Artist: Brüder4Brothers
Herkunft: Südtirol
Album: Brotherhood
Spiellänge: 37:00 Minuten
Genre: Deutschrock, Country, Rock
Release: 05.08.2020
Label: Rookies & Kings
Link: https://www.brueder4brothers.com/de
Bandmitglieder:
Gesang – Philipp Burger
Gesang – Paul Teutul Sr.
Gesang – Michael „Mikey“ Teutul
Gesang, Klavier – Alex Franco
Gitarre – Jonas Notdurfter
Gitarre – Chris Kaufman
Schagzeug – Benedikt Stehle
Bass – Jochen „Zegga“ Gargitter
Tracklist:
1. Burn Fire Burn For Me
2. Pussy Or A Man
3. Freundschaft Brotherhood
4. Do You See My Devil
5. A Man And His Honor
6. Smell The Gasoline
7. You, Me And The Night
8. Steel Horse
9. The True Feeling Of Freedom
10. Don’t Get Better Than This
Ich sag es mal so: Meine Alltime-Lieblingsserie ist Sons Of Anarchy. Meine Güte, habe ich beim ersten Mal gelitten. Geflucht, geweint, ungefähr dreißig Mal pro Staffel „Alter, echt jetzt?“ gebrüllt und mir mehr als einmal gewünscht, mich nervende Zeitgenossen auf ähnliche Weise von der Bildfläche verschwinden zu lassen, wie es Jax, Chibs und Opie getan haben.
Erwähnte ich das verständnislose Kopfschütteln meiner Freundin?
Wie auch immer, natürlich sind mir auch die Protagonisten von Orange County Choppers aus der Scripted Reality-Serie American Chopper ein Begriff. Nun handelt es sich bei meinem „Motorrad“ um einen silbernen Golf, dennoch fand ich die in der Serie gebauten Bikes schon manchmal ganz cool. Und die lustigen Wutausbrüche von Paul John Teutul haben mich des Öfteren laut lachen lassen.
Erwähnte ich das verständnislose Kopfschütteln meiner Freundin?
Zu guter Letzt gehören die beiden Alben Gegengift (2010) und Feinde Deiner Feinde (2012) von Frei.Wild für mich zu dem Besten, was in Sachen Deutschrock jemals veröffentlicht wurde.
Erwähnte ich…. genau, ihr könnt es euch denken.
Wenn wir das alles nun zusammenpacken, haben wir die Grundzutaten der Brüder4Brothers auf dem Tisch.
Kennengelernt haben sich beide Gruppen – also die Bikehersteller und die Band – 2017 auf Südtirols größtem Motorradevent Harley and Snow. Ein Bier folgte dem Nächsten und wie das manchmal nun mal so ist, entstehen dabei kuriose Ideen, die am Ende sogar in die Tat umgesetzt werden.
Das Ergebnis dieser Kollaboration halte ich nun mit Brotherhood in meinen Händen.
Ein paar Dinge vorweg: Nope, das ist kein Metal. Und ja, natürlich geht es hier textlich um Themen wie Freiheit, Bruderschaft, echte Männer und Benzin. Also im Grunde nicht anders als bei Manowar.
Starten wir also die Motoren (wie auch immer man das bei einem Motorrad macht, ich frage bei Gelegenheit meine immer noch den Kopf schüttelnde Freundin) und schauen wir uns das Video zu Freundschaft Brotherhood an:
Da sind wir also nun, irgendwo zwischen Country, Rock und Pop. Und, wie man sieht, ganz viel Spaß.
Ein bisschen liegt hier noch der Still-Spirit in der Luft – das Album, auf dem die Südtiroler viele ihrer Lieder in neuem, ruhigem Gewand neu aufgenommen haben.
„You know, the real question is when the shit hits the fan, are you a pussy or are you a man?„.
Joah, die Frage ist durchaus berechtigt und hier zeigt sich dann eben auch die direkte und einfache Sprache, die für viele ein Stein des Anstoßes ist.
„Echte Männer können noch gehen, wenn falsche Helden nicht mehr aufstehen„.
Zwei Zeilen aus Pussy Or A Man, die auch bei mir für hochgezogene Augenbrauen und ein „Na ok, Hauptsache es reimt sich“ sorgen. Die Aussage passt; ob man das eventuell etwas anders aka „nicht ganz so platt“ hätte verpacken können? Sicherlich.
Do You See My Devil oder auch A Man And His Honor (musikalisch und textlich mein Lieblingssong auf dem Album) verbinden auch hier diesen typischen, radiotauglichen amerikanischen Countryrock mit den bekannten Trademarks von Frei.Wild. Und eines muss man der Band zugestehen, selbst wenn man kein Fan ist: Die Jungs haben ein Händchen für schmissige Melodien und knackige Riffs.
Auch wenn es in den Refrains von Smell The Gasoline und The True Feeling Of Freedom zumindest für meinen Geschmack schon etwas zu sehr in Richtung Schlager abdriftet.
Am Ende wird es noch mal richtig schön. Der Text von Don’t Get Better Than This ist so einfach und ehrlich und passend, dass ich nicht anders kann, als ein paar Zeilen zu zitieren:
„Goldener Anker, am silbernen Herz
Du ziehst mich an Land, an dich ran und nicht wegwärts
Bist meine Brücke, die nach oben führt
And every time, you walk in a room
My eyes light up at the sight of you
Walking my way, as the men stop and stare.“
Wem ich das jetzt widme? Genau… ihr wisst es 🙂