Arbalest – Harbingers Of Devolution

„Ein mutiger Genremix genial verpackt“

Artist: Arbalest

Album: Harbingers Of Devolution

Spiellänge: 45:47 Minuten

Genre: Progressive MetalCore

Release: 06.05.2011

Label: Emdis Music / twilight-Vertrieb GbR

Link: http://www.facebook.com/arbalestmetal

Klingt nach: Enter Shikari gemischt mit Caliban

Band Mitglieder:

Gesang: Michael “Mike” Schedelberger
Gitarren: Wolfgang “Bernhartt” Vogl & Philipp “Gherkin” Vogl
Bass: Karl Vogl
Schlagzeug: Manuel Pammer

Tracklist:

  1. Harbingers…
  2. New Breed
  3. Amourosis
  4. Aurora
  5. Through Hell
  6. ..Of Devolution
  7. The Horror You Created
  8. Life Is Only As Tight As You Wear It
  9. Embrace The Moment
  10. Brutality Devours You
  11. Bedtime Romance
  12. Save Yourself

Wer den Titel dieses Reviews gelesen hat, der denkt sich sicher: „Arbalest, was ist das denn?“ Hier die Erklärung:
Eine Arbalest ist ein Model einer spätmittelalterlichen Armbrust, die man mit Hilfe einer Kurbel aufziehen muss. Dadurch, dass der Bogen aus Stahl gefertig wurde, konnte sie bis zu 5000 Newton Kraft speichern und beim Schuss auf den Pfeil abgeben…

Halt! – Stopp!

Wir sind aber ein Metal Magazin und kein Geschichtsmagazin.
Na gut.. Also Arbalest ist eine noch sehr junge Band aus Oberösterreich, die sich 2010 gegründet hat, um 2011 bereits ihr Debütalbum auf den Markt zu bringen. Was man in einem Jahr Schaffungsphase alles machen kann, werden wir nun sehen, denn ich habe das Debütalbum Harbingers Of Devolution[i] hier vorliegen.

Als die Platte ihre ersten Runden dreht, fühle ich mich direkt wohl. Ein Genremix aus Drum&Base, gemischt mit MetalCore schallt mit dem ersten Lied [i]Harbingers aus meinen Boxen. Alles wird eher verstörend miteinander vermischt. Es passt wunderbar.

Nach zweieinhalb Minuten wird es mit New Breed gleich richtig hart. Geshoutete Parts bestimmen das mit sehr melodisch Riffs bestückte Lied. MetalCore- typische Beatdowns werden immer wieder eingesetzt.

Amourosis startet hingegen instrumental und sehr ruhig. Leise wird die Gitarre in das Szenario eingemischt und steigert sich so in das Lied. Auch hier sorgt die Stimme des Sängers Michael „Mike“ Schedelberger zusammen mit dem Schlagzeuger für Kopfnicken.

Ab der ca. 126. Sekunde kommt eine Synthesizer- Melodie als Hintergrund dazu. Genau die richtige Menge um aufzufallen, jedoch nicht ins TranceCore abzuschweifen.

Aurora ist eher in MidTempo gehalten und verpackt noch mal die schon eben erwähnten Synthesizer Melodien. Durch den Tempowechsel schafft es Arbalest das Album etwas abwechslungsreicher klingen zu lassen, auch wenn das Stück nicht ganz mein Geschmack ist, peppt es so Harbingers Of Devolution etwas auf.

Wer das Album nur überfliegt, wird auf jeden Fall beim sechsten Lied, … Of Devolution hängen bleiben. Denn schon der Anfang klingt durch den Klaviersound ungewöhnlich. Ich würde das Lied, da es komplett instrumental gehalten ist, eher als Interludium bezeichnen.

Ein Interludium für was?

Der Mauszeiger klickt auf weiter und mein Mund beginnt die Außenwinkel nach oben zu ziehen. The Horror You Created ist geschmacklich genau mein Fall. MidTempo Anfang mit Synthesizer- Melodien und geshouteten Texten, Wechsel ab ca. 60 Sekunden, Beatdowns, Synthesizer- Melodie, Geshoute und das alles auch noch echt super gemischt. Ruhiges Lied, aber durch die Stimme bestimmt und aggressiv. Ich denke gerade an eine Mischung zwischen Enter Shikari und Caliban – einfach super.

Mit Badtime Romance zaubert die Band noch ein moshbares Lied mit Sounds à la Mirrors Edge (PC Game) und beendet Harbingers Of Devolution mit Save Yourself.

Fazit: Wie gern ich mich doch wiederhole, wenn es wieder mal um das Thema "Genre" geht. Die Grenzen sind so unglaublich schwammig, dass es manchmal echt schwer fällt diese richtig einzustufen. Umso glücklicher bin ich, wenn es dann eine Band gibt, die sich selbst einstuft und man es einfach übernehmen kann. Arbalest in die Richtung MetalCore zu stecken, würde nicht reichen. Wenn wir uns jetzt einfach das Orchesterähnliche der Progressive- Größen in synthetischen Klängen vorstellen und darunter etwas MetalCore mischen, erhalten wir eine Armbrust, die weitaus mehr als 5000 Newton stemmen kann. Harbinger Of Devolution ist in echt geniales Album und dazu noch das Debütalbum der österreichischen Band. Wer sich auf den mutigen (meiner Meinung nach genialen) Genremix einlassen kann, der ist hier genau richtig. Kauftipp. Anspieltipps: New Breed, The Horror You Created & Bedtime Romance
Kai R.
9
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