Artist: Deathcrime
Herkunft: Kolumbien
Album: Crueldad Subconsciente (EP)
Spiellänge: 14:55 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 10.06.2021
Label: Mutilated Records
Link: https://www.facebook.com/deathcrimecolombia/
Bandmitglieder:
Gesang – Christian Narango
Gitarre – Rodrigo Lizarazo
Gitarre – Johan Andrès Luna
Bassgitarre – Javier Patiño
Schlagzeug – Ronald Rodriguez
Tracklist:
- Bacrim
- Illuminati
- Manipulación
- Masacre En Bojayá
- Prueba De Muerte
Das kleine, aber feine Label Mutilated Records aus Kolumbien kümmert sich um einheimische Bands und diese EP hat jetzt den Weg zu mir gefunden. Deathcrime ist eine noch recht junge Band, sind aber schon seit 2016 zusammen. Man hat wohl die Zeit genutzt, um sich mit den Instrumenten anzufreunden und nun haben sie es geschafft, ein Lebenszeichen von sich zu geben. Die Hauptstadt Bogota wird von sieben Millionen Menschen bevölkert, unter anderem auch viele gute Metalbands.
Zurückhaltend und langsam gehen diese Death Metaller beim Opener Bacrim zu Werke, natürlich aber nur am Anfang. Nachdem man warm geworden ist, erfolgt erst einmal ein markantes Riff. Der Sound ist sehr old schoolig und schnell stellt man fest, dass auch die Musik in diese Richtung gehen wird. Old schooliger Death Metal ist angesagt. Hier und da Anleihen aus dem Thrash-Bereich sind auch zu hören. Mucke also zu der Zeit, als das Ganze irgendwie noch eins war. Der Song selber geht aber irgendwie so an mir vorbei. Das Hauptriff ist echt ganz cool und der Song treibt auch gut, setzt sich bei mir aber nicht wirklich fest. Der tiefe Gesang ist geil, aber diese fiesen Screams klingen sehr komisch. Mag auch von der Produktion her komisch herüberkommen. Musikalisch ist es okay.
Illuminati legt dann mit einer flirrenden Gitarre vor. Diese Thematik wird mit aufgenommen und dann im schnellen Midtempo weiterverarbeitet. Was die Burschen können, sind diese melodisch angehauchten, lang gezogenen Riffs. Die schocken. Es folgt ein Groove, der auch nicht wirklich neu ist, bei dem man aber als Death Metal Fan mitnicken muss. Das Tempo wird dann wieder aufgenommen und der Song macht schon Spaß, da er gute Arrangements und Wechsel innehat. Gefällt mir schon viel besser.
Einzelne Drumschläge eröffnen Manipulación und dann erfolgt ein Gemetzel in 150 Sekunden. Ja, so macht das Ganze schon mehr Sinn. Das Tempo wird hochgehalten, diese lang gezogenen Riffs triumphieren und man treibt und treibt und treibt. Gutes Teil. Ein Überfall und dann muss man sich erst einmal ausruhen.
Masacre En Bojayá legt auch los wie die Feuerwehr, die dringend rausfahren muss, um einen Brand zu löschen. Dann wird ein trillerndes Gitarrenriff irgendwie zum Besten gegeben. Abwechslung ja, aber klingt schon merkwürdig. Dann geht man wieder in diese geile, treibende Death Metal Geschichte rüber. Schnelle Uftata und lange Parts. Sehr fett – so geht es weiter und dann ist aus.
Wenn ich es richtig raushöre, singen sie nicht auf Englisch, sondern auf Spanisch. Die Songtitel lassen diese Rückschlüsse zu und hier und da meine ich, es auch so wahrgenommen zu haben.
Ich mag es, wenn ein Song erst einmal vorbereitet wird. Die Gitarre spielt chillig vorweg, die Drums betonen etwas langsam das Geschehen und man fühlt sich in Sicherheit, hat aber im Gefühl, dass es wohl nicht so weitergehen wird und so ist es natürlich auch bei den Kolumbianern und bei dem Rausschmeißer Prueba De Muerte. Die Gitarre wird leiser und es erfolgt eine kleine Pause. Dann folgt ein thrashiges Riff vorweg und abgeht es in die old schoolige Geschichte. Schnelle Uftata-Töne fliegen mir entgegen, das Riffing ist absolut alte Schule und verbreitet bei dem Fan dieser Richtung gute Laune. Natürlich ist hier nicht wirklich irgendetwas Neues dabei. Dieses habe ich nach den ersten Sekunden auch nicht erwartet. Dieses recht melodische Riffing wird dann durchgezogen, das Tempo schön hoch und die Vocals eben so tief, wie sie früher einmal waren. Alles ist in Bewegung, alles ist im Fluss, alles treibt. Das Hauptriff wird bis zur Vollendung ausgenutzt, es erfolgt ein Solo in höherer Tonlage und am Ende breitet man dieses noch aus. Ein Schrei erfolgt und man wechselt in einen Mitdtempogroove. Dieser kann aber nicht so überzeugen. Das Hauptriff wird noch einmal hervorgezaubert und komplett niedergeballert. So geht es noch kurz weiter und dann ist Ende.
Eine gute EP, die eher mau beginnt, sich dann aber natürlich mit Steigerungspotenzial entwickelt.