Crematory – Oblivion Over Germany Tour 2018 – Support Nervenbeisser – am 09.05.2018 im Kubana, Siegburg

„Crematory – Oblivion Over Germany Tour 2018  – Support Nervenbeisser – am 09.05.2018 im Kubana, Siegburg“

Band: Crematory

Vorband: Nervenbeisser

Ort: Kubana Siegburg, Zeithstraße 100, 53721 Siegburg

Datum: 09.05.2018

Kosten: 25,00 Euro zzgl. VVK Gebühr, 30 Euro AK

Genre: Gothic Metal, Industrial Metal, Neue Deutsche Härte

Besucher: ca 150

Veranstalter: Kubana Live Klub   http://www.kubana.de/live-club/

Link: https://www.facebook.com/search/top/?q=crematory%20%2B%20nervenbeisser%20-%20siegburg%20-%20tour%202018

  1. Intro + Verkehrte Welt
  2. Ein Letztes Mal
  3. Deine Angst
  4. Zeitenwandel
  5. Du Gehst
  6. Todesengel
  7. Bitte Bitte
  8. Nervenbeisser
  9. Feuerteufel
  10. Goldener Käfig

  1. Salvation
  2. Kommt Näher
  3. Revenge Is Mine
  4. Tick Tack
  5. Ghost Of The Past
  6. Ravens Calling
  7. Stay With Me
  8. Shadowmaker
  9. Cementary Stillness
  10. The Fallen
  11. Höllenbrand
  12. Immortal
  13. Black Celebration
  14. Wrong Side
  15. Tears

Am Montag erst vom Desertfest in Berlin zurückgekommen, steht heute ein ganz anderes Musikevent an! Crematory geben sich in meinem Lieblings- / Stammclub Kubana in Siegburg die Ehre. Die muss ich mir nun wirklich ansehen. Gerade nach der Wallung, die ein Post von Crematory in Facebook kurz vor der Tour hervorgerufen hat. Dazu später noch mehr.

Als Support sind eigentlich die Wilden Jungs aus Fulda angekündigt. Die haben jedoch kurzfristig abgesagt. Dafür sind Nervenbeisser aus Mainz eingesprungen.

Früh genug betrete ich mit meiner Frau und einem Freund die Location. Es ist noch genug Platz vorhanden. Ich treffe, wie immer, einige Bekannte und natürlich Chris, der eigentlich bei jeder Veranstaltung im Kubana ist. Jürgen Hofmann, der Betreiber des Kubana, sollte ihm doch mal ein vergünstigtes Jahresticket anbieten. Heute auch zum ersten Mal Georg, einen bisher nur online Bekannten einer Konzertgruppe bei Facebook, persönlich begegnet.

Fast pünktlich beginnen Nervenbeisser ihren Gig. Obwohl Nervenbeisser schon lange in der Szene unterwegs sind, habe ich persönlich bisher nichts von denen mitbekommen. Vielleicht mag es auch daran liegen, dass das Bandprojekt ruhte und erst 2014 wieder eine Reunion stattfand. Einige Veröffentlichungen haben Nervenbeisser schon gemacht. Am Merchstand können die Fans diese erwerben. Sie spielen eine Mischung aus Gothic Metal und Neue Deutsche Härte. Ein wenig EBM ist auch noch vorhanden. Deutsche Texte sind also angesagt. Was die Jungs um die Kreativzentrale, dem Gitarristen Walter Stobbe und Sänger Olaf Seider auf der Bühne veranstalten, ist dann auch ein Mix im Stile von Rammstein, Megaherz, Eisbrecher und Das Ich. Die Musiker geben solche Bands selbst als Einflussgeber an. Das Publikum ist irgendwie gespalten. Den einen gefällt es richtig gut, für die anderen ist es jetzt nicht so unbedingt das, was sie sich vorgestellt haben. Einige meinen, dass es etwas zu monoton und die Songs etwas zu eintönig sind. Naja man kann es ja nicht jedem recht machen. Der Sound ist übrigens, wie im Kubana üblich, richtig gut. Die meisten Besucher sind sowieso wegen Crematory hier. Die Musiker von Nervenbesser haben sichtlich Spaß an ihrem Gig. Am meisten wohl der Bassist. Dieser wirbelt auf der Bühne nur so herum, während die anderen Musiker doch eher cool bei ihrer Show wirken. Er scheint auf jeden Fall sichtbar Spaß bei der Sache zu haben. Neben mir diskutieren ein paar Besucher, ob der Bassist seine Tabletten vergessen, oder eine zu viel genommen habe. Aber egal, er gibt wie die gesamte Band sein Bestes. Nachdem Nervenbeisser ihren Gig mit dem gleichnamigen Song beenden wollen, gibt es nach anfänglichem Zögern doch noch Rufe nach einer Zugabe. Dem kommen die Musiker mit den Songs Feuerteufel und Goldener Käfig gerne nach.

