Die Geschichte geht weiter
Artist: Blut aus Nord
Herkunft: Frankreich
Album: 777 – Cosmosophy
Spiellänge: 45:55 Minuten
Genre: Black Metal/ Ambient
Release: 21.09.2012
Label: Debemur Morti
Link: http://www.officialabyssrecords.com/
Bandmitglieder:
Gesang, Instrumente – Vindsval
Tracklist:
- Epitome XIV
- Epitome XV
- Epitome XVI
- Epitome XVII
- Epitome XVIII
Da hat sich scheinbar jemand viel vorgenommen: Blut Aus Nord stammt, wie der Name schon sagt, nicht aus Deutschland, sondern aus unserem westlichen Nachbarland Frankreich und kreiert seit 1994 Musik. Dass ein Künstler, der innerhalb von 17 Jahren zehn Alben veröffentlicht, sich der Stil verändert, sollte normal sein und so reiht sich Vindsval, das einzige Mitglied von Blut Aus Nord, in diesen Evolutionsprozess mit ein.
Um die rhetorische Reihenfolge „erst das Gute nennen, dann das Schlechte“ erneut zu ignorieren, stellt sich mir direkt die Frage, warum jemand, der schon so viel Musik komponiert und eingespielt hat, nicht in der Lage ist, Schlagzeug spielen zu lernen. Ich weiß, in ungefähr 95% aller Musikrichtungen werden elektronische Schlagzeugklänge vergöttert, aber das geht normalerweise auch mit der Entscheidung einher, sich auf einen einzigen Beat zu berufen (dem sogenannten „4-On-The-Floor“-Beat). Vielleicht ist es auch Absicht, dass das Schlagzeug so elektronisch klingt… Wer weiß das schon?
777 – Cosmosophy ist übrigens der dritte Teil einer Geschichte, die auf Französisch erzählt wird und daran zu erkennen ist, dass die Vorgängeralben (beide aus dem Jahre 2011), ebenfalls eine 777 im Namen tragen und die Namen Epitome, inklusive den römischen Zeichen für 1-13, im Namen trugen. Jetzt werden uns jedenfalls die Kapitel 14-18 erzählt, die mir dank meiner tollen Französischkentnisse zumindest inhaltlich verwehrt bleiben. Ganz offen gesagt, Angst etwas zu verpassen, habe ich nicht, das Wort „Kosmos“ wirkt auf mich wie das Wort „Diät“ auf dicke Menschen, mit dem Unterschied, dass ich davonlaufen kann. 😉 Tue ich aber nicht, denn neben den mich belustigenden Gedanken, wie die Ankündigungen bei einem Liveauftritt im Jahre 2022 (den es sicher niemals geben wird) klingen würden („und nun kommen wir zu Epitome XXX), falls die Geschichte bis dahin weitergeführt wird, konzentriere ich mich auf die Musik.
Die kommt gewohnt atmosphärisch daher, manchmal befremdlich wirkend (Lied Nummer Zwei, bzw. Epitome XV), manchmal sehr angenehm (Lied Nummer Dreioder auch Epitome XVI genannt) und bis auf das bereits erwähnte Schlagzeug gibt es keine größeren Abstriche zu verzeichnen. Höchstens noch den zu dem befremdlichen Gefühl einiges beisteuernden Gesang. Aber der hält sich in Grenzen.