Detraktor – Full Body Stomp

Ein tierisch groovendes Vergnügen

Artist: Detraktor

Herkunft: Deutschland

Album: Full Body Stomp

Spiellänge: 41:18 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 25.11.2022

Label: Massacre Records

Link: https://www.facebook.com/detraktor

Bandmitglieder:

Gitarre und Gesang – Boris Pavlov
Gitarre – Rafael Dobbs
Schlagzeug – Pablo Cortés

Tracklist:

  1. Gorilla
  2. Bear Fight
  3. Behave
  4. Evillusion (Undercroft Cover)
  5. Perro
  6. I’m The King
  7. Seven
  8. Revenge
  9. Filth Me Up

Ursprünglich stammen die Member von Detraktor aus Chile, sind aber schon seit längerer Zeit in Hamburg wohnhaft. Seit 2016 sind sie nun dabei und konnten nach einem Demo und einer EP 2019 ihr Debütalbum namens Grinder auf den Markt werfen. Aus einem Quartett wurde damals ein Trio. Live haben sie aber einen Basser dabei, kommt ja auch besser. Egal. Im Jahre 2020 wurde der Drummer Coruja durch den Kollegen Pablo ersetzt und die Reise ging weiter. Nach diesem Besetzungswechsel änderte man auch ein wenig die Richtung bzw. man wollte ein neues Kapitel aufschlagen. Wie dieses klingt, können wir jetzt auf ihrem zweiten Werk hören.

Die Jungs erforschen tierische Themen. Es geht um den tierischen Instinkt der Menschheit und wie dieser unser tägliches Leben beeinflusst.

Los geht es mit Gorilla. Zu diesem Song gab es vorweg auch eine Singleauskopplung in Form eines Videos. Schnell wird nach den ersten Drumschlägen und dem Gitarrenvorspieler klar, wohin diese tierische Expedition gehen wird. Thrash Metal ist angesagt, der sitzt und drückt. Der Song ist sehr eingängig und der Refrainpart macht sofort Laune. Da wird es live aus den Reihen des Öfteren ein Gorilla zu hören geben. Ansonsten groovt das Teil ohne Ende, aber die Burschen thrashen auch ordentlich. In der Mitte erfolgt ein cooler Stakkatopart, dann wird wieder gegroovt und es folgt erneut der zügige Refrainpart. Im Anschluss folgt ein animalisches Solo, welches natürlich nicht fehlen darf. Das Riffing bleibt absolut hängen. Zum Schluss spielt man noch ein wenig herum und dann ist der Opener auch schon vorbei.

Weiter geht es mit Bear Fight. Auch hier erfolgte im Vorfeld eine Singleauskopplung. Mit langsamem Riffing und Obertönen geht es los. Das Drumming hat den völligen Groove inne. Kurzes Riff eingestreut, welches man nach dem erneuten Groove wiederholt. Der Groove steht hier absolut im Vordergrund. Musikalisch erinnern sie, gerade bei den groovigen Momenten, an spätere Sepultura. Der Song nimmt richtig geil Fahrt auf und klingt, obwohl er nicht schnell vorgetragen wird, sehr brutal. Immer wieder werden Stopps mit eingebaut. Wenn ich es richtig einordne, sind auch Bärengeräusche zu hören. Der Song ist mir persönlich ein wenig zu lang, besonders der groovige Part am Ende zieht sich ein wenig, ansonsten drückt er aber gut. Gesanglich kann man Parallelen mit Machine Head ziehen, aber eben auch mit Sepultura.

So geht es auch anschließend weiter. Okay, das erste Riff von Behave kommt einem schon bekannt vor, aber es ist egal, denn danach werden sie erst einmal eine Runde schneller und klingen schön eingängig. Der groovige Part ist fester Bestandteil des Songwritings und hier wird gebrüllt, bis der Notarzt kommt und wieder geht. Ein verzerrter Gesang kommt hinzu und macht die ganze Sache höchst interessant. Ein Slayer-Riff wird ausgepackt und mit allem kombiniert. Voll die Abrissbirne. Klingt nach totalem Chaos und komischerweise bringt erst das Solo Ordnung in die Sache, zumindest für die Ohren. Ja, macht Laune, da sie hier auch ein wenig straighter zur Sache gehen und ordentlich drauf losdreschen, denn mach dem Solo nehmen die Drei noch einmal so richtig Fahrt auf. Ein langer Part ohne Gesang, der sehr aggressiv klingt.

Einen Coversong haben die Burschen auch am Start. Evillusion stammt im Ursprung von der Kapelle Undercroft. Dürften die Wenigsten kennen. Hierbei handelt es sich um die andere Band vom Drummer. Das Original kenne ich nicht, der Song, besonders der Refrainpart, schockt aber wohl.

Perro ist dann für mich der beste Song des Albums. Ein megafetter Groove zu Beginn. Screams wie die von Machine Head. Dann ein sehr eingängiges Riff. Und weiter geht es im Groove. Eigentlich stehe ich ja mehr auf den Teutonen-Thrash oder Gedresche aus der Bay Area Ecke, aber diese Mischung aus gängigen Thrash Riffs und Gegroove macht definitiv Spaß. Man hört auch, dass die Burschen gerne Punk und Hardcore hören.

Der Song Seven geht sieben Minuten lang. Noch Fragen? Egal, nur am Rande. Hört euch mal den verspielten Mittelteil an. Sehr geil. Hier hört man erst recht, dass die Burschen ihre Instrumente beherrschen, auch wenn es am Ende vielleicht dann auch ein wenig zu viel des Guten ist, hehe.

Es sind immer wieder geile Ideen vorhanden, wie z. B. der cleane Anfang von Revenge und das folgende melodische Riff.

Die Aufnahmen sind sehr geil, der Sound hart und die Produktion drückend. Grooviger Thrash, wie er sein sollte.

Detraktor – Full Body Stomp
Fazit
Thrashiges Riffing, sehr viel Groove und Einflüsse aus dem Hardcore und dem Punk - dies alles gibt es bei Full Body Stomp zu hören. Detraktor haben ein Händchen dafür, diese Parts in gutem Songwriting zu verarbeiten. Hinzu kommt ein aggressives Gebrülle. Wer seinen Thrash gerne groovig mag, der sollte hier unbedingt zuschlagen.

Anspieltipps: Gorilla und Perro
Michael E.
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