Nach der kurzen Umbauphase kommen dann endlich Crematory. Die Band mit der über 25 jährigen Bandgeschichte ist heute extrem gut drauf. Immerhin hat die sechsköpfige Band mit Markus Jüllich (Drums), Katrin Jüllich (Keys) und Gerhard „Felix“ Stass (Voices) noch drei Mitglieder der Gründungsbesetzung an Bord. Das kommt in der Szene nach so langer Zeit auch nicht so oft vor. Die drei restlichen Bandmitglieder Tosse Basler (Guitars, Voices), Jason Mathias (Bass) und Rolf Munkes (Guitars) komplettieren das Sextett hervorragend. Nachdem es vor der Tour ja einen Shitstorm wegen der Äußerung von Markus Jüllich zum Verhalten der Fans (Thema Streaming) gegeben hat, muss man gespannt sein, wie die Fans tatsächlich reagieren. Viele sehen sich beleidigt (Mimimi!!!) und andere sagen sich: Jetzt erst recht dahin und Tickets kaufen. Die Fans, die heute Abend im Kubana sind, werden es nicht bereuen dabei zu sein, denn der Sound und die Show sind super. Die Band ist in bester Spiellaune und unterhält ihre Fans gut. Heute geht es darum, das neue Album Oblivion zu promoten. Mit Salvation und Revenge Is Mine sind bereits einige Kracher des neuen Albums auf der Setlist, auch der tolle Song Cementary Stillness darf natürlich nicht fehlen. Insgesamt gibt es mit sieben Songs mehr als die Hälfte des neuen Albums Oblivion auf die Ohren. Mit Kommt Näher, Höllenbrand und Tick Tack stehen Songs mit deutschen Texten auf der Setlist. Gerade Tick Tack begeistert die Fans und bringt eine ausgelassene Stimmung in die Bude. Tolles, abwechslungsreiches Zusammenspiel der beiden Sänger Gerhard „Felix“ Stass und Tosse Basler. Auf der Bühne und vor der Bühne ist Bewegung. Ausgenommen natürlich Markus Jüllich an den Drums und Katrin Jüllich an den Keys, die es schafft, den Sound perfekt einzupflegen. Katrin schaut immer so konzentriert finster drein. Habe ich vergessen ihr anschließend zu sagen. Sie sollte doch öfter mal lächeln. Die eingeplante Zugabe wird natürlich gegeben. Mit Tears, aber ohne Tränen in den Augen, endet die heutige Show.

  

Direkt nach dem Konzert kann man alle Musiker bei den Fans sehen. Gerhard „Felix“ Stass verrät mir nicht, welches Öl er in dem mitgebrachten Plastikkanister auf der Bühne hat. Bei Crematory ist Fannähe angesagt. Es wird sich ausgiebig unterhalten. So erfahre ich von den Musikern, dass nicht unbedingt alle von dem Post von Markus Jüllich begeistert sind. Markus Jüllich hat diesen Post abgelassen. Das wird mir am heutigen Abend bestätigt. Ich spreche Markus Jüllich darauf an. Er sagt mir, dass er die Fans damit mal aufwecken wollte, denn es sei unter den heutigen Bedingungen im Musikbusiness verdammt schwierig eine Platte zu produzieren und auf Tour zu gehen. Er sieht sich in seinem Post bestätigt, nach dem Motto „schlechte Werbung ist auch Werbung“. Plattenverkäufe und verkaufte Tickets sind seitdem gestiegen. Das Album ist auf Platz 36 der deutschen Charts eingestiegen. Ich erzähle ihm von meinem Interview mit den Butcher Babies, die eine etwas andere Meinung zum Streaming haben. Er gibt mir unmissverständlich zu verstehen, dass beim Streaming kaum etwas für die Bands hängen bleibt.

 

Fazit: Crematory haben heute Abend im Kubana gezeigt, was sie auch noch nach über 25 Jahren drauf haben. Die anwesenden Fans sind voll auf ihre Kosten gekommen. Die Mimimi Haters haben sicherlich was verpasst, indem sie sich die Band nicht angesehen haben. Solche Begriffe wie Eierköppe, oder mal den Arsch hochbekommen sind gewiss keine Beleidigungen!