Maniac Depression – Impending Collapse

„Individualisten!“

Artist: Maniac Depression

Album: Impending Collapse

Spiellänge: 47:49 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 06.05.2011 (Re-Release)

Label: MDD

Link: http://www.myspace.com/manicdepressionband

Bandmitglieder:

Gesang/Gitarre – Max Leiko
Gitarre – Vitaliy Novozhilo
Bass – Ivan Izotov
Schlagzeug – Alexandr Vetkhov

Trackliste:

  1. Nightmarereality
  2. Afterlife
  3. Evil In Disguise
  4. Lost In Time
  5. Global Collapse
  6. Atlantis´ ‚Fate
  7. Legacy Of The Past
  8. Buried Alive
  9. Phobia
  10. Mutual Hate

Die russische Variante vom Thrash Metal bietet Maniac Depression. Noch sehr unbekannt, versucht die Band mit neuem Label und neuem Album den Bekanntheitsgrad anzuheben. Impending Collapse birgt zehn Tracks und ist mit einem aufwendig gearbeiteten Cover versehen. Es ist sehr düster gehalten, aber dennoch eindrucksvoll und kreativ gestaltet. Als Support für Gorefest dürfte das Quartett aus Moskau einigen ein Begriff sein, jedoch nicht jedem. Da bleibt zu hoffen, dass Maniac Depression mit dem aktuellen Album den Durchbruch schaffen.

Direkt temporeich geht’s in den ersten Song Nightmarereality. Zunächst leitet diesen eine einzelne Gitarre ein, jedoch steigen die restlichen Instrumente kurz darauf ein und es wird äußerst schnell. Die Geschwindigkeit wird den ganzen Song über bestehen bleiben und so einer Jagd gleichkommen. Der dunkle Growl des Sängers Max passt sich perfekt an und ist ebenfalls vielseitig. So sind auch höhere Passagen zu hören, die dem ganzen Stück ein gehöriges Maß an Aggression geben. Dennoch klingt es auch ein wenig melodisch und ist nicht nur Geschrammel. Das schnelle, hohe Solo des Gitarristen rundet diesen ersten Track ab und gibt ihm die letzte Note.

Wild und härter wird es schon mit Afterlife. Die Gitarren sind etwas dunkler, jedoch ist das Tempo auch hier direkt hoch. Der Song wird mit Breaks angereichert, die ihn unruhig machen und dennoch ist ein Fluss zu erkennen. Die Rhythmen ändern sich im Refrain um wenige Nuancen, aber die Hintergrundmelodie bleibt bestehen. Das schrill gespielte Gitarrensolo klingt äußerst wirr. Trotzdem passt es hervorragend in die Unruhe des gesamten Songs und macht einfach Spaß. Rasant und brutal endet das Stück.

Abwechslungsreich geht es weiter. Ein Song mit viel Textanteil ist Evil In Disguise. Sehr tief ist die Stimmfarbe des Sängers Max und so klingen auch die Instrumente. Nicht ganz so schnell gewinnt das Stück dennoch an Härte. Ein sehr ruhiger Part, der durch das geringe Tempo schwerer klingt, findet ebenso Platz. Auch gesangliche Veränderungen sind zu finden, so geht zeitweise die Intonation in Richtung hohem Cleangesang, dies aber nur kurz. Ein sehr schönes Stück, welches aber wieder individuell gestaltet ist.

Auch wird stark mit Stimmungen gearbeitet. So klingt Lost In Time etwas verzweifelt. Auch ein paar Hard Rock-Elemente sind zu finden und das Ganze hat ebenfalls einen hymnenhaften Touch. Nicht ganz so hart also, obwohl der Gesang sehr mitreißend eingesetzt ist. So zeigt dieser Song auch die Kreativität der Band, die sich in vielen Genres bewegen könnte. Dieser Song ist wirklich außergewöhnlich. Das hohe Solo passt wieder in den Hard Rock und verleiht dem Stück seinen Charakter. Der sich wiederholende Refrain bleibt in den Ohren und man vergisst ihn nicht so schnell. Ein sanftes Ausklingen beendet Lost In Time.

Danach geht es mit Global Collapse im typisch aggressiven Thrash-Stil weiter. Rasant, brutal und variabel wird hier zu Werke gegangen. Eine besondere Verarbeitung der Thematik „Atlantis“ gibt Atlantis´ Fate. Verzerrter Gesang aus dem Background sowie ein Solo werden hier an den Anfang gesetzt. Der Gesang ist sehr rau und wird im Refrain zweistimmig. Im instrumentalen Part, der zwei Soli enthält, wird das Tempo angehoben und man kehrt zum eingängigen Refrain zurück. Das ganze spielerische Können der Band wird hier gezeigt, so hört man auch zwei verschiedene Soli zeitgleich. Eine wirklich beeindruckende Produktion, die durch Vielseitigkeit und Abwechslung glänzt.

Das längste Stück des Albums ist Phobia. Mit instrumentaler Glanzleistung wird schon ein melodisch angehauchter Einstieg geschaffen. Die Thematik mit Ängsten ist sehr gut umgesetzt: so wird die Angst mancher Menschen, die diese Angst bekämpfen müssen, spürbar. Sehr gute Riffs begleiten die rauchige Stimme erneut. Der Refrain wird schneller gespielt und bekräftigt die Stimmung. Einige Soli finden Platz und Raum, um sich auszutoben.

Fazit: Die Kreativität und Vielseitigkeit der Band sind deutlich auf dem Album zu finden. So ist kein Song wie der andere. Die Zusammenführung verschiedener Spielweisen ist gut gelungen und bringt einen enormen Hörspaß. So bleibt man dabei und es wird nicht langweilig. Die russische Band Maniac Depression sollte mit ihrer eigenen Umsetzung des Thrash Metals einige Hörer gewinnen können. Individualität und Abhebung aus der Masse sind sicher Attribute der Russen. Anspieltipps: Lost In Time, Phobia
Nadine S.
8.5
8.5