Felskinn – Enter The Light

Grenzenlos melodisch

Artist: Felskinn

Herkunft: Luzern, Schweiz

Album: Enter The Light

Spiellänge: 50:07 Minuten

Genre: Hard Rock, Heavy Metal

Release: 25.02.2022

Label: ROAR! Rock Of Angels Records

Links: https://www.facebook.com/felskinnmetal/
https://www.felskinn.ch/

Produktion: Mix und Mastering von Jacob Hansen

Bandmitglieder:

Gesang – Andy Portmann
Gitarre, Gesang – Martin Rauber
Gitarre, Gesang – Tom Graber
Bassgitarre, Gesang – Beat Schaub
Schlagzeug, Gesang – Ronnie Wolf

Tracklist:

  1. Darkness In Your Eyes
  2. Send The Angels Down
  3. Enter The Light
  4. Your Life Is Mine
  5. World Will End
  6. Driven
  7. The Saviour Was Born
  8. Life Beyond The Line
  9. Lonely Heart
  10. The Final Reason
  11. Where
  12. SixFiveFour

Vier Jahre nach dem seinerzeit gefeierten dritten Longplayer Mind Over Matter servieren die Eidgenossen Felskinn ihren neuesten Output Enter The Light. Mastermind, Sänger und Bandgründer Andy Portmann formte die Band 2019 hierzu grundsätzlich neu und das soll sich dieser Tage auszahlen.

Musikalisch bewegen sich Felskinn nach wie vor auf bekanntem Terrain. Der äußerst melodische Hard Rock, der zudem eine sehr feine Härte mit sich bringt, liegt den Schweizern ohne Zweifel im Blut. Die Grenze zwischen Hard Rock und Heavy Metal ist fließend. Gerne neigen Felskinn mal zur härteren und wie mit dem eher balladesken World Will End zur anderen, sensitiveren Seite, die ich primär in die Hard Rock Sektion zuordnen mag.

Schlussendlich aber sind durchweg alle Songs auf Enter The Light mit einem herausragenden Merkmal gekennzeichnet und das ist das Talent und die Detailverliebtheit für absolut wohlklingende Melodien. Diese Attribute münden in ein nahezu perfektes Songwriting. Selbst wenn ein Album und dessen Produktion dadurch für den Hörer vielleicht das eine oder andere Mal etwas zu glatt produziert klingen mag, kommt man an der keinesfalls zufälligen Konsequenz der Arrangements nicht vorbei. Enter The Light als Gesamtkonstrukt strotzt vor Dynamik, tragenden Harmonien und Selbstbewusstsein. Das geschieht nicht zufällig, ist ganz sicher so gewollt und zudem extrem tough umgesetzt. Respekt!

Insbesondere die instrumentale Basis, ohne die solche Songs nun mal nie so klingen würden, wie sie es tun, setzt dem Album die Krone auf. Die Rhythmusfraktion erinnert sehr oft an die frühen US-Hard Rock und auch Glam Rock Bands dieser Zeit. Die Songstrukturen gehen stetig vorwärts und der immer wahrnehmbare Rock ’n’ Roll weiß zu glänzen. Mal im Midtempo, aber durchaus auch etwas zügiger präsentiert, besitzt jeder einzelne Track seine eigene Identität. Die Arbeit am Schlagzeug wirkt nie überladen, weiß aber immer an der richtigen Stelle Akzentuierungen zu setzen. Das wirkt vollkommen homogen und flüssig. Ein Bass, den man nicht sofort wahrnimmt, lässt augenscheinlich vieles vermissen. Nur ist es bei Enter The Light so, dass der Bass durchaus eine tragende Säule im Songwriting darstellt. Dreht man den Bassregler herunter, wird einem sehr schnell bewusst, dass Beat Schaub hier formidable Arbeit leistet. Nur eben nicht aufdringlich, vielmehr unerlässlich.

Ein Wort zu Andy Portmann. Was seine Kollegen an den Instrumenten an Vorarbeit leisten, wird durch seine Art und Weise des Gesangs zur Güte geführt. Ausgestattet mit einer sehr breiten Range gelingt es Andy Portmann spielend, hier die geeigneten Strophen- und Refrainmelodien zu kreieren. Er hat dabei stets den Blick für die gesamte Songstruktur und dadurch wirken die Songs in der Tat andauernd wie aus einem Guss. Seine Aussprache und Modulation werden punktuell immer dort gesetzt, wo es am songdienlichsten ist. Das macht einen versierten Sänger eben aus.

Hinzu kommt eine sehr ausgewogene technische Produktion, in der, wie bereits erwähnt, nichts dem Zufall überlassen wurde. Die Dichte des Songwritings braucht an dieser Stelle einen Mann am Mischpult, der weiß, wer wann wo wie klingen muss. Jacob Hansen ist einer dieser Menschen, und das stellt er hiermit unter Beweis.

Felskinn – Enter The Light
Fazit
Felskinn bringen sich mit Enter The Light ganz sicher einen Schritt weiter. Ein Album, das von vorne bis hinten ohne nennenswerte Ausreißer sehr gut zu hören ist. Hörer, die auf straighten melodischen Hard Rock setzen, liegen bei dieser Band und mit diesem Album goldrichtig!

Anspieltipps: Darkness In Your Eyes, Enter The Light und World Will End
Peter H.
7.9
Leser Bewertung3 Bewertungen
8.5
7.9
Punkte