Devoid – Lonely Eye Movement

15.10.2021 - Progressive Metal / Heavy Metal - Frontiers Music - 56:03 Minuten

Devoid aus Frankreich haben direkt für mehrere Alben bei Frontiers Music angeheuert. Den ersten Silberling kann man seit Mitte Oktober erwerben und hört auf den Titel Lonely Eye Movement. Gut eine Stunde versuchen die Musiker, einen progressiven Heavy Metal an den Mann zu bringen. Gleich elf Stücke sollen es für Carsten ‚Lizard‘ Schulz und seine fünf Mitstreiter richten. Nach dem Debütalbum Cup Of Tears startet das Sextett nun die volle Offensive. Shad Mae und Gwen Kerjan an den beiden Gitarren drehen die Verstärker direkt beim Opener Lonely Eye Movement auf. Ein moderner melodischer Metal macht sich sehr breit und lässt trotzdem progressive Elemente zu, die dem frischen Heavy Metal Gewand nicht abgewandt schnell versuchen, Ohrwürmer zu setzen. Zwischen den harmonischen Klängen setzen unsere Nachbarn auf kleine Wachmacher. Geoffrey ‚Shob‘ Neau am Bass und Schlagzeuger Benjamin Lesous dürfen ab und zu aus dem engen Melodic Metal Spektrum ausbrechen und auf den Putz hauen. Friede, Freude, Eierkuchen. Wie ich diesen Spruch hasse, aber auf Lonely Eye Movement von Devoid  trifft es eins zu eins zu. Gute-Laune-Beats wie bei Man Without Fear bringen den müden Körper in Bewegung. Headbang-Passagen werden trotz der lockeren Gangart integriert. Mit dem nötigen Spaß an der Sache hauchen die sechs Musiker ihren Stücken Leben ein. Refrains dürfen da nicht fehlen, auf der anderen Seite möchte man den neuen potenziellen Fan nicht mit der Dauerschleife langweilen. Die Balance gelingt und bringt spannende Stücke wie Impostor oder In The Absence Of Holiness empor. Dafür, dass Devoid im Melodic Metal hängen geblieben sind, machen sie viel aus der Grundstruktur. Jorris Guilbaud zum Beispiel am Keyboard kann man kaum einfangen. Erst mal aufgezogen, wirbelt er bis in symphonische Höhen. Wie ein kalter Sommerregen gleiten daraufhin die einzelnen Wassertropfen fein glitzernd gen Erdoberfläche. Gutherzig versprühen die Franzosen warme Klänge, die jede geschundene Seele wenigstens kurz von ihrem brutalen Alltag ablenken. Gesanglich macht Carsten ‚Lizard‘ Schulz einen taffen Eindruck. Vom Titeltrack bis zum abschließenden Wood And Wind kann er im Duett mit den Instrumenten seiner Kollegen ohne Probleme mithalten. Die atmosphärischen Hooks leben von und mit ihm und damit schaffen Devoid was viele andere Gruppen ihrer Größe oft nicht schaffen: Eine Einheit zu bilden, die keine Seite zu sehr ins Rampenlicht schiebt und dabei die Symbiose aus Musik und Gesang in Ungleichgewicht bringt. Hört rein, schließlich haben die Jungs noch weitere Alben angekündigt. Mal sehen, was da noch alles auf uns zukommt.

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Devoid – Lonely Eye Movement
René W.
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