Edge Of Paradise – Universe

Symphonic Metal im Stroboskopgewitter

Artist: Edge Of Paradise

Herkunft: Los Angeles, Amerika

Album: Universe

Spiellänge: 35:31 Minuten

Genre: Heavy Metal

Release: 08.11.2019

Label: Frontiers Music s.r.l.

Links: http://www.edgeofparadiseband.com/
https://www.facebook.com/EdgeOfParadiseBand/
https://twitter.com/edgeofparadise
https://www.instagram.com/edgeofparadise

Produktion: Mike Plotnikoff (Halestorm, Three Days Grace), Gemischt von Jacob Hansen (Amaranthe, Volbeat, Pretty Maids)

Bandmitglieder:

Gesang – Margarita Monet
Gitarre – Dave Bates
Gitarre – David Ruiz
Schlagzeug – Jimmy Lee
Bassgitarre – Vanya Kapetanovic

Tracklist:

  1. Fire
  2. Electrify
  3. Universe
  4. Alone
  5. Hollow
  6. World
  7. Perfect Disaster
  8. Face Of Fear
  9. Stars
  10. Burn The Sun

Die US-Formation Edge Of Paradise blieb mir bislang irgendwie verborgen. In Anbetracht dessen, dass die Band um Sängerin Margarita Monet bereits seit 2011 in der Szene offenbar nachhaltige Eindrücke hinterlassen hat, verwundert mich dies umso mehr. Margarita Monet gründete Edge Of Paradise gemeinsam mit dem Gitarristen Dave Bates. Seither brachte die Band 2012 ihr in Eigenregie produziertes Debütalbum Mask heraus. 2015 folgte ihr zweites Album Immortal Waltz, welches unter Pure Rock Records veröffentlicht wurde. 2017 wurde dann abermals eine selbst produzierte 5-Track-EP namens Alive unters Volk gebracht. Das neue Album Universe erscheint nun über Frontiers Music s.r.l..

Was anfangs gesanglich noch zart hauchend, säuselnd durch die Boxen dringt, entpuppt sich mit zunehmender Spieldauer zu einer durchaus druckvollen Nummer. Der Opener Fire lebt primär von sehr dominanten Vocals und einem recht tough dargebotenen Rhythmusteppich im Midtempo. Margarita Monet beherrscht ihr Handwerk und tänzelt beinahe leichtfüßig durch die Oktaven hindurch. Ihre Range ist in der Tat breit angelegt und dies gibt ihr stets die Sicherheit, sowohl die Strophen als auch den Refrain spielerisch und von Melodie durchdrungen zu modulieren. Der Einsatz technischer Effekte im Gesang ist nicht zu überhören und verschleiert ein wenig den wahren Charakter ihrer Stimme.

Dies setzt sich in Electrify unvermindert fort. Auffallend hier ist die zunehmend technisch klingende Produktion. Man kann den symphonischen Ansatz zwar nicht leugnen, nur gewinnt dieser Song durch sicher bewusst eingesetzte Elektro- und Industrialeinflüsse einen gänzlich anderen bzw. neuen Ausdruck. Aufgepeppt wird das Arrangement zusätzlich durch opulente Synthesizer.

Im Titeltrack Universe findet jene Wendung dann quasi ihren Höhepunkt. Das klingt doch recht modern und in Teilen abstrakt, zumindest aber sehr eigenwillig. Wenngleich die Mischung aus Elektro, Industrial, zaghaftem Rave und Power Metal durchaus interessant rüberkommt. Eine Nummer, die in einer versteckten und verrauchten Undergroundlocation, tief im Herzen von Los Angeles, nachts um vier bei Stroboskoplicht zu wahren Ekstasen führen dürfte.

Alone hingegen darf aus der Reihe fallen und erscheint im klassischen symphonischen Gewand mit viel Melodie und Groove. Nicht nur Hollow erinnert mich gesanglich an die Vocals der zwischenzeitlich verstorbenen Sängerin Jill Janus von Huntress. Auch Huntress kamen interessanterweise aus Los Angeles.

Margarita Monet zeigt in World ihre sentimentale Seite und nimmt uns mit auf eine emotionale Reise, deren Spiritualität sie auf ihre ganz eigene Weise interpretiert. Hierbei gerät sie mit ihrer Stimme in schwindelerregende Höhen, verliert allerdings nie den Bezug zum Thema des Songs.

Wie sich moderne technische Einflüsse mit hartem Riffing und kraftvollen Vocals paaren lassen, zeigt Perfect Disaster. Dieser Track hat sehr viele Facetten und wirkt dadurch nie langatmig. Nachdruck verleiht Face Of Fear, eine ganz besonders tiefe Atmosphäre begleitet die Harmonien. Das Arrangement schafft Kompaktheit, trotz der etwas zerfahrenen Struktur. Das feminine Element strahlt in Stars und kommt durch den klassisch symphonischen Ansatz perfekt zur Geltung. Insgesamt zwar etwas ruhiger gehalten, vermag dieser Song durchaus zu überzeugen. Als reines Instrumental ziert Burn The Sun eher unbemerkt den Ausklang dieses Albums.

Edge Of Paradise – Universe
Fazit
Universe hat das gewisse Etwas. Das Album wirkt kompakt, die Kompositionen weisen instrumentelle Dichte und auch eine bestimmte Härte auf. Das Besondere liegt sicher in der Mischung der verschiedenen Einflüsse. Elektro, Industrial, Rave und Symphonic Power Metal, all das hat sich auf dieser Scheibe durchaus erfolgreich zusammensetzen lassen. So wird Universe zum kurzweiligen Hörvergnügen, an dem sich die Geister allerdings auch scheiden könnten. Vor allem aber die Vocals bestechen ein ums andere Mal.

Anspieltipps: Fire, Universe und Perfect Disaster
Peter H.
7.9
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