Artist: Beyond Dystopia
Herkunft: Thun, Schweiz
Album: Beyond Dystopia
Spiellänge: 45:31 Minuten
Genre: Melodic Death Metal
Release: 04.11.2022
Label: Dystopian Dream Records
Link: Website, Facebook, Instagram
Bandmitglieder:
Gitarre, Gesang – Basil Aemmer
Bass, Gesang – Samuel Fischer
Schlagzeug – Xaver Aemmer
Tracklist:
1. Myselves
2. Virus
3. Silver Linings
4. Escape
5. Mindgames
6. Facing Reality
7. The Void
8. Hold Your Last Breath
9. Together In Chaos
10. Peace In My Mind
11. My Meandering Mind
Mit Beyond Dystopia, gegründet 2017, gibt es Nachschub für alle Melodic Death Metal Fans, die es besonders melodisch lieben. Mit dem Bandnamen möchte das Schweizer Trio* ausdrücken, dass wir die schlechtmöglichste Gesellschaftsordnung bereits hinter uns gelassen haben, was einen Hoffnungsschimmer am Horizont damit nicht ausschließt.
Für ihr gleichnamiges Debüt haben sich die Newcomer mit Produzent David Castillo (u.a. Soilwork, Whitechapel, Leprous) zusammengetan. Dem Ergebnis mögen die ultimativen Alleinstellungsmerkmale abgehen, doch das eingängige Album verdient Aufmerksamkeit und wird euren Nacken und die Stimmbänder in Schwung bringen.
Wer mit Meldodic Death Metal oder Modern Metal etwas anfangen kann, dürfte sich bei Beyond Dystopia direkt heimisch fühlen. Riffing, Soli und Drums klingen vertraut, finden harmonisch zusammen und schaffen eine ansprechende Bandbreite aus harten, schnellen Passagen zum Headbangen und ruhigen Momenten, die eher dem Hardrock zuzuordnen sind. Der vertraute Klang ist jedoch keinesfalls mit Inspirationslosigkeit oder plumpem Kopieren gleichzusetzen. Unter den insgesamt elf Tracks mag sich kein Superhit befinden – aber braucht es den? Stattdessen präsentieren die Schweizer ein solides Gesamtpaket, in dem es wenig Wiederholungen oder Lückenfüller gibt.
Erfrischend ist der zweistimmige Gesang, der weniger für den Wechsel zwischen Growls und Klargesang eingesetzt wird, sondern vielmehr auf einen hymnischen Charakter abzielt. Natürlich darf auch Gebrüll nicht fehlen, insgesamt bleiben die Vocals aber clean bis kratzig, sodass ihr die Lyrics nicht nachlesen, sondern verstehen könnt. Myselves, Virus und The Void widmen sich etwa Themen wie psychischer Gesundheit, Escape prangert Kriege an und Facing Reality ist der Abgesang auf die kapitalistische Arbeitskultur. Das ist nicht immer feinsinnig getextet, die Refrains sind jedoch stets catchy und bleiben im Ohr. Mitsingen!
Beyond Dystopia, die via Crowdfunding über 5.000 CHF zur Vermarktung ihres Albums sammelten, sind so etwas wie die Band, die zufällig in der Kneipe spielt, in der ihr eigentlich nur einen Drink ziehen wolltet. Nach dem ersten Lied denkt ihr euch „Mjoah, geht so. Nicht schlecht, erinnert mich irgendwie an … ach, ich bleib mal hier und trink noch einen.“ Und spätestens beim dritten Song eskaliert euch der Nacken und ihr habt ein Grinsen im Gesicht.
Weitere Informationen über die Entstehung des Albums findet ihr hier.
*Bei der Produktion des Albums saß noch Gründungsmitglied Pascal Lüthi am Schlagzeug, der die Band kürzlich verlassen hat.