Bad Wolves – Dear Monsters

Mit Vollgas in die Stadien, oder nicht?

Artist: Bad Wolves

Herkunft: Los Angeles, USA

Album: Dear Monsters

Spiellänge: 45:03 Minuten

Genre: Groove Metal, Heavy Metal, Hard Rock

Release: 29.10.2021

Label: Better Noise Music

Link: https://badwolvesnation.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Daniel „DL“ Laskiewicz
Lead-Gitarre und Backing Vocals – Doc Coyle
Rhythmus-Gitarre und Backing Vocals – Chris Cain
Bassgitarre und Backing Vocals – Kyle Konkiel
Schlagzeug – John Boecklin

Tracklist:

  1. Sacred Kiss
  2. Never Be The Same
  3. Lifeline
  4. Wildfire
  5. Comatose
  6. Gone
  7. On The Case
  8. If Tomorrow Never Comes
  9. Springfield Summer
  10. House Of Cards
  11. Classical
  12. In The Middle

Bad Wolves, die Band, die durch ihr Zombie Cover international bekannt geworden ist, hat sich mit der neuen Platte Dear Monsters an ein neues Werk gewagt. Skandale? Klatsch? Gab’s bei der Band genug, aber nach der Trennung von Sänger Tommy Vext hat sich das hoffentlich langsam gelegt. Seine, nennen wir sie mal „spannenden“, Ansichten zu bestimmten politischen Themen gaben jedenfalls genug Grund dafür, getrennte Wege zu gehen. Hat es der Musik geschadet? Lest selbst!

Tief stapeln? Das ist was für die anderen!

Mit einem ruhigen, fast schon poppig anmutenden Intro geht es in den ersten Song Sacred Kiss, der uns nach 30 Sekunden mit einem Double-Time Riff auf den Gitarren klarmacht, dass die 133 BPM uns gleich um die Ohren gescheppert werden. John Boecklin, bekannt für sein distinktives Groove-Gefühl auf Scheiben wie die Pray For Villains von Devil Driver oder auf Tormentor von The Agony Scene schießt uns hier direkt mit seinem Double-Bass Gewitter vom Hocker. Gefangene werden hier keine genommen, auch wenn Bad Wolves sich klar positionieren: Hier geht’s nicht nur um Groove Metal, sondern auch klar um Mitsing-Songs. Ob man nun Fan von eher „eingängigeren“ Metal-Genres ist oder nicht, man muss eins zugeben: Es ist verdammt sauber produziert! Die Stimme des neuen Sängers Daniel „DL“ Laskiewicz erinnert an die großen Vertreter wie Nickelback, Five Finger Death Punch oder Disturbed und ist… ja, was soll ich sagen? Schon fast zu schön, um wahr zu sein. Wirklich was Neues bietet er nicht, aber er reiht sich perfekt ein und klingt einfach sehr „clean“. Die Gitarrenarbeit auf den 7-Saitern ist aufgrund des Tunings immer heavy und drückt mir dezent die Hirnrinde ein. Erwartet hier keine zu krassen Breakdowns, aber eine gute Portion „schweren“ Groove.

Es wird bei den Großen gewildert

Songs wie Never The Same oder auch Wildfire könnten für den einen oder anderen Hörer ein wenig zu „schnulzig“ klingen, sind aber perfekt für jedes Metal-Radio, das neue Kundschaft gewinnen möchte. Bad Wolves schaffen es auf eine nicht zu plakative Weise, die Metal-Trends der vergangenen Jahre in ihre Sprache zu übersetzen und haben damit auch die Chance, auf großen Shows die Mengen mit ihren „Hymnen“-like Songs mitzureißen. Comatose mag die typische Ballade sein, die aber in der letzten Wiederholung dann doch mit einem Drumgewitter auftrumpft. Bei Songs wie On The Case oder Classical merkt man jedoch sofort die Hintergründe der alten Bands wie In This Moment oder God Forbid. Klingt nach viel Verschiedenem? Völlig zu Recht! Die Band verpackt emotionale Themen in unterschiedlichen Songs und geht dabei fast schon in die herzallerliebsten „Schnulzen“ – Richtung. Für mich war es „okay“, heißt aber nicht unbedingt, dass das jedem gefallen mag.

Bad Wolves – Dear Monsters
Fazit
Bad Wolves reihen sich mit dem sehr sauber produzierten Album direkt in die Stadion-Metal-Bands ein. Eingängige Songs, eine gute Portion Groove und ziemlich viel Biss lassen mich ziemlich beeindruckt zurück. Nichtsdestotrotz fehlen, mir persönlich, die rauen Kanten, die manche Bands eben so einzigartig machen. Ein gutes Album für eine Autofahrt oder auch mehrere, aber fürs Meisterwerk fehlt eben noch der Schliff.

Anspieltipps: Lifeline, On The Case und House Of Cards
Julian S.
7.5
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