Annexation – Inherent Brutality

Berlin, Berlin, wir dreschen durch Berlin!

Artist: Annexation

Herkunft: Deutschland

Album: Inherent Brutality

Spiellänge: 38:22 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 25.09.2020

Label: Iron Shield Records

Link: https://www.facebook.com/Annexationthrashmetal/

Bandmitglieder:

Gesang – Infektörr
Gitarre – Uncle Crocodile
Gitarre – Sickfuck Sanchez
Bassgitarre – Rotten Piranha
Schlagzeug – Volcanic Nun Desecrator

Tracklist:

  1. A.T.R.
  2. Beyond Humanity
  3. The Beast
  4. Holycaust
  5. Inherent Brutality
  6. Wrecked
  7. Global Assassin Grid
  8. Colonia Dignidad
  9. Craving For Flesh
  10. Masscontamination
  11. Raped And Impaled

Eine Reise nach Berlin ist immer lohnenswert. Neben einigen Sehenswürdigkeiten, Shopping-Meilen und historischen Plätzen tummeln sich seit Jahren auch einige geile Kapellen im Underground herum. Spawn, Harmony Dies, Necromorph, Sinners Bleed, Dehuman Reign, Orth, Postmortem, Goregast, Cerebric Turmoil, Carnal Tomb, Maat, Defeated Sanity, um nur ein paar zu nennen. Seit ein paar Jahren gibt es ja auch ein Berlin Death Fest, aber im Thrash Bereich sind mir nicht so viele Bands bekannt. Früher Depressive Age und Disaster Area und heutzutage Fatal Embrace, Reactory, The Outside und natürlich die geilen Space Chaser. Seit 2015 gibt es aber eine weitere hörbare Combo namens Annexation. Nach einem Demo in 2017 und einer EP in 2019 lassen sie es 2020 in Form eines kompletten Langspielers so richtig krachen und dreschen ordentlich los. Sänger Infektörr dürfte wohl der bekannteste der Burschen sein, da er ansonsten noch bei Cerebral Enema tätig ist (Gitarre und Gesang).

A.T.R., der Opener, bietet auch das, was die Burschen sich vorgenommen haben, keine Frage. Vorspieler, Drumbetonung, Wiederholung, ein Arghhh und dann schnelles, thrashiges Riffing mit schnellem Drumming. So mag ich es. Darauf feine, aggressive Vocals und da geht er hin, bis man zur ersten kleinen Pause kommt und im Midtempo agiert. Natürlich wird auch hier gedrescht und Erinnerungen an die guten alten Slayer werden wach. Vorspieler, Uuuhh, Betonung und wieder Gummi und so eine Art Gesangsrefrainpart. Vollgas in die Hölle. Schön fix. Kurzes Drumsolo und wieder ab dafür. Gute Idee mittendrin. Fixer Endpart und Ende im Gelände. Gutes Stück.

Beyond Humanity wird auch mit einem Vorspieler ins Rennen geschickt, ist dann aber eher im Groove und Midtemposektor unterwegs. Das Riffing ist aber ganz geil und natürlich wird auch hier das Tempo erhöht. Wer hätte das gedacht, hehe. Schöne Temposteigerung, und die Vocals sind durchgehend hasserfüllt. Krass, teilweise auch gedoppelt und aus dem Nichts erklingt ein Solo. Ebenfalls ein fetter Song, vor allem durch die Geschwindigkeitswechsel.

The Beast schleppt sich fast 90 Sekunden durch die Botanik. Eins, zwei, drei, vier und Attacke. Midtempo, Gas, Midtempo, Gas und so weiter, bis man dann ganz auf die Zwölf haut. Vorspieler und ab dafür. Und immer wieder riecht es nach Gummi. Vollgasthrash. So mag der alte Mann das.

Annexation wurden 2015 mit der Grundintention gegründet, schnellen und aggressiven Thrash zu spielen, inspiriert von Bands wie Slayer, Exodus, Demolition Hammer, Power Trip und Violator. Was soll man sagen? Das, was sie sich vorgenommen haben, setzen sie in die Tat um, keine Frage. Es gibt immer wieder auf die Zwölf und deswegen erinnern sich mich immer ein wenig an Demolition Hammer, und ich liebe diese Band.

Natürlich ist noch nicht alles Gold, was glänzt, ist klar, und einige Songs ziehen so an mir vorbei, wie z. B. Holycaust oder Global Assassin Grid. Dafür sind Highspeedsongs wie Wrecked am Start. Das Riffing, die Geschwindigkeit, die angepissten Vocals und die eingebauten Breaks sind echt gut. Hinzu kommt ein fettes Solo. Passt. Drei Minuten reichen dann auch vollkommen. Mein Lieblingssong auf dem Album.

Craving For Flesh bringt dann auch ein wenig Abwechslung rein und erinnert ein wenig an Sodom, arbeitet mit Breaks und natürlich Tempo. Das Riffing ist stark und macht Laune. Der Refrainpart ist gut mitgrölbar, trotz des hohen Tempos. Der Midtempopart ist groovender Natur. Fetzt!

Annexation – Inherent Brutality
Fazit
Schneller und aggressiver Thrash Metal der alten Schule. Natürlich mit bekannten Zitaten, aber mehr als ordentlich neu interpretiert. Macht wirklich Bock. Sicherlich bietet man nicht wirklich was Neues, aber wer macht das heutzutage schon? Wer auf Bands wie Slayer, Demolition Hammer, Kreator, Sodom und Exodus abfährt, der kann bedenkenlos zugreifen. Würde ich gerne mal live sehen, am besten mit Space Chaser zusammen.

Anspieltipps: Wrecked, Craving For Flesh und A.T.R.
Michael E.
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