Convulsive – The Grotesquery Ruins Of Death

Todesgeröchel aus den Tiefen Brasiliens

Artist: Convulsive

Herkunft: Brasilien

Album: The Grotesquery Ruins Of Death

Spiellänge: 41:44 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 14.01.2022

Label: Eigenproduktion

Link: https://convulsive666.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Affonso
Gitarre – Deoarsprofanum
Bassgitarre – Luiz Silva
Schlagzeug – Thiago Splatter

Tracklist:

  1. Sickened Rituals Of Flesh And Pus
  2. Sweet Death
  3. Island Of The Last Zombies
  4. Naturom Demonto
  5. Incubo
  6. Zombie Flesh Eaters
  7. Nights Of Terror
  8. Plague Of Zombies
  9. Wurdulak

Der brasilianische Drummer Thiago Splatter scheint eine rastlose Person zu sein, denn im Moment zockt er in 17 Bands gleichzeitig, u.a. auch bei Convulsive, welche aus dem Zusammenschluss der Bands Spermspawn und Feretral entstanden sind. Aber auch der Rest vom Quartett tobt sich in anderen Bands aus, sodass man von einer erfahrenen Band sprechen muss. Seit 2020 zocken diese drei nun zusammen. 2021 kam ein Demo heraus, zwei Singles kamen dazu und jetzt folgt das Debüt.

Sickened Rituals Of Flesh And Pus – der Name ist Programm. Mit einem rituellen Horrorintro geht es los. Relativ zügig man dann einen langsamen, aber dreckigen Death Metal Part und holt kurze Zeit später den Knüppel heraus. Die Produktion ist höhlenartig, wie man es heutzutage schon kennt und auch gerne hört, sofern man die Instrumente heraushören kann und dieses ist der Fall. Die Vocals sind natürlich tief ohne Ende und mit einem Hall versehen. Ein melodischer Gitarrenpart wird ergänzt, ein langer Midtempopart setzt die Reise fort, welche dann mit einem langen Geballerpart fortgesetzt wird. Und so lassen sie es sich gut gehen und drücken weiterhin ordentlich auf die Tube. Der lange Midtempopart ist wieder Teil der Reise. Ein krankes und morbides Solo darf nicht fehlen. Ist klar. Und diese typische finnische Traurigkeit ist ja immer mit dabei, obwohl es sich ja um Brasilianer handelt. So richtig wird diese bei dem langsamen Part spürbar. Am Ende noch einmal dieser ausgereizte Midtempo-Druckpart mit melodischer Gitarrenarbeit.

Vorspieler, Drumbetonung und tiefer Gesang – so startet man bei Sweet Death. Gerade durch diese dreckige Produktion klingt dieses immer geil. Ein Uftatapart folgt. Wer meine Reviews verfolgt, weiß, dass ich darauf durchaus abfahre. Ergänzt wird dieser dann durch eine geile Ballereinlage. Dieses Spielchen mögen sie anscheinend und wiederholen diesen Moment. Eventuell ein kleines Manko, diese Wiederholungen, denn diese Kombination folgt noch einmal. Dann schleppt man sich aber durch die brasilianischen Regenwälder und verwendet wieder ein recht geiles, melodisches Lead. Danach baut man den Song erneut auf und verwendet wieder die vorhandene Spielweise, ändert aber das Riffing und auch die Geschwindigkeit. Gute Idee. Der Gesang dröhnt natürlich durch und durch. Und dann ist plötzlich Ende im Gelände.

Möchte man hier leben? Auch wenn der Song noch so geil ist? Ich glaube nicht. Die Rede ist von Island Of The Last Zombies. Aber gut, dass wir darüber gesprochen haben, hehe. Der Song selber zieht wie ein D-Zug an einem vorbei und ist dabei dreckig und schnell. Das Uptempo behält dieses Mal die Oberhand und das klingt echt geil und macht Laune. Natürlich darf ein kurz verrottender Augenblick nicht fehlen und auch die Uftata spielt wieder eine wichtige Rolle. Kommt gut.

Das Riffing bei Naturom Demonto ist so richtig geil und diese Wechsel schocken total, obwohl auch das Geballer ganz klar im Vordergrund steht. Aber die Tempowechsel kommen zur rechten Zeit. Die melodischen Einspieler und das Solo passen und bringen eine gewisse Abwechslung. Am Ende präsentiert man einen geilen Midtempopart mit melodischem Lead. Absolut bangkompatibel und holt dann noch einmal den Hammer heraus, um noch einmal richtig Gummi zu geben. Noch eben einen Uftatapart ins Zentrum des Geschehens stellen und ein kleines Horroroutro dazu – fertig.

Wenn man der Band etwas vorwerfen möchte, dann, dass sie ihr Schema wiederholt und die Ausrichtung des Songwritings sehr einheitlich gestaltet wurde, aber dieses stört mich nur am Rande. Hier und da wiederholt man sich vielleicht zu oft und zieht die Songs in die Länge.

Mit Wurdulak hauen sie am Ende noch einmal richtig einen raus. Doom regiert hier zu Beginn das Geschehen. Sehr schmutzig und verkommen. Ein dreckiges Gelächter leitet den kommenden Untergang ein, welcher durch diese Art von verrottendem Death Metal durchaus ertragbar ist. Uftata und Blastgeballer natürlich gratis dazu. Ein sehr intensiver Song und ein gelungener Abschluss.

Guter Rotten Death Metal aus Brasilien.

Convulsive – The Grotesquery Ruins Of Death
Fazit
Dieses brasilianische Quartett macht richtig gute Laune, sofern man Zombies und so mag. Rotten Death Metal nennt man wohl die Richtung und diese haben sie verinnerlicht. Gesanglich und musikalisch ein wenig von Autopsy. Hinzu kommt ein morbider Gitarrensound, Blastbeats, doomige Klänge und Uftataparts. Ja, kann man sich sehr gut geben.

Anspieltipps: Sweet Death und Wurdulak
Michael E.
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