Artist: Buried
Herkunft: Niederlande
Album: Oculus Rot
Spiellänge: 33:38 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 14.02.2021
Label: Brutal Mind
Link: https://www.facebook.com/buriedmetal
Bandmitglieder:
Gesang – Joel Sta
Gitarre – Stefan de Graaf
Bassgitarre – Mark Wormmeester
Schlagzeug – Robbert Vrijenhoek
Tracklist:
- Retribution
- Anti Body
- Tornado Of Blood
- Buried
- Oculus Rot
- Leech
- Splintered
- Paradise
- Tenebrous Worm
Aus der Asche der niederländischen Gruppe Pyaemia sind Buried entstanden. Ich mochte immer diese Krachexperten rund um die Bands Disavowed, Pyaemia und Arsebreed. Da war Verlass drauf. Es gab ordentlich was auf die 12, aber auf hohem technischen Niveau. Suffocation ließ immer ein wenig grüßen. Eigentlich gründete man sich bereits im Jahre 2013 und brachte in 2014 eine EP heraus, aber dann wurde es ziemlich ruhig um die Band. 2017 wurde der Basser getauscht und nun sind 3/4 der Pyaemia Besetzung wieder vereint. Ja, da kann man ja, sofern es mal wieder möglich ist, ein Doppelkonzert spielen. Sei es drum. Buried konnte einen Deal mit Brutal Minds ergattern und hauen nun ihr Debüt auf dem Markt.
Mit einem recht modernen Sound gehen die Burschen bei Retribution aber gleich einmal so richtig zur Sache. Die tiefen und aggressiven Vocals werden durch die Produktion noch kraftvoller. Sehr stark. Hinzu gesellen sich richtig geile Riffs. Das Tempo variiert, die Drums treiben und drücken und irgendwie klingt das Ganze nach pure Hektik, allerdings im positiven Sinne. Eine Hektik, die einen zielstrebig antreibt. Die Parts sind teilweise sehr technisch, aber man verliert sich niemals dabei und über allem steht und kreist der Death Metal. So soll es sein. Die Burschen haben nichts verlernt. Dieser moderne Sound in Verbindung mit den drückenden, groovenden Elementen erinnert sehr stark an Decapitated. Man wird förmlich zum Headbangen eingeladen und diese Einladung nimmt man natürlich gerne an.
Genauso geht es auch bei Anti Body zur Sache. Auch hier muss man den Kopf kreisen. Stakkato-Riffs bestimmen den Alltag, sehr technisch vorgetragen, aber immer auf dem Punkt kommend. Ein wildes Solo darf nicht fehlen und die auf ein Riff singenden Vocaleinsätze klingen hervorragend. Und wieder kommen mir Decapitated in den Sinn. Die Burschen gehen sehr rhythmisch zu Werke.
Auch Tornado Of Blood macht seinem Namen alle Ehre und überrennt dich eben wie ein Tornado. Auch hier legt man Wert auf Geschwindigkeitswechsel, groovende Parts und technische Momente, aber es wird auch ganz kurz melodisch. Hier ist mal wieder genaues Zuhören angesagt. Starkes und intensives Zeug.
Am Anfang werden die Messer gewetzt, so klingt es zumindest und dann greift man an. Die Rede ist von dem Song Buried. Das Muster ist identisch. Es wird gegrowlt und gegroovt – alles auf einem hohen technischen Niveau, teilweise schon sehr progressiv. Mir ist das schon fast ein wenig zu viel. Einige verrückte Gitarrenelemente sind mir zu viel des Guten. Das Tempo variiert und kleine melodische Momente sind wahrzunehmen.
So richtig abgedreht klingt man bei Leech. Hier stehen der Wahnsinn und die Technik im Vordergrund, auch wenn ein sickes Soli verwendet wird. Wie auf dem ganzen Album, bietet man ungerade Takte an, als ob die Flügel der Windmühlen sich gegen die Windrichtung drehen würden.
Dass die Burschen wissen, was sie machen und dass sie total fit sind an den Instrumenten, ist total klar, aber auch visuell nachweisbar, wie man bei dem YouTube-Video zu Paradise sehen kann.
Beim Rausschmeißer Tenebrous Worm ändert man natürlich nichts, außer dass man mal mit einem recht geilen melodischen Solo ums Eck kommt.
Tja, da haben die Niederländer ordentlich einen rausgehauen, allerdings muss man schon technische Elemente mögen und ungerade Takte vertragen können. Ich finde es gut, dass die Songs nicht unnötig in die Länge gezogen werden. Liegen alle so zwischen 3:00 und 4:30 Minuten. Reicht.