Artist: Elizabeth The Last
Herkunft: Köln/Hannover, Deutschland
Album: Task
Spiellänge: 40:57 Minuten
Genre: atmosphärischer Rock, instrumental Rock, Rock
Release: 06.11.2020
Label: Timezone Records
Link: https://elizabeth-the-last.com/
Bandmitglieder:
Gitarre – André Krispin
Bassgitarre – Benjamin Oppermann
Schlagzeug, Mellotron – Arnd Finke
Tracklist:
Elizabeth The Last, die ambitionierte instrumentale Band hat ihr gleichnamiges zweites Album vor zwei Jahren veröffentlicht. Nun haben die Deutschen vor etwas mehr als einer Woche nachgelegt. Mit Task steht der dritte Longplayer griffbereit und zieht den Käufer in eine 40 Minuten lange, starke, atmosphärischer Rocksession, die doomig wie düster auf einen grauen bzw. schwarzen Schleier setzt, als auf fröhliche oder spacige Rockattacken. Ohne Gesang liegt es in der Hand des Trios, Emotionen aus den Riffs herauszuholen. Das war jedoch nicht immer so, früher wurde tatsächlich auf Vocals und andere Experimente gesetzt. Die Entwicklung spuckt jetzt doch ganz andere Handschriften aus. Die neuen fünf Kompositionen wurden über Timezone Records produziert und setzen mit zwei Elf-Minuten-Krachern die Segel, um ein neues Eiland zu entdecken.
Mit dem Opener Blacksmith beginnt die Reise irgendwo im hohen Norden zwischen Norwegen und Finnland. Skandinavische Einschläge kann man aus Elizabeth The Last durchaus heraushören. Langsam gleitet das Segelboot aus dem Fjord auf die offene See gen Island. Schnell zieht ein Sturm auf und bringt das Gebälk zum Wanken. Widerspenstig und unerschrocken türmen die über 660 Sekunden im Doppelpack enorm hohe Wellen auf. Kein einfacher Start in die komplexen Klangfolgen, die von den atmosphärischen Höhepunkten leben. Weit ab von modernen Space-Melodien, die von Gruppen wie AtomA angeschlagen werden, lassen sie auch Blues Rock Elemente fallen und setzen ausschließlich auf dunkle Emotionen. Da kommen Parallelen zu Black Metal Bands oder zu progressiven bzw. depressiven nordischen Folk Rock Kapellen auf. Trotz der Wucht bleibt die absolute Selbstzerstörung aus. Um nicht eintönig in belanglose Abfolgen zu rutschen, nutzen André Krispin an der Gitarre, Bassist Benjamin Oppermann und der Mann hinter den Fellen Arnd Finke kleine Kick-Offs.
Elizabeth The Last sagen selber: „Es geht darum, verschiedene Teile auszuarbeiten und zu einem homogenen Ganzen zu formen.“ Dieses gelingt für meinen Geschmack gut und lässt nur wenig Platz für ernsthafte negative Kritik. Etwas griffiger, weniger gleiche Passagen und hier und da mehr Schießpulver würde gut ankommen, im Großen und Ganzen machen die drei jungen Männer einen beachtlichen guten Job.