Artist: Betraying The Martyrs
Herkunft: Paris, Frankreich
Album: Rapture
Spiellänge: 41:00 Minuten
Genre: Deathcore, Metalcore, Groove Metal
Release: 13.09.2019
Label: Sumerian Records
Link: https://betrayingthemartyrs.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Aaron Matts
Gitarre – Baptiste Vigier
Gitarre – Lucas d’Angelo
Bassgitarre – Valentin Hauser
Gesang und Keyboards – Victor Guillet
Schlagzeug – Boris Le Gal
Tracklist:
- Ignite
- Eternal Machine
- Down
- The Iron Gates
- Parasite
- The Sound Of Letting You Go
- The Swarm
- Monster
- Imagine
- Incarcerated
- Rapture
Gestern noch über Metalcore aus Großbritannien geschrieben, geht es jetzt wieder rüber über den Kanal. Denn im Land, in dem Gojira, Alcest und Gorod zu Hause sind, treibt seit 2008 die Deathcore/Metalcore Kapelle Betraying The Martyrs ihr Unwesen. Zwischen Saine und dem Eiffelturm zuhause, lieferten Aaron Matts und Co, am Freitag, den 13. September 2019, ihr neuestes Release ab. Da, wo immer wieder gerne Vergleiche mit Bands wie Carnifex und Whitechapel gezogen werden, darf man sich nun also darüber freuen, dass man wieder eine ordentliche Ladung Breakdowns um die Ohren gepfeffert bekommt. Dann wollen wir mal…
Den Anfang macht mit Ignite ein für die Band eher langsames Intro. Da man jedoch (fast) bündig im Resident Evil Style in den ersten Track Eternal Machine überleitet, passt das atmosphärische Drumherum eigentlich ganz gut, um sich schon mal langsam die Nackenmuskulatur warm zu bangen. Im Wechsel zwischen Midtempo und ordentlichen (vor allem Circle Pit tauglichen) Blast Beats geht es nun also los. Da ist der ruhige Titeltrack schon fast der falsche Einstieg, für ein Album, was auf den Namen Rapture getauft wurde.
Ordentliche Breakdowns und ein Hauch Massentauglichkeit bringt Down mit seinen klaren Gesangspassagen. Eigentlich lässt sich gut sagen, dass man mal wieder verstanden hat, wie man eine Musikrichtung greifbar macht, die sonst schon vom Namen her einige abschreckt. Melodische Keyboard- und Gitarrenriffs hellen das eher düstere Setting ordentlich auf. Sobald man die Geschwindigkeit runterdreht, wird zeitgleich der Groove wie aus einem Eimer über die Songs geschüttet. In keiner Sekunde will man ruhig vor dem Laptop sitzen, wenn Rapture seine Runden dreht. Positiv ist zu bemerken, dass auch der Subwoofer durchweg was für sein Geld zu tun bekommt. So wurde der Bass, tontechnisch fast schon progressiv, vom Rest abgehoben. Wer hier Born Of Osiris als Vergleich bringen will, der ist genau da, wo ich mich gedanklich befinde.
Mit The Sound Of Letting You Go sticht die Ballade des Albums positiv heraus. Denn wer würde bei einer Ballade eine Circlepit-Tauglichkeit vermuten. Gesanglich, darf es hier auch mal klarer bleiben, jedoch bitte nur so, dass es ausgewogen bleibt. Dazu kommen wirklich fette Gitarren-Parts, die zu kurz sind, um Solo genannt zu werden, jedoch an Virtuosität nicht sparen.
Wer bei Monster durch die elektronisch anmutende Untermalung abgeschreckt ist, der braucht nicht traurig sein, denn man versteht es, dass Abwechslung zum Genrekonstrukt gehört. Kurzer Hardcore-Einwurf und nach der nächsten Bridge geht es wieder groovig weiter. Ich bin echt absolut positiv überrascht, was die Pariser da abgeliefert haben. Mal gibt es Synthesizer-Sounds, mal Klavier und mal einfach nur in die Fresse – herrlich!
Symphonic Death-Allüren bringt der Namensgeber des Albums als krönender Abschluss. Schicke Off-Beats verschmelzen mit Klavier und Blast Beats, die auch von Belphegor oder Chthonic hätten stammen können.