Cemetery Urn – Suffer The Fallen

Australisches Death Metal Blitzgewitter - positiv chaotisch und schön zermürbend

Artist: Cemetery Urn

Herkunft: Australien

Album: Suffer The Fallen

Spiellänge: 34:20 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 27.10.2023

Label: Hell’s Headbanger Records

Link: https://cemetery-urn.bandcamp.com/album/suffer-the-fallen

Bandmitglieder:

Gesang – D. Bloodstorm
Gitarre – A. Gillon
Gitarre – D. Maccioni
Bassgitarre – Bo remy
Schlagzeug – Brandon Gawith

Tracklist:

1. Damnation Is In The Blood
2. Kill At A Distance
3. Savage Torment
4. Embers Of The Burning Dead
5. Room Of Depravity
6. Suffer The Fallen
7. Compulsive Degradation
8. It Will End In Death

Die Australier von Cemetery Urn zocken seit dem Jahre 2006 zusammen und schwappten zum ersten Mal mit ihrem Debüt Urn Of Blood im Jahre 2007 nach Deutschland rüber. In den Jahren 2017 und 2018 folgten die Alben drei und vier, aber dann wurde es ein wenig ruhig um die Band. Natürlich treiben sich alle Mitglieder noch bei anderen Bands herum, u.a. bei Bestial Warlust, Abominator, Persecution oder Eskhaton. Sind also alle gut beschäftigt. Nun haben sie es geschafft, ein weiteres Album aufzunehmen. Und hier ist es.

Pure Reinheit, so kann man den Song Damnation Is In The Blood bezeichnen. Pure Death Metal Reinheit. Intensiv und voller Energie, so wie man es eben von Cemetery Urn gewohnt ist. Feines Ding, welches mit verschiedenen Geschwindigkeiten arbeitet und einen sehr düsteren Sound innehat. Dabei ist man besonders intensiv, wenn man das schleppende und drückende Tempo wählt. Hier klingen sie richtig heftig und böse. Immer wieder werden melodiöse Klänge mit eingebaut und dann das Tempo erhöht. Mal geringfügig, mal mehr. Ein wildes Solo darf natürlich auch nicht fehlen, sonst ist ein Song auch nicht wirklich komplett, oder? Ein guter Songaufbau, der nur so vor Abwechslung strotzt. Vorahnen kann man eher kaum etwas, aber man ist nicht vertrackt oder so was. Einfach nur durchdacht. Aber über allen thront der Gesang. Der ist so schön düster und im Hintergrund agierend. Finde ich fett. Gilt natürlich für das ganze Album.

Kill At A Distance lässt sich nicht lumpen und setzt die vernichtende Reise fort. Auch hier ist der Gesang zwar hallig im Hintergrund, bestimmt aber mit das Tagesgeschehen. Sehr extrem schläht man hier zu. Immer wieder kleine Breaks bzw. Vorspieler. Man bleibt aber im Flow und kommt zum Punkt. Auch hier wechselt man gekonnt das Tempo und melodische Einsprengsel sind mit auf der Partie. Ein etwas längeres Solo, welches sitzt ohne Ende, darf uns den Tag verschönern, bevor man dann noch einmal ordentlich die Kelle schwingt und loshämmert. Besonders das Riffing fetzt ohne Ende, auch wenn der Song meines Erachtens nicht die Qualität des Openers besitzt. Macht aber trotzdem extrem gute Laune.

Savage Torment geht druckvoll und bösartig zu Werke. Man wird am Anfang ein wenig eingelullt und dann holt man den Hammer heraus. Dieser Wechsel aus dem Ballerpart in einen groovigen Midtempopart ist einfach nur geil. Ein kleines Solo lässt man folgen, agiert wieder aggressiv im Midtempo und lässt dann die Gitarre jaulen, um langsam den Untergang einzuleiten. Die Gitarren spielen wieder vorweg und man agiert mit drückender Doublebass im Midtempo. Lecker. Natürlich hat man das alles schon gehört, aber das stört mich kein bisschen. Sehr intensiv und unterhaltsam, sofern man auf extreme und düstere Klänge abfährt. Schockt.

Embers Of The Burning Dead ist ein straighter Song. Nur nach vorne und extrem bösartig. Schnell und ohne Rücksicht auf Gefangene marschiert man vorwärts und verändert nur geringfügig diese Richtung, bevor man das Tempo drosselt und eine schon beinahe melancholische Melodie aus dem Hut zaubert. Der langsame Moment wird mit einer knallharten Doubelbass begleitet, welche sehr viel Druck erzeugt. Danach gibt man wieder Gummi und lässt das Chaos ausbrechen. Feines Ding!

Der Song Suffer The Fallen ist wohl neben dem Opener der beste Song auf dem Album. Auch hier geht es gnadenlos zur Sache. Schnell im old schooligen Sinne geht man zu Werke und hat dabei sehr fette Riffs an Bord. Dann drosselt man wieder das Tempo und baut einen groovigen Moment mit ein. Dieser ist zwar cool, hält aber nicht lange an, denn sofort holt man wieder die Attacke heraus. In diesen Momenten erinnern sie mich ein wenig an Incantation. Der nachfolgende Midtempopart ist dann nur geil. Dieses lang gezogene, melodisches Lead ist nur fett. Hinzu kommt ein kurzes Solo und dann kommt wieder der Knüppel zum Einsatz. Die Doubebass ist auch nur geil. Die ist am rasseln wie Sau. Kurzes Break, Tempoverschleppung und dann wieder komplett die Attacke. Ja, das macht Laune. Geht absolut ins Mark. Hinzu kommen die fetten Vocals und die Welt ist absolut in Ordnung für mich.

In knappen 34 Minuten wird einem hier ordentlich der Arsch verhauen. Gutes Brett!

Cemetery Urn – Suffer The Fallen
Fazit
Barbarisches Drumming, knallharte Riffs, extremer Death Metal und brutale, gutturale Vocals waren schon immer die Trademarks von Cemetery Urn. Die Australier machen auf ihrem Album sehr viel richtig und schocken einfach nur. Dabei präsentieren sie sich extrem variabel und vor allen fit an ihren Instrumenten.

Anspieltipps: Damnation Is In The Blood und Suffer The Fallen
Michael E.
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