“Weniger ist manchmal mehr!“
Artist: Dragonlord
Herkunft: S.F. Bay Area, USA
Album: Dominium
Spiellänge: 44:29 Minuten
Genre: Symphonic Black Metal, Thrash Metal
Release: 21.09.2018
Label: Spinefarm Records
Link: https://de-de.facebook.com/enterthedragonlord/
Bandmitglieder:
Gesang, E-Gitarre – Eric Peterson
Keyboard – Lyle Livingston
Schlagzeug – Alex Bent
Gesang – Leah
Tracklist:
01. Entrance
02. Dominion
03. Ominous Premonition
04. Lamia
05. Love Of The Damned
06. Northlanders
07. The Discord Of Melkor
08. Serpents Of Fire
Testaments Gitarrist Eric Peterson scheint einen weitreichenden Musikgeschmack zu haben. Jedenfalls fungiert er neben seiner Rolle bei der weltweit bekannten Thrash Metal Kapelle auch noch als Frontmann der 2001 gegründeten Symphonic Black Metal Band Dragonlord. Deren letztes Album reicht nun schon mehr als ein Jahrzehnt zurück, allerdings sorgte die Gruppe mit Dominium im September letzten Jahres für weiteres Songmaterial.
Das acht Songs umfassende Werk startet mit Entrace, einem Intro, welches aus Donnergrollen, etwas gedämpften Kirchenglocken, einer Sirene sowie einem mit orchestralem Gesang untermauerten, gehetzten Riff zusammengesetzt ist. Dieses Intro ist zwar nicht lange von Bestand, doch der Übergang in den zweiten Track wirkt beinahe nahtlos. Auf Dominion bekommt der Hörer zum ersten Mal den kreischenden Gesang Petersons zu hören, welcher erstaunlich gut mit dem weiblichen Clear Gesang harmoniert. Der Refrain erzählt seinen gezielt epischen Effekt und zwingt einen förmlich sich gerade aufzurichten und erhaben zu gucken.
Doch bereits beim zweiten Mal Hören gibt es einige negative Auffälligkeiten, die nicht unerwähnt bleiben sollten. Das Keyboard kann als Stilmittel wunderbar eingesetzt werden, um eine heroische Stimmung hervorzurufen und das Klangbild aufzuwerten. Doch bei Dominium wurde das Tastengeklimper erheblich überreizt. Die Musik verliert an Stimmung und kann so nicht die volle Wirkung entfalten, die potenziell vorhanden gewesen wäre. Außerdem stehen die wiederholt auftauchenden Blastbeats des Schlagzeugs im ziemlichen Kontrast zu den aufwendigen Riffs von Petersons Gitarrenspiel und sind einfach nur störend.
Leider tauchen diese störenden Faktoren im Verlauf des Albums immer wieder auf, was den Sound erheblich abwertet. Da der orchestrale Gesang sich kaum zu verändern scheint und auf wirklich jedem Lied bloß aus gesungenen Melodien besteht, ist der Spaß an der Musik sehr früh schon verblasst und spätestens bei Lamia komplett ausgelöscht. Unnötiger Keyboardgebrauch verwandelt den Klang von epischem Black Metal in etwas, das so eins zu eins als gratis Klingelton auf dem Handy vorinstalliert sein könnte. Was eine Verschwendung von Potenzial, wo doch die Melodien teilweise wirklich erstklassig sind!