Dance Gavin Dance – Afterburner

In den USA bereits ein Erfolgsgarant

Artist: Dance Gavin Dance

Herkunft: Sacramento, USA

Album: Afterburner

Spiellänge: 48:25 Minuten

Genre: Post-Hardcore

Release: 24.04.2020

Label: Rise Records

Link: https://www.facebook.com/DanceGavinDance/

Bandmitglieder:

Gesang – Tilian Pearson
Gesang – Jon Mess
Gitarre, Gesang – Will Swan
Bassgitarre – Tim Feerick
Schlagzeug – Matt Mingus

Tracklist:

  1. Prisoner
  2. Lyrics Lie
  3. Calentamiento Global
  4. Three Wishes
  5. One In A Million
  6. Parody Catharsis
  7. Strawberry’s Wake
  8. Born To Fail
  9. Parallels
  10. Night Sway
  11. Say Hi
  12. Nothing Shameful
  13. Into The Sunset

Wir wagen einen Sprung bewusst ins letzte Jahr. Dieser kleine Rückblick führt uns in den April 2020, als die Amerikaner Dance Gavin Dance ihr letztes Studioalbum Afterburner über Rise Records veröffentlichten. In knapp unter 50 Minuten brachte die Post-Hardcore Formation dreizehn Songs auf den kleinen Silberling und führte durch verschiedenste Soundwände. In ihrer Heimat gelten die Musiker aus Sacramento schon lange nicht mehr nur als Geheimtipp. Zehn Produktionen schafften es bereits in die Charts. Stetig verbessert landete dieser Output sogar auf dem vierzehnten Platz. Das Artwork lässt viel Platz für Interpretationen – diverse Stiere treiben auf verschiedenste Art ihr Unwesen auf dem Cover, in der Mitte der Lord der Herde, der noch weitere Tiere in seinem Volk führen darf.

Alternativ starten die fünf Künstler, die auf drei singende Stabilisatoren im Team setzen. Frech, modern und poppig agieren Tilian Pearson, Jon Mess und Will Swan nicht nur am Mikrofon. Ohne die kleinen wütenden Ausfälle könnte man Afterburner auch in eine Alternative Rock Schiene stecken. Hart am radiotauglichen Pop Rock driften Dance Gavin Dance schwungvoll durch die Titel. Prisoner und Lyrics Lie kann man ruhig mal hören, sorgen jedoch für weniger Reibung, als ich vermutet hätte. Von einer ehemaligen Kollegin empfohlen, greife ich beim Post-Hardcore sehr gerne bei atmosphärisch dichten Bands zu, die eher am Metal als am Rock arbeiten. Bei dieser Truppe trifft nur wenig mein Geschmack, auch wenn sie es technisch von Anfang bis Ende gut umsetzen. Fröhliche Elemente an jeder Ecke, Partykracher wie Calentamiento Global suggerieren Party, Palmen, Sonnenschein. Düster ist hier rein gar nichts, dafür müsste Satan persönlich wohl mit Brandbomben und Presslufthammer die Grundstruktur von Tilian Pearson und Gefolge ins Wanken bringen. Es bleibt typisch amerikanisch. One In A Million und Parody Catharsis greifen, ohne mit der Wimper zu zucken in die Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung und lassen hier und da einen markanten Shout hängen. Für jeden Geschmack gibt es eine Zielgruppe und die haben Dance Gavin Dance, sonst wären sie in ihrer Heimat nicht so erfolgreich. In Europa dürfte ihr Schaffen kritischer beäugt werden.

Dance Gavin Dance – Afterburner
Fazit
Mein kleiner Rückblick in ein Album, welches im ersten Corona-Lockdown 2020 in Europa ganz bestimmt zu wenig bedacht wurde. Ich habe mir mehr darunter vorgestellt und muss als Quereinsteiger sagen, dass sie leider nicht meinen Geschmack vom Post-Hardcore bedienen. Ein Gutes hat es, da man jetzt mitreden kann, wenn es um Dance Gavin Dance und Afterburner geht. Schlecht ist das Gehörte nicht, nur viel zu fröhlich und poppig - da dürften viele Leser wie meine Wenigkeit ganz flink abwinken. Reinhören dürfen alle Frohnaturen, die dem Hardcore und Alternative Rock nicht abgeneigt sind.

Anspieltipps: Lyrics Lie und Parallels
René W.
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