“Alte frostige Schinken von Tom G. Warrior!“
Artist: Celtic Frost
Herkunft: Schweiz
Genre: Avantgarde Extreme Metal
Release: 30.06.2017
Label: BMG Records
Link: http://www.celticfrost.com/
Gründungsmitglieder:
Gesang, Gitarre – Tom G. Warrior (Thomas Gabriel Fischer)
Bassgitarre – Martin Eric Ain (Martin Stricker)
Schlagzeug – Stephen Priestly
Alben:
- Morbid Tales
- To Mega Therion
- Into The Pamdemonium
- Vanity / Nemesis
Die Noise Records Kampagne verfolgt uns seit einigen Monaten, und Ende des Monats servieren BMG Records ein altes wie auch immer noch aktuelles Schlachtschiff in Form von Celtic Frost. Die Schweizer hatten die besten Jahre beim deutschen Kultlabel. Am 30.06.2017 können alle Fans die ersten Studioalben als Re-Release erwerben. In diesem Paket ist Cold Lake nicht enthalten, dafür gibt es die Kult-EP Morbid Tales. Zur Verfügung steht das Material als CD sowie LP, und sie enthalten allesamt Bonusmaterial. Zusätzlich wird am gleichen Tag das 2-CD Best-Of Innocence And Wrath mit brandneuen Sleevenotes und umfassendem Booklet von der Kette gelassen.
Aus dem Trümmern von Hellhammer entstanden Celtic Frost im Jahre 1984. An der Spitze der markante Tom G. Warrior, der noch heute erfolgreich mit Triptykon durch die Lande zieht und mit seinem Einfluss diverse Gruppen geprägt hat. Die Wiederveröffentlichung von Morbid Tales enthält Probeaufnahmen aus dem Jahr 1984 und natürlich die Kult-EP, mit der die Schweizer den Senkrechtstart hinlegten. Wie auch bei den anderen drei Artworks wurde viel Liebe im Detail verwendet und keine billige Version herausgeschoben, um noch mal ein paar Euros zu machen.
Bereits im Jahr 1985 stand auf einmal To Mega Therion im Raum, und es wurde der unheilvolle Mantel aus Verderben und Finsternis präsentiert. Der verschrobene Sound, der in seiner gewaltigen Bandbreite sowohl primitiv als auch wagnerisch war, setzte bis dahin nie dagewesene Maßstäbe. Nicht wenige behaupten, dass genau das später eine gewaltige Inspiration für Black Metal Bands dieses Jahrzehnts war. In Wahrheit aber kam niemand je mehr an das heran, was bereits da war.
Obwohl Into The Pamdemonium bereits 1987, also in meinem Geburtsjahr veröffentlicht wurde, ist es erst viel später möglich geworden, zu erkennen, wie sehr diese Album seiner Zeit voraus gewesen sein musste. Nicht nur hatte es wahnsinnige Rhythmen, es führte auch Electronica in den Extreme Metal ein und prägte somit abermals die ganze Szene, die nach der Trennung eine der größten Bands verlieren sollte. Das kurze Strohfeuer von 2006 bis 2008 war nur ein kleiner Freudensprung der Anhänger, zur Zeit ist es sehr ruhig um Celtic Frost geworden, und ein erneutes Comeback kaum vorstellbar.
Abgeschlossen wird die Reihe durch Vanity / Nemesis. Es enthält ein außergewöhnliches Cover von David Bowies Song Heroes, und die Band sah sich in Richtung Thrash Metal orientieren.