Event: Mini-Tour 2023
Band: Die Desinfizierten Zwei
Ort: Hotel Das James, Flensburg, Schleswig-Holstein
Datum: 10.06.2023
Kosten: Sitzplatz 45,26 Euro
Zuschauer: 100
Genre: Akustik Rock
Link: https://www.facebook.com/diedesinfiziertenzwei
Setliste:
- The Brainsong
- Hey Motherfucker
- All About Us
- Out On The Weekend
- Bar Des Boulistes
- On Alarm
- Walk On
- My Little World
- Down There
- Let’s Have A Drink
- So Are You
- Now
- Words
- Pure Love
- In Your Room
- Kick It Out
- Things Like This
Zugaben: - Pinkel Nicht Gegen Den Wind
- Bring Me Home
- Dead And Gone
- Time To Wonder
Die Desinfizierten Zwei? Nun wird es aber drollig …
Wer Die Beschissenen Sechs kennt, der wundert sich auch nicht darüber. Beides sind Synonyme für Fury In The Slaughterhouse, wenn sie abgespeckte Shows spielen. Die Desinfizierten Zwei sind Multi-Instrumentalist Kai Wingenfelder mit Gesang, Ukulele, Gitarre, Mandoline, Melodika, Triangel und einer Feuerglocke sowie Christof Stein-Schneider mit Akustikgitarre und Gesang. Als DD2 spielen sie eine Mischung aus bekannten und unbekannten Songs von Fury In The Slaughterhouse.
Waren die bisherigen Stationen der Minitour normale rustikale Locations, steht heute das Flensburger Luxushotel Das James auf dem Programm. An der Promenade des recht neuen Jachthafens Sonwik gelegen, bietet das erst 2020 eröffnete Hotel heute 100 Gästen in einem Eventsaal Platz. Hier befinden sich auch die Lampen aus dem Video Hey Motherfucker, das kurz vor der Tour veröffentlicht wurde. Man lernt ja nie aus, hergestellt wurden sie von Kais Frau Claude.
Der Preis für die exklusive Veranstaltung schreckt die Fans nicht ab, ausverkauft ist die Location mit den wenigen Plätzen und sorgt zudem für eine gute Stimmung. Während Worpswede oder die Nordkurve Hannover nur etwa 29 Euro kosteten, lag der heutige Preis bei 45 Euro. Ein Vorprogramm benötigen Die Desinfizierten Zwei nicht, die Show beginnt kraftvoll und pünktlich um 20 Uhr.
Begrüßt werden die Gäste vom Eigentümer Jan Pinno persönlich, bevor die Show beginnt. Zwischen den Instrumenten steht auch für jeden eine Flasche Elephant-Gin, aus denen sich die beiden auch gern bedienen. Christof jedoch ist mehr begeistert von seinem Aperol Spritz, da das farblich besser zu seinem Hemd passt. Man merkt, die Ernsthaftigkeit ist manchmal auf der Strecke geblieben. Aber das soll ja auch so, wenn die beiden im kleinen Rahmen Songs und Geschichten aus der Vergangenheit der Mutter Fury bringen. Songs, die viele nicht mehr auf der Reihe hatten, Songs, die man noch nie oder zumindest Ewigkeiten nicht mehr live gehört hat. Songs außerhalb des Mainstreams, aber hier in einem akustischen Arrangement wunderbar passend. Während Kai ständig zwischen seinen Instrumenten wechselt, schlürft Christof lässig an seinem Drink. Er wechselt maximal zwischen seinen beiden Akustikgitarren hin und her. Insgeheim hatte ich gehofft, die Setliste wird auch noch um ein paar Titel erweitert, die außerhalb der Fury-Welt entstanden sind. Das trifft jedoch nicht ein. Aber auch unter den gespielten gibt es wunderbare Schätze. Hey Motherfucker, Let’s Have A Drink, Bar Des Boulistes, Now oder natürlich Pinkel Nicht Gegen Den Wind sind absolute Kracher, die immer wieder gern gehört werden.
Zumindest ein paar Gassenhauer bekommt das Publikum dann am Schluss noch zu hören. Eigentlich sollte nach Dead And Gone Schluss sein, die beiden lassen sich dann doch noch zu einem Time To Wonder hinreißen. Bei sommerlichen Temperaturen sitzen die beiden dann nach dem Konzert im Kreise ihrer Familien und Freunde im Biergarten, nehmen sich Zeit für kurze Plauschrunden und Autogramme. Ein rundherum gelungener Abend, den man sich auch von Bandmitgliedern anderer großer Bands wünschen würde. Ein kleiner Rahmen, bei dem die Fans seltenes Liedgut zu hören bekommen und den Stars einmal nahekommen können. Selten genug trifft man seine Lieblingsbands nach einem Konzert noch am Merch oder an der Bar.