Block – Hitparade

“Block, diesmal als Musik und nicht als Craft Beer?“

Artist: Block

Herkunft: München, Deutschland

Album: Hitparade

Spiellänge: 48:28

Genre: Salon.Punk

Release: 13.10.2017

Label: Klangart, München

Link: www.block-band.de

Produktion: Rainer Kremer, Bionicaudio, Düsseldorf

Bandmitglieder:

Gesang – Michael Pöttinger
Gitarre – Marcus Escher
Gitarre – Thomas Bachmann
Schlagzeug – Christian Tilly Klaus
Bass – Stefan Pfaffinger

Tracklist:

  1. Niemannsland
  2. Dünnes Eis
  3. Stahlblauer Panzer
  4. Blinder Passagier
  5. Lust Oder Last
  6. Alles Ändert Sich
  7. Der Weiterleiter
  8. Nacht
  9. Zurück
  10. Alleine
  11. Nicht Selbstverständlich
  12. Die Lichter Gehen Aus
  13. Alle Zu Seiner Zeit
  14. Danke

Einigermaßen gespannt war ich auf die Block CD namens Hitparade. Diese gab es als Präsent beim Haudegen Konzert in Kiel. Block trat dort als Vorband auf und konnte da nur musikalisch überzeugen. Stimmlich wurde der Sänger Michael Pöttinger zu leise und undeutlich ausgesteuert. Block ist ein Projekt, das vom bereits erwähntem Begründer Michael Pöttinger, ins Leben gerufen wurde. Er ist bereits früher als Filmproduzent der viel beachteten Horrorkomödie Legion Of The Dead in Erscheinung getreten. Die musikalische Geschichte ist aber fast ebenso interessant, so hat er bereits in den 80ern in unterschiedlichen Bands als Songwriter, Sänger oder Instrumentalist am Bass gearbeitet. Diese wechselvolle Geschichte findet sich in vielen seiner Songs wieder. Diverse Auftritte hat er bereits absolviert, unter anderem auf dem Street Live Festival, Hansapalast oder unzähligen Bikertreffen. Die Band selbst wurde 2012 gegründet und bestand zunächst aus wechselnden Musikern. Die derzeitige Formation ist die solideste, da sie aus professionellen Musikern besteht und so auch auf Tour zu bewundern war.

Aber nun zur Musik. Mit Niemannsland beginnen die 14 Songs. Welchem Stil wird hier Rechnung getragen? Der selbst betitelte Salon.Punk ist eine Mischung aus Rock mit gesanglich einer an punkige Zeiten erinnernden Stimme. Die Musik passt dadurch auch gut in die 80er und 90er-Rockschublade. Die Texte sind persönlich und authentisch verfasst. So macht Niemannsand eine gute Figur. Ein guter Refrain, eingebettet in gut gespielten Rock. Die hier markante Stimme kommt deutlich zur Geltung. Der Anfang ist recht ordentlich. Einfach mal auf die Bassläufe von Stefan Pfaffinger achten. Es geht weiter mit Dünnes Eis. Das fällt zum starken Vorgänger leider deutlich ab. Zu schlicht gehalten. Es erinnert etwas an 70 Jahre Deutsch Pop und es fehlt Druck in der Produktion. Zum Ende aber noch ein gutes Solo an der E-Gitarre. Nächster Song ist der als Single ausgekoppelte Titel Der Stahlblaue Panzer. Warum gerade dieser gewählt wurde, erschließt sich mir nicht. Niemannsland wäre ggf. passender gewesen. Aber davon kann sich jeder selbst ein Bild machen. Im Anhang habe ich ihn hinterlegt.

Die nächsten Songs sind in gleicher Machart. Teilweise kommen sie rockiger, teilweise etwas poppiger daher. Immer wieder mal Ausflüge in Richtung Neue Deutsche Welle. Dies ist besonders schön zu hören in Blinder Passagier und Lust Oder Last. Auch Vergleiche zu Kunze, Rio Reiser oder BAP sind festzustellen. Leider hat die Begleitband nicht immer die Möglichkeiten sich auszutoben und so spielen sie oftmals gedrosselt. In Der Weiterleiter wird in bester Falco Manier gesungen. Die Combo kommt hier besser zum Einsatz und wieder der Bassmann, der hier einen guten Einsatz hat. Dieser Track hätte auch gut als Singleauskoppelung dienen können. Mit Nacht wird eine ruhigere Seite angegangen. Akustische Gitarre und Michael kann auch als versierter Sänger punkten. Die Pfeiffeinlage erzeugt eine Erinnerung, die ich aber nicht zuordnen kann. Insgesamt gefällt mir dieses Stück gut.

Zurück geht zurück zu dem überwiegenden Muster. Rockiger Sound, etwas punkige Stimme, Anleihen an den 80er-Jahre-Rock. Wobei hier der musikalische Ansatz besser rüber kommt. Die leicht spacige Gitarre macht dieses Stück Liedgut eingängiger. Alleine ist textlich aufrüttelnd und die Message ist klar. Du allein musst dich bewegen, den Arsch hochbekommen und was tun. Die Folge davon ist, dass du nicht mehr allein sein wirst. Das scheinen Texte zu sein, die von Erfahrungen sprechen. Track Nummero 11 gefällt mir wieder wesentlich besser. Ein Stück Nach-Vorn-Geh-Mucke. Das hätte auch gut als Singleauskoppelung gepasst. Schöne Melodie und ein eingängiger Refrain. Mit Die Lichter Gehen Aus, der hätte als letzter Song gepasst, ist noch nicht Schluss. Das gesamte Stück ist insgesamt recht punkig gehalten und hätte super Mitte der 80er seine Entstehung haben können. Alles Zu Seiner Zeit hätte auch von den Puhdys sein können, wenn nicht der rasante Mittelteil diesen Eindruck schmälert. Mit Danke ist die Scheibe nach knapp 50 Minuten durch.

Dieses Werk erscheint in unterschiedlichen Editionen, als CD, als Doppel Vinyl Platte und als digitaler Download, wenn man einen Viererträger Block IP Craft Beer erwirbt, denn auch hier engagiert sich der Michael und hat ein eigenes Craaft Beer entworfen. Den dazugehörigen Bericht gibt’s hier zu lesen.

https://www.youtube.com/watch?v=3bsKsr-7Hdc

Fazit: Freunde von Rockmusik mit punkigem Touch sollten sich die Scheibe in Verbindung mit dem Craft Bier anhören. Die teilweise schönen Melodien überraschen und geben unterschiedliche Facetten preis. Angereichert mit 80er und 90er-Jahre Stilelementen ist diese Musik allerdings keine Neuerfindung. Die in vielen Fällen aus eigenen Erfahrungen abgeleiteten Texte kann der Zuhörer in dem Bocklet nachverfolgen, denn ab und an ist Micheal Pöttingers Gesang etwas schwer zu verstehen. Mehr schnelle Songs wie Niemannsland und der Begleitband mehr Spielraum einräumen, hätten dem Album bestimmt gut getan. Somit überwiegen die etwas sperrigeren Stücke. Es bleibt abzuwarten, was zukünftige Werke bringen.

Anspieltipps: Niemannsland, Nacht, Zurück
Kay L.
7.5
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