 2017er-EP Chaotic Nausea gehört, aber habe ehrlich gesagt keinen Schimmer mehr, wie die war. Nach zwei Demos folgte das Debüt namens Grim Catharsis in 2015, die gerade genannte EP und eine Split mit A.R.G. Seit 2018 ist man als Duo unterwegs und ballert nun Album Nummer zwei heraus.

Die Feuerwehr geht gleich zu Beginn gut ab. Carnival Of Sin startet mit typischer schwedischer Gitarrenarbeit, lässt ein melodisches Lead folgen und kombiniert dieses mit einer schnellen Uftata. Der Wechsel in einen ziemlich geilen Refrainpart ist mehr als geglückt, darf man bestätigen. Midtempo und wieder das dominante Riff führen den Song fort. Gutes Songwriting, zumal dann wieder in den Mitgrölrefrainpart gewechselt wird. Nun wird das Tempo richtig verschleppt und es wird gedrückt wie Sau. Lange Riffs und die Drums betonen den Spaß. Geil. Das Tempo wird beibehalten und ein Solo draufgehauen. Es geht wieder in den Eröffnungspart. Zügiges Tempo und das Spielchen geht weiter. Refrainpart folgt und am Ende noch eine Geschwindigkeitserhöhung. Fettes Teil – hätte ich so nicht erwartet.

Seeds Of Degeneration setzt eigentlich nahtlos an. Schwedische Riffs, Uftata ohne Ende, Tempowechsel, HM2 ähnlicher Sound. Macht man nichts verkehrt, das geht immer. Zumindest bei mir. Der Song killt aber nicht so wie der Opener. Hat man dann doch eben alles schon tausendmal gehört. Es fehlt so ein wenig das Überraschungsmoment, der Aha-Effekt. Kann man absolut gut durchhören, geht vernünftig ins Ohr, aber eben mehr auch nicht. Das melodische Lead, welches eingebaut wurde, ist ganz geil, auch das Break nach 2:20 Minuten und der melodische und atmosphärische Part kommen ganz gut, hauen mich jetzt aber nicht total vom Hocker. Schlecht ist der Song definitiv nicht, aber es fehlt eben ein bisschen.

Vantablack präsentiert sich da ganz anders, hier gehen sie einen etwas anderen Weg. Ein sehr schleppender und bedrohlicher Song, welcher von der düsteren Atmosphäre und den melodischen Elementen und den recht guten Riffs lebt. Recht gut, aber auch hier fehlt mir irgendetwas. Kommt als Abwechslung allerdings sehr passend.

Melancholia Metamorphosis knüpft da eigentlich nahtlos an und ist durchgehend schleppend und drückend, sehr doomig angelegt auch hier legt man Wert auf Dunkelheit. Eine düstere, fast schon traurige Melodie wird verwendet. Die kommt sehr schön rüber. Der Song verbreitet eine ordentliche Portion Melancholie.

Lunatic geht dann wieder in die Kategorie „lang lebe Schweden.“ Allerdings bevorzugen sie hier die melodische Variante. Der Song kommt ganz geil aus den Boxen geknattert und verbreitet irgendwie gute Laune.

Choreomania ist dann wieder ein recht flotter Death Metal Song, der mit einer durchrasselnden Doublebass überzeugen kann, aber nichts Neues oder Extravagantes bietet. Das muss aber ja auch nicht immer sein.

Und wieder einmal habe ich festgestellt, dass 35 Minuten ausreichen, um ein Death Metal Album voll zu bekommen. Im Grunde haben sie alles gesagt.

Melancholie gehört zu einer der sieben Todsünden und Worthless bietet einen respektablen Soundtrack dazu.

Worthless – Melancholic Rites
Fazit
Die Finnen bieten eine Mischung aus schwedisch angehauchtem Death Metal, mal old school, mal mit melodisch schleppendem, schon fast doomigem Material. Klingt ganz interessant, und es sind viele gute Songs drauf, aber auch viel Durchschnittliches. Das Album ist gut durchzuhören. Langweilig wird es nicht und für eine Eigenveröffentlichung ist das Teil gut produziert.

Anspieltipps: Carnival Of Sin und Lunatic
Michael E.
6.7
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