Agarthic – The Inner Side

Ein überzeugendes Symphonic-Metal-Debüt aus Norditalien

Artist: Agarthic

Herkunft: Norditalien

Album: The Inner Side

Spiellänge: 60:41 Minuten

Genre: Symphonic Metal

Release: 10.12.2021

Label: Frontiers Music Srl

Link: https://www.facebook.com/Agarthic

Bandmitglieder:

Gesang, Chor – Valeriano De Zordo
Gitarre – Jesai Fiabane
Bass, Synthesizer, Chor – Mattia Gosetti
Schlagzeug – Denis Novello
Gastmusiker:
– Gastgesang bei Negotiations Failed von Fabio Lione
– Gitarrensolo bei Negotiations Failed von Aldo Lonobile
– Rhythmusgitarren von Federico Maraucci
– Alle Chöre von Valeriano De Zordo, Mattia Gosetti, Marco Pastorino und Sonia Da Col

Tracklist:

  1. The Beginning Of All
  2. The Ancient Secret Scroll
  3. A Journey To The End Of The World
  4. A Heaven Inside This Earth
  5. Through The Mystical Forest
  6. Message From The Gods
  7. Back Home
  8. Negotiations Failed
  9. Escape To Antarctica
  10. Last Journey
  11. Illuminati’s Reign

In diesen Zeiten eine neue Symphonic Metal Band? Aus Norditalien? Ich bin gespannt…
Erst einmal die Info zusammengefasst, die uns Frontiers Music zur Verfügung stellt: 2019 gründen Komponist und Bassist Mattia Gosetti und der Sänger Valeriano De Zordosich die neue Band Agarthic und nehmen im Laufe des Jahres 2020 unter der Regie von Produzent Aldo Lonobile, der bereits mit Secret Sphere, Archon Angel, Timo Tolkki’s Avalon und vielen mehr gearbeitet hat, das Debütalbum The Inner Side auf. Als Sitz der Band geben sie „Norditalien inmitten der Dolomiten“ an.

Agartic 2021 – Quelle: Frontiers Music

Weiter heißt es: Mattia ist ein Symphonic-Rock-Komponist, dessen Werke hauptsächlich der Geschichte des Landes in den Alpen gewidmet sind, musikalische Erzählungen, die er oft in Theaterkulissen präsentiert. Seine tiefe Leidenschaft für Symphonic Rock war schon immer offensichtlich, aber insbesondere, als er und seine Frau den Elan Cover Contest, einen von Nightwish organisierten internationalen Wettbewerb, gewannen. Vervollständigt wird das Line-Up der Band durch zwei weitere talentierte italienische Musiker: Jesai Fiabane an der Gitarre und Denis Novello am Schlagzeug. Agarthics Musik ist stark von der sie umgebenden Natur, insbesondere von den Dolomiten, inspiriert. Ihre Kompositionen erzählen Fantasiegeschichten und Geheimnisse der Menschheit, ein romantischer und einhüllender Soundtrack, der Sie auf eine spannende Reise mit filmischem Flair mitnimmt.“

So viel zur neuen Band. Nun zu der so hoch angepriesenen Musik.

Schon beim ersten Hören fällt auf, dass es einerseits sehr rocklastig ist und sehr klassisch daherkommt. Alle Tracks kommen mit dem gleichen Strickmuster aus den Boxen. Das soll aber keineswegs bedeuten, dass es schlecht ist. Die Italiener springen nicht, wie andere Bands in letzter Zeit, auf einem Album durch mehrere Genres. Aber „Metal“, wie angekündigt, ist es auch nicht wirklich. Ich würde es mehr in AOR oder Progressive Rock einstufen.

Elf Tracks, genau eine Stunde Spielzeit. Das lässt sich schon einmal gut an. Texte bekomme ich wieder einmal nicht mitgeliefert, also befrage ich mal wieder das oberschlaue Internet. So erfahre ich, dass sich der Bandname Agarthic auf das legendäre Königreich Argatha bezieht, das sich mythischerweise im Erdkern befindet. Vertonen die Jungs Jules Vernes Reise Zum Mittelpunkt Der Erde? Ohne Originaltext habe ich keine Chance…

Musikalisch liefern die Newcomer ein solides Album ab, das durchgängig aufeinander aufbaut und sich nicht verzettelt. Auch bombastische Instrumentalisierung wie bei den Genregrößen Nightwish oder Rhapsody Of Fire wenden die vermutlich Venetier nicht an. Lediglich eine dezente, leichte Orchestrierung im Hintergrund ist zu hören. Da die vier mit diesem Projekt scheinbar viel Wirbel gemacht haben, ist es auch nur logisch, dass bei der Produktion noch Gastmusiker dazugekommen sind. Hier ist in erster Linie der Song Negotiations Failed zu nennen. Der Produzent Aldo Lonobile bekommt ein Gitarrensolo und Fabio Lione, Rhapsody Of Fires Ex-Sänger, bekommt einen Gesangspart. Die klassische Ballade darf auf dem Album auch nicht fehlen. So läutet Last Journey dann auch das chorale Finale ein. Das Finale Illuminati’s Reign, teils furios, teils recht ruhig, ist mit fast zehn Minuten der längste Track des Albums.

Das Album erscheint auf allen bekannten digitalen Kanälen zum Download und Stream. Physikalisch erscheint es als CD im Juwelcase. Über eine Veröffentlichung als Vinyl konnte ich leider nichts herausfinden. Zu bestellen u.a. hier im Frontiers-Shop.

Agarthic – The Inner Side
Fazit
Ein melodiöses, klassisches Symphonic-Album. Ich lasse die Bezeichnung "Metal" absichtlich weg, da ich es eher in den Bereich Progressive oder AOR einstufen würde. Ohne diesen ganzen Bombast ist es ein Album mit durchgängiger Geschichte und ehrlicher Rockmusik. Es ist kein Überalbum und bringt auch nichts Neues, ist aber durchaus sehr gut hörbar. Es wird mit Sicherheit eine Menge Fans finden, sollte es bekannter werden. Letzteres ist bei Debütalben dann ja immer die Krux, denn Liveauftritte zur Promotion stehen auch nicht an.... Ein gelungenes Album mit Spielraum nach oben.

Anspieltipps: Auf jeden Fall Negotiations Failed. Danach mit Abstand A Journey To The End Of The World. Dieses Video hatte mich auf die neue Band aufmerksam gemacht....
Norbert C.
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