Enthrallment – Against The Will To Live – Sky Burial

Brutalität, Technik und Dunkelheit im Sinne der Neunziger

Artist: Enthrallment

Herkunft: Bulgarien

Album: Against The Will To Live – Sky Burial

Spiellänge: 26:35 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 25.09.2021

Label: Rebirth The Metal Productions

Link: https://enthrallment.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Plamen Bakardzhiev
Gitarre – Vasil Furnigov
Gitarre – Nikola Ognyanov
Bassgitarre – Rumen Pavlov
Schlagzeug – Ivo Ivanov

Tracklist:

  1. Hollow Roots
  2. Painting A Bloody Symphony
  3. Surgical Masquerade
  4. Divine Mandolins
  5. Sacrificial Eutanasia
  6. Hegemony Of The Weak
  7. Giving Alms To Birds

Die fünf Protagonisten von Enthrallment sind in dieser Konstellation bereits seit 2011 zusammen. Gegründet wurde die Band aber schon 1998 und dürfte damit eine der bekanntesten Combos aus Bulgarien sein. Das erste Album namens Smashed Brain Collection kam im Jahre 2002 heraus und das fünfte (Eugenic Wombs) im Jahre 2015. Nun hat es bis zum sechsten Album wieder sechs Jahre gedauert.

Hollow Roots startet mit einzelnen Gitarrenanschlägen, erzeugt eine gewisse dunkle Atmosphäre und erweckt beim Zuhörer eine gewisse Erwartung. Ein Growl ertönt, die Gitarren spielen vorweg und der Blastbeat kommt zum Einsatz. Schnell wechselt man zwischen zwei Geschwindigkeiten hin und her. Schön technisch, aber nicht verspielt. Dann kommt man zu einem recht fetten Groove. Der ganze Spaß ist fett produziert und die Growls schlagen ein. Das Wechselspiel der Geschwindigkeiten wiederholt sich noch einmal, man lässt ein verspieltes Solo folgen und holt dann am Ende noch einmal zum Vernichtungsschlag aus. Fettes, amerikanisches Riffing. Brutal Death Metal, so wie man ihn von Suffocation kennt. Technisch anspruchsvoll, aber straight forward und sogar abwechslungsreich. Ein gelungener Opener.

Painting A Bloody Symphony will da natürlich nicht hinterherhinken und gibt gleich von Beginn an ordentlich Gummi. Kleine, technische Spielereien zur Auflockerung und dann ab in eine Blastbeat-Attacke. Einen Doublebass-Part lässt man folgen und einen marschähnlichen Groove ebenfalls. Ein fetter verspielter Gitarrenpart erklingt, die Drums betonen diesen sehr technisch. Dann wird es aber mal ruhig und man baut einen langsamen, progressiven Part mit ein. Klingt ein wenig komisch, aber in Verbindung mit dem nachfolgenden Blastbeat-Part und der weiteren brutalen Vorgehensweise, inklusive druckvoller Doublebass, kommt es echt ganz geil.

Auch bei Surgical Masquerade beweisen sie ihre technischen Fähigkeiten. Nach einem Blastbeat-Part erfolgt ein Basssolo. Dieses kommt im ganzen Song öfter vor und sowieso hat der Bass in diesem Song irgendwie die Oberhand. Es brummt an allen Ecken. Das melodische Solo mit den Bassanschlägen kommt total geil. Ein anspruchsvoller Groove kommt hinzu. Die Burschen schleppen ordentlich herum. Damit es nicht zu langweilig wird, folgt ein wildes Gitarrensolo, welches aber niedergeknüppelt wird. Ein drückender, schneller Midtempo-Part folgt und man groovt mit einem lang gezogenen Riff und lässt den Song so enden.

Divine Mandolins kommt mit einen fetten Death Metal Groove um die Ecke. Voll die Walze. Die rollende Doublebass knallt ohne Ende und zieht sich durchs ganze Stück. Hinzu kommt ein kongeniales melodisches Lead und man agiert später noch sehr druckvoll im Midtempo. Der Song beweist, dass Brutalität nicht immer mit Geschwindigkeit gleichgesetzt werden muss. Natürlich lassen sie hier auch noch einmal das Uptempo sprechen. Und auch hier können sie mit fettem Riffing überzeugen.

Der Rest des Schützenfests reiht sich nahtlos ein.

Am Ende lassen sie noch einmal die Dunkelheit siegen und hauen einem mit Giving Alms To Birds ordentlich einen in die Magengrube.

Auch wenn die Qualität zum Ende des Albums ein wenig nachlässt, haben die Bulgaren mich absolut überzeugt.

Dieses Jahr kommen endlich mal wieder geile Brutal Death Metal Scheiben heraus und diese gehört sicherlich dazu.

Enthrallment – Against The Will To Live – Sky Burial
Fazit
Death Metal der brutalen Sorte gibt es wieder einmal von den Bulgaren von Entrallment zu hören. Die alte Schule regiert und gewinnt. Wer Suffocation und Morbid Angel mag, wird auch dieses Album mögen. Einiges kommt einem bekannt vor, aber sie schaffen es, Brutalität, Technik und Dunkelheit so zu kombinieren, dass eine durchgehende Abwechslung vorhanden ist.

Anspieltipps: Painting A Bloody Symphony und Divine Mandolins
Michael E.
7.8
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