Chaosbay und Ayahuasca am 01.10.2021 im MTC, Köln

Tolles Konzert zur Neueröffnung des Kölner Clubs

Bands: Chaosbay, Ayahuasca

Ort: MTC, Zülpicher Str. 10, 50674 Köln

Datum: 01.10.2021

Kosten: 12,00 Euro

Genre: Prog Metal, Progressive Death Metal

Besucher: ca. 200

Veranstalter: MTC und die Bands

Link: https://www.facebook.com/mtccologne

Setlisten:

Ayahuasca:

  1. Ohne Titel (Instrumental)
  2. Abyss
  3. Centre Et Ruins
  4. Cult
  5. Eternal Embrace
  6. Instinct

Chaosbay:

  1. Vasilisa (Prologue)
  2. Three Brothers
  3. Arrow One (nur eine Minute)
  4. Lonely People
  5. Of Cutting Cords
  6. Enjoy The Rise
  7. Amen
  8. Mediterranean
  9. O.A.
  10. Limbus Inn
  11. Soldiers
  12. Criminal & Sons
  13. The Lyin‘ King
  14. Heavenly Island (Epilogue)
  15. Secret King (Zugabe)

Heute endlich mal wieder ein Clubkonzert nach über eineinhalb Jahren. Das letzte Clubevent war für mich am 11.03.2020, ganz kurz bevor wegen Corona alles zugemacht wurde. Letzten Sommer zwei Open Air Veranstaltungen unter verschärften Bedingungen, dieses Jahr waren es wieder ein paar Open Airs unter relativ normalen Bedingungen. Heute Abend das Konzert mit Chaosbay und Ayahuasca im MTC in Köln ist für meine Frau und mich dann wirklich das erste Clubkonzert nach ewig langer Zeit.

Also ab ins Auto und ab geht es durch den Feierabendverkehr nach Köln ins MTC. Vorher noch mit PY geschrieben, von dem ich weiß, dass das MTC die Zeit unter neuer Leitung genutzt hat, sich noch einmal so richtig herauszuputzen. Da ist also kräftig renoviert worden.

Um 19:00 Uhr soll Einlass sein, um 19:30 Uhr sollen Ayahuasca mit ihrem Gig beginnen. Lange Schlange vor dem MTC. Nicht nur wir wollen uns das nicht entgehen lassen. Schnell wird klar, dass es doch viel später wird, denn auch um 19:30 Uhr tut sich da noch nichts. Draußen erzählt man sich, dass im MTC ja noch nie pünktlich angefangen worden sei und man dies gewohnt wäre. Durch den starken Feierabendverkehr nach Köln sind wir ja eigentlich schon etwas spät dran, wir wollten noch etwas essen. Also schnell mal rüber zum Libanesen ein paar Häuser neben dem MTC und leckeres Essen holen.

Irgendwann tut sich dann doch etwas am Einlass. Ich glaube, es ist so 20:10 Uhr. Heute ist 2G-Regel angesagt. Also die Genesenen- oder Geimpften-Bescheinigung und Personalausweis am Eingang vorzeigen und dann runter in den Keller. Das geht dann doch recht fix und die ca. 200 Leute kommen schnell rein. Etwas nach 20:30 Uhr geht es direkt mit den Kölnern Lokalmatadoren Ayahuasca los. Alle freuen sich darauf, die bekannten Gesichter zu sehen. Auch für die Band ist es der erste Gig nach der langen Coronapause.

Ayahuasca eröffnen mit einem ca. zwanzigminütigen Instrumental, welches keinen Songnamen hat. Mastermind Kirill merkt man die Freude ebenso wie seinen Mitstreitern an. Endlich heute wieder mal auf der Bühne stehen. Spielfreude haben die Jungs sowieso. Vor der Bühne ist es richtig eng und die Fans tanzen sich zu den Rhythmen der Band schon mal ein.

Nach dem instrumentalen Opener kommt dann der Sänger auf die Bühne des MTC, die nach der Renovierung jetzt um einiges größer ist. Die braucht es natürlich, um die sieben Mann da oben unterzubringen. Trotzdem ist es für die Jungs noch einigermaßen eng. Die Fans der Kölner Band wissen natürlich, dass da jetzt nicht Sliman Abu Sitta erscheint, der noch das Album Beneath The Mind mit eingespielt hat. Bei meiner letzten Begegnung mit Ayahuasca war er noch dabei. Der neue Mann am Mikro ist Pat, ein Bayer, aber ein Rheinländer im Herzen, wie mir Kirill später erklärt.

