Eisregen – Fleischfilm

“Alles beim neuem Alten!“

Artist: Eisregen

Herkunft: Thüringen, Deutschland

Album: Fleischfilm

Spiellänge: 41:45 Minuten

Genre: Dark Metal

Release: 05.05.2017

Label: Massacre Records

Link: http://www.fleischhaus.de/Eisregen/Willkommen.html

Bandmitglieder:

Gesang – Michael „Blutkehle“ Roth
Bassgitarre – West
Schlagzeug – Ronny „Yantit“ Fimmel

Tracklist:

  1. Drei Mütter
  2. Hauch Des Todes
  3. Jenseits Der Dunkelheit
  4. Die Letzte Reise Des Alan Yates (Metamorphose 2)
  5. Auf Den Spuren Der Säge
  6. Tiefrot
  7. Nah Der Friedhofsmauer
  8. Menschenfresser
  9. Syndikat Des Schreckens
  10. Im Blutrausch
  11. Satan Der Rache
  12. Nachts Kommt Das Delirium (Digipack Bonus)

Eisregen ist und bleibt mein ständiger Begleiter seit der Gründung Mitte der Neunziger. Die ersten Alben habe ich förmlich verschlungen, bis einschließlich Wundwasser, die alle, bis auf Zerfall, indiziert wurden. Danach folgten Blutbahnen, Knochenkult und Co. Die Stiländerung vom Black Metal in den Dark Metal wurde vollzogen und im Endeffekt stehen wir mit dem aktuellen Fleischfilm bei einem Sound aus Rock, Metal und Gothic. Treu bleiben die Thüringer Massacre Records erhalten und servieren das nächste blutige Album am 05.05.2017 auf dem das Trio Michael „Blutkehle“ Roth, West und Ronny „Yantit“ Fimmel zu hören ist.

Die Veränderung von Eisregen darf als gravierend bezeichnet werden. Immer wieder habe ich persönlich ein Auge zugedrückt, schließlich ist der Tod ein Meister aus Thüringen. Doch spätestens, wenn man man Fleischfilm mit den letzten Werken reflektiert, passiert im Hause in Sachen Lyrics überhaupt nichts Neues. Immer wieder wird die alte Kost neu und morbide aufgetischt. Das ist für sich sicherlich nicht schlecht, doch auf die Dauer wird man damit nicht mehr alle Fans zufriedenstellen können. Michael „Blutkehle“ Roth verkommt beim Songwriting in seinen eigenen Worten, die er bereits mehr als einmal gewählt hat. Die einzelnen Geschichten bleiben stimmig, nur das Gesamtpaket verliert dadurch an Dynamik. Technisch driftet Eisregen zudem weiter vom Metal ab. Irgendwo zwischen Rock-Riffs, Gothic-Melodien und elektronischen Hilfsmittel bleiben die drei Männer hängen. Nachts Kommt Das Delirium als Digipack-Bonus rauszuhauen ist schon schwere Kost. Langsam und träge kommt kein Feeling auf, eher der letzte Gnadenstoß, bevor der Hörer endlich entlassen wird. Am Anfang kommen Drei Mütter, Hauch Des Todes oder Jenseits Der Dunkelheit noch gut an, jedoch verpufft der Hörspaß parallel zur Spielzeit.

 

 

Fazit: Auch wenn die Künstler es nicht hören möchten, man bekommt das Gefühl, dass sie darauf bedacht waren, weiter die Chart-Treppe emporzusteigen und dabei keine Experimente mehr wagen zu wollen. Auf den Punkt gebracht darf man Fleischfilm nicht schlechter machen als es ist. Im Prinzip ist die Auskopplung sogar stärker als die letzten beiden Scheiben, nur man bekommt alles, aber nicht neues geboten. Solide Hausmannskost mit Blut und Knochen muss daher reichen.

Anspieltipps: Hauch Des Todes und Tiefrot
Rene W.
7
7