Enslaved – Caravans To The Outer Worlds (EP)

...Eine Geschichte des Aufbruchs, des Verlassens einer kargen und trostlosen Welt...

Artist: Enslaved

Herkunft: Bergen (Vestland), Norwegen

Album: Caravans To The Outer Worlds

Spiellänge: 18:12 Minuten

Genre: Extreme Metal, Progressive Metal, Black Metal, Viking Metal

Release: 01.10.2021

Label: Nuclear Blast Records

Link: https://www.facebook.com/enslaved

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Grutle Kjellson
Gitarre – Arve Isdal
Gitarre – Ivar Bjørnson
Keyboard und Backroundvocals – Håkon Vinje
Schlagzeug – Iver Sandøy

Tracklist:

  1. Caravans To The Outer Worlds
  2. Intermezzo I – Lonnlig. Gudlig.
  3. Ruun II – The Epitaph
  4. Intermezzo II – The Navigator

Die Norweger Enslaved gründeten sich 1991 und stammen aus Haugesund in der Provinz Rogaland. Die Formation darf, nein, sie muss auch mit zur zweiten Welle des Black Metal zählen und sie sind definitiv Vorbilder und Wegbereiter einer großen Reihe heutiger Bands des Genres, zumindest aber Einfluss. 30 Jahre und eine Unmenge an Veröffentlichungen später blicken die Norweger auf eine bewegte Geschichte zurück. 14 Studioalben, diverse Live-Veröffentlichungen. Am 01.10.2021 wurde mit Caravans To The Outer Worlds eine weitere EP veröffentlicht. Wie auch das letzte Album Utgard, was mir sehr zusagte (Review hier), kommen diese vier neuen Werke über das Label Nuclear Blast Records. Eine Gesamtspiellänge von guten 18 Minuten bedeutet auch, dass die EP nicht sonderlich lang ist und die Fans hoffentlich bald auf ein weiteres Album der norwegischen Institution des progressiven Black/Viking Metal hoffen dürfen.

Die EP startet atmosphärisch mit dem Titeltrack, bleibt atmosphärisch, gewinnt aber während des Songs an Fahrt und vor allem Aggressivität, bleibt aber zu jeder Sekunde auch progressiv – ein schöner Einstieg. Intermezzo I – Lonnlig. Gudlig. dagegen fließt so dahin. Wie ein kaltes Monster schleppt sich der Song durch die Minuten, der auch wirklich nicht länger als 3 Minuten und 15 Sekunden sein dürfte, ich empfinde ihn schon als sehr langatmig, trotz seiner Atmosphäre, die mir zusagt.
Für mich ein absolutes Highlight auf der EP ist der Song Ruun II – The Epitaph, dessen Intro knapp zwei Minuten dauert, dann aber wirklich sehr nordisch wikingerhaft daherkommt und mich als Vikings-Fan und Fan der Wikingermythologie sofort einfängt und vereinnahmt. Großartig, wenn es Töne schaffen, die Fantasie so anzuregen, dass gleich Bilder im Kopf entstehen. Dieses Werk könnte auch als Soundtrack dienen, stark umgesetzt. Die Weite und das Klima Norwegens sindspürbar.
Den Abschluss dieser doch recht kurzen EP macht mit Intermezzo II – The Navigator ein Song, der rockig progressiv aus den Startlöchern kommt und in dem das Keyboard richtig Spielraum bekommt, sehr verspielt und doch auch passend zu den drei anderen Songs von Caravans To The Outer Worlds.

Das schreibt die Band über die EP:
„Caravans To The Outer Worlds ist eine Geschichte des Aufbruchs, des Verlassens einer kargen und trostlosen Welt. Nachdem man auf Utgard wissentlich und willentlich ins Unbekannte gegangen war, riefen die dort gefundenen Einsichten und neuen Wahrheiten archaische Erinnerungen hervor – Teil eines größeren Ganzen zu sein. Es brachte einiges im Schatten zusammen; die Vorbereitung auf die bevorstehende Reise.
Es gibt außerhalb Welten, in die man gehen kann, neue Zufluchtsorte, in denen man wieder etwas aufbauen kann, um eine neue Morgendämmerung herbeizuführen und die neue Welt für die Sinne und um die Erde zu verteidigen. Es ist eine Geschichte, die sich in den unendlich großen Dimensionen des Kosmos sieht und an den unendlich weit entfernten Strängen des Runengenoms ablesbar ist.“

Enslaved – Caravans To The Outer Worlds (EP)
Fazit
Wenn eine Band wie Enslaved eine EP veröffentlicht, dann spitzen die Fans die Ohren. Enslaved stehen zwar für Kontinuität, aber auch für das Überraschungsmoment und selbst hier innerhalb dieser EP schaffen es die Norweger. Eine sehr gut produzierte abwechslungsreiche EP, der aber letztendlich doch auch das letzte Quäntchen fehlt, um vollends zu überzeugen. Fans werden es auf jeden Fall mögen.

Anspieltipp: Ruun II - The Epitaph
Dave S.
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