Jetzt folgen Titel des bisher einzigen Longplayers von Ayahuasca. Die sind natürlich bei den Fans bekannt und das Publikum geht da voll mit. Das Septett ist hier richtig gut im Gange. Drei Gitarren sorgen für einen fetten Klang. Schlagzeug und Percussion für den treibenden Rhythmus. Progressiv/Experimental Death Metal mit Weltmusik. Mucke jenseits jeder Vorstellung, oder mit anderen Worten: So würde sich vielleicht Santana anhören, wenn er Death Metal machen würde. Ayahuasca (oder auch Yagé) ist der Name für einen psychedelisch wirkenden Pflanzensud aus der Liane Banisteriopsis caapi, der von Angehörigen diverser Amazonas-Ethnien in rituellen religiösen Zeremonien verwendet wird, um sich in einen Trance-Zustand zu versetzen. Das machen die Jungs hier ganz alleine mit ihrer Musik. Zum Abschluss gibt es mit Instinct noch einen schön langen Song. Ayahuasca schließen ja bekanntlich ihre Gigs immer gerne mit einem langen Song, so wie auch heute. Das Album Beneath The Mind habe ich schon lange auf CD zu Hause, heute kann ich es mir von den Jungs noch signiert auf Vinyl mitnehmen.

So, das hat ja richtig gekocht hier im MTC. Also mal hoch nach oben und auf der Straße ein wenig Luft schnappen, bevor es wieder runtergeht zu Chaosbay. Vorher mache ich aber noch ein Bild von Patrick Fisher und Mark Guy in den Räumlichkeiten des MTC. Demnächst gibt es hier bei uns in Time For Metal noch eine Story zum neuen MTC, das heute seine Bewährungsprobe mit der Neueröffnung toll bestanden hat.

Chaosbay, das Kaiserslauterner/Berliner Quartett, macht eine etwas andere Mucke als eben Ayahuasca, trotzdem sehr spannend. Chaosbay stehen für Prog Metal. Den Kölnern hier sind Chaosbay unter anderem durch ihre Teilnahme beim Euroblast Festival bestens bekannt. Mitten in der Coronakrise haben sie ihr Album Asylum herausgebracht und hatten, wie so viele andere Bands auch, nicht die Möglichkeit, das Release direkt mit einer Promotour zu verbinden. Das wird natürlich jetzt nachgeholt.

Sechs Termine ist diese kurze Tour lang. Heute in Köln ist bereits der vorletzte Gig, das sagt mir Frontmann Jan Listing bereits vor dem heutigen Konzert. Einen Weiteren wird es noch in Mannheim geben. Schnell haben Chaosbay ihr Equipment auf der Bühne aufgebaut und ab geht die Prog Metal Post.

Dabei decken Chaosbay mit ihrer Musik ein breites Spektrum ab. Gesang gibt es clean und harsh. Auf epische Melodien folgen harte Riffs und so weiter. Dazu gibt es in den einzelnen Songs urplötzliche Breaks, die diesen dann wieder eine andere Richtung geben. Tolle Gitarrenläufe und eine treibende Rhythmusfraktion bestimmen den Weg. Da werden unzählige Finten und Haken geschlagen und sogar jazzige Einlagen sind zu vernehmen. Auch zum Headbangen bleibt genügend Zeit. Das Quartett rockt die Kasbah, Entschuldigung den Club. Unter den Fans bemerke ich auch Die-Hard-Fans, die bei den einzelnen Songs richtig mitgehen und scheinbar auch die Texte können, denn da wird sogar mitgesungen.

Thematisch geht es bei den Songs des neuen Albums Asylum um Flüchtlingsdramen und Fremdenhass, um soziale Kälte und Ausgrenzung, um Kriege und soziale Missstände im Allgemeinen. Da wird Farbe bekannt, wie es übrigens auch Ayahuasca machen.

Die ersten fünf Songs der heutigen Setlist sind ältere Sachen. Ab dem sechsten Song spielen sie dann das komplette Album 1:1 durch. Die Zugaberufe verhallen nach dem letzten Song des heutigen Abends (und des Albums) kaum und es gibt mit Secret King dann tatsächlich noch die geforderte Zugabe.

Die Jungs müssen schnell abbauen, denn nach ihrem Gig gibt es noch eine Clubparty hier in den Räumen des MTC. Trotzdem findet sich noch genügend Zeit, sich mit den auf sie wartenden Fans zu unterhalten. Die wollen natürlich auch noch am Merchstand etwas mitnehmen. Ich nehme mir Asylum auf farbigem Vinyl mit, welches mir die Jungs noch gerne signieren.

Fazit:

Endlich mal wieder eine Clubshow in Köln im MTC. Das MTC hat sich mächtig herausgeputzt und zur Feier des Tages mit Ayahuasca und Chaosbay zwei tolle Bands präsentiert, die dieser Feier voll würdig waren. Beide Bands schafften es, ihre Fans in den Bann zu ziehen. So kann es gerne weitergehen. Einziges Problem für Anreisende außerhalb Kölns ist das Parken. Es gibt hier (im Zentrum) so gut wie keine Parkplätze, man muss in ein überteuertes Parkhaus in der Nähe ausweichen. Der Stadt Köln würde ein Nachttarif, wie es ihn zum Beispiel in Frankfurt gibt (4 Euro die ganze Nacht) gut stehen.