Ancst – Abolitionist EP

„Mehr Songs wäre geiler“

Artist: Ancst

Herkunft: Berlin / Deutschland

Album: Abolitionist

Genre: Black Metal, Crust, Hardcore Metal

Spiellänge: 13:48 Minuten

Release: 16.11.2018

Label: Lifeforce Records

Link: https://ancstlfr.bandcamp.com/album/abolitionist

Bandmitglieder:

Voices – Tom
Guitars – Mirko
Guitars – Robert
Bass – Stefan
Drums – Mihai

Tracklist:

01. Vicious Cycle
02. Self-Cleansing
03. Fallen Archetype
04. Degradation & Subordination
05. Call Of The Endless Road (CD only)
06. The Old Darkness (CD only)
07. Gehenna Of Fires (CD only)

Abolitionist ist die fünfte Veröffentlichung der Berliner Black Metal / Crust / Hardcore Band Ancst. Bereits seit 2012 unterwegs (von 2011 bis 2012 unter dem Bandnamen Angst) legen sie seitdem eine Menge von Veröffentlichungen vor. Meist in der Form von EPs oder auch Splits. Hier ist man sehr produktiv. Die Veröffentlichung über das Label Lifeforce Records hält für den Sammler einiges parat. Abolitionist erscheint als CD und in verschiedenen Vinyl Editionen (black Vinyl, white Vinyl und clear Vinyl auf je 100 Stück limitiert).

Auf der EP Abolitionist gibt es vier Ancst und hasserfüllte Bastarde, die in de Tradition der Band typisch hingerotzt wirken. Langeweile kommt da nicht auf. Das Ancst Merkmal, den Fans extrem hasserfüllte drei bis vierminütige Songs in brachialer Härte und mit viel Geknüppel hinzuschmettern, ist geblieben, ebenso das hardcorelastige Brüllen von Sänger Tom. Ancst erfinden sich nie neu, sondern gehen den Weg, den sie einmal eingeschlagen haben gnadenlos weiter.

Vicious Cycle als Opener geht dieser Veröffentlichung in einem extremen und gewaltigen Tempo voraus. Da kann der Fan überhaupt nicht meckern. Gnadenlos, kompromisslos mit brachialer Härte und düsteren Gitarren, so will man Ancst hören.

Self-Cleansing ist dann ein Stück mit mehr Black Metal Anteilen. Der Gesang bleibt sehr aggressiv. Im Hintergrund zieht bei der Instrumentenfraktion jedoch eine schwarz atmosphärische Front auf, mit leichten Ausreißern.

Fallen Archetype reißt unversehens das Tempo wieder an sich und gibt auch massig Gas. Düster gestimmte Gitarren treiben das Ding vehement an. Immer wieder wird kurzeitig das Tempo zurückgefahren, um mit einer weiteren heftigeren Bewegung zurückzukommen. In diesem Song finden wir wieder alles, was Ancst ausmacht.  Degradation & Subordination beginnt mit Spoken Words, bevor erneute Aggression einsetzt. Auch dieser Song definiert sich vornehmlich über sein Tempo, versetzt mit kurzen Zwischenstücken. Irgendwie liegt diesem Song ein toller Groove unter, der ihn fast tanzbar macht. Naja, so weit wollen wir jetzt einmal nicht gehen.

Auf der CD befinden sich als Bonus noch drei weitere Songs, wobei die Songs Call Of Endless Road und The Old Darkness von dem zuvor mit der Band Depravation veröffentlichten Split aus dem gleichen Jahr stammen. Beide Songs wissen ebenso zu überzeugen.

Ganz aus dem Konzept geht der letzte Song Gehenna Of Fires, der bereits 2017 auf dem Split mit King Apathy veröffentlicht wurde. Dieser Song verabschiedet sich komplett vom Konzept der vorangegangenen Songs. Zunächst atmosphärisch orientierungslos einpendelnd, entwickelt er sich mit weiterem Verlauf zu einem düsteren Gesamtbild. Eher untypisch für Ancst sind die sieben Minuten, die dieser Song dauert.

Fazit: Gewohnt deftige Kost aus Black Metal, Crust und Hardcore Metal vom Berliner Quintett. Melodisch brutal ist die EP. Abolitionist bedeutet keinen Stillstand, eine Weiterentwicklung stellt sie jedoch auch nicht unbedingt dar. Die hat wohl auch niemand erwartet. Es wird geknüppelt ohne Ende, die kratzige Hardcore Stimme ist geblieben. Die Jungs liefern, was man von ihnen erwartet. Wieso es jedoch in dieser Häufigkeit EPs sein müssen, ist wahrscheinlich nur der Band selbst bekannt. Mal auf eine EP zu verzichten zugunsten einer LP wäre vlt. auch einmal angebracht! Außer an der Länge gibt es nicht viel auszusetzen.

Anspieltipps: Vicious Cycle, Fallen Archetype
Juergen S.
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