Aviana – Epicenter

Klasse Genremix

Artist: Aviana

Herkunft: Göteborg, Schweden

Album: Epicenter

Spiellänge: 46:14 Minuten

Genre: Metalcore, Post Hardcore

Release: 23.08.2019

Label: Arising Empire

Link: https://www.facebook.com/avianaswe/

Bandmitglieder:

Gesang – Joel Holmqvist
Gitarre – Marcus Heffler
Gitarre – Oscar Forsman
Bassgitarre – Sebastian Colque
Schlagzeug – Niclas Bergström

Tracklist:

  1. My Worst Enemy
  2. Red Sky
  3. Altitude Sickness
  4. Erased
  5. Heavy Feather
  6. Look Away
  7. Celosia
  8. Frail
  9. Melancholia
  10. Hidden
  11. Ikigai
  12. More Than A Name

 

Neben den vielen bekannten schwedischen Bands, die sich eher dem Melodic Death Metal verschrieben haben und damit meine Playlist füllen, gibt es natürlich auch noch Bands, die den Gothenburg-Stil nicht unbedingt auf ihrer Speisekarte haben. Dazu gehören auch Aviana, die am 23.08. über Arising Empire mit Epicenter ihren zweiten Longplayer rausgehauen haben. Am Mikrofon gab es eine Umbesetzung, bei Epicenter hören wir nun den Gesang von Joel.

Von den ein paar Sekunden lang erklingenden Gitarren zum Einstieg von My Worst Enemy sollte man sich nicht täuschen lassen. Wenn es um den schlimmsten Feind geht, kann es nur so aggressiv gehen, wie Aviana hier vorlegen. Die Clean Vocals sind – so gut sie an und für sich gesehen sind – fast so etwas, wie kontraproduktiv. Aber Breakdown können Aviana, geiler Einstieg ins Album!

 

Bei Red Sky fahren Aviana dann so ziemlich alles auf, was sie sich auf die Fahnen geschrieben haben. Wabernder Bass, flirrende Gitarren, fiese Growls, geile Shouts und teilweise verfremdete Clean Vocals machen diesen im Midtempo gehaltenen Song zu einem, der sich mit Widerhaken im Hirn festsetzt.

 

Das sind dann in groben Zügen die beiden Ausrichtungen, die Aviana auf diesem Album versammelt haben. Es gibt die grob im Midtempo gehaltene Tracks, wie Altitude Sickness, Heavy Feather oder Melancholia (WAS für Breakdowns!!!) und die, die beide Spielarten sehr gekonnt ineinander blenden, wie Erased oder Frail. Hier wird mal gnadenlos drauflos geprügelt, im nächsten Moment wird das Tempo sehr gekonnt verschleppt und auch ein paar djentige Riffs eingestreut. Sehr unterhaltsam! Einen Ausreißer gibt es – natürlich – auch, nämlich die Powerballade Celosia, die sehr eindringlich mit Clean Vocals und Screams daherkommt. Anders als der Name es vermuten lassen könnte, ist Melancholia übrigens keine Ballade 😉

 

Auch Ikigai könnte man als Ausreißer bezeichnen. Dieses japanische Wort bedeutet sehr frei übersetzt so etwas wie „das, wofür es sich zu leben lohnt“ oder „Lebensfreude, Lebensziel“. Der etwas über zwei Minuten lange Song kommt tatsächlich leicht asiatisch angehaucht in bester Post Rock-/Post Metal-Manier daher, er ist nämlich instrumental gehalten und setzt, so kurz vor Ende des Albums mal eine kurze Erholungspause. Die geht, so könnte man denken, mit More Than A Name weiter, aber dieses vierzigsekündige Intro täuscht, denn zum Schluss driften Aviana noch einmal ordentlich in Richtung Post Hardcore.

Einer meiner Anspieltipps ist auch Frail, das Video dazu gibt’s hier:

Aviana – Epicenter
Fazit
Außer den (Gothenburg) Melodic Death-Bands aus Schweden kannte ich dann eigentlich nur noch die Bands wie dEMOTIONAL oder Dead By April, die auch mit Shouts und Cleans antreten, aber eher den Modern Metalcore bedienen. Bei Aviana ist eigentlich immer eine gehörige Schlagseite zum Post Hardcore zu hören, was die Sache tatsächlich sehr interessant macht. Dafür, dass das Ganze sehr unterhaltsam ist, sorgt sowohl die bestens besetzte Rhythmus- und Melodiefraktion auf der Instrumentenseite als auch der sehr variable Gesang. Da springen die Emotionen, die in diesen verschiedenen Gesangsstilen liegen, fast noch mit aus den Boxen. Manchmal sind mir die Songs ein wenig überladen, das ist aber marginal und damit Kritik auf ziemlich hohem Niveau.

Anspieltipps: My Worst Enemy, Red Sky, Frail
Heike L.
8.5
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8.5